Für gute Stimmung am deutschen Aktienmarkt hat am Mittwoch die Hoffnung auf eine Lösung im Zollstreit zwischen den USA und China gesorgt. Das hob den DAX zeitweise wieder über die psychologisch wichtige Marke von 11.200 Punkten. US-Präsident Donald Trump erklärte, darüber nachzudenken, die geplante Verschärfung der Strafzölle auf chinesische Importe zu verschieben.

Das anhaltende Brexit-Chaos sowie die Aussicht auf Neuwahlen in Spanien verhinderten am Mittwoch allerdings größere Kursgewinne. In Madrid verlor die Minderheitsregierung von Pedro Sanchez wie erwartet die Haushaltsabstimmung im Parlament. Insidern zufolge will der linke Ministerpräsident Neuwahlen für den 14. April ansetzen. Der spanische Aktienmarkt büßte gegen den europäischen Trend bis zu 0,3 Prozent ein. Die Rendite der zehnjährigen spanischen Staatsanleihen stagnierte bei 1,237 Prozent.

Was am Mittwoch an der Börse sonst noch wichtig war



Wirecard sieht keine Grundlage für Sammelklagen in den USA
Der Zahlungsdienstleister Wirecard blickt nach eigenen Angaben gelassen auf in den USA eingereichte Sammelklagen im Zusammenhang mit Berichten über mögliche Bilanzierungsverstöße. "Da die Vorwürfe keine Grundlage haben, gibt es auch keine Grundlage für potenzielle Klagen in dieser Angelegenheit", sagte ein Sprecher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Zumindest nicht, soweit sie sich gegen Wirecard richten sollten." Den Vorgang sehe man entspannt.

Finanzinvestoren erwägen Übernahmeangebot für Lichtkonzern Osram
Osram führt Gespräche mit den Investoren Bain und Carlyle über eine Übernahme des Lichttechnikkonzerns. Die Finanzinvestoren seien an einem gemeinsamen Erwerb von bis zu 100 Prozent der Osram-Aktien interessiert, teilte Osram am Mittwoch mit. Ob die Gespräche erfolgreich seien, sei noch offen. An der Börse weiteten die Aktien daraufhin ihre Gewinne aus. Übernahmespekulationen hatten die Osram-Aktien bereits zuvor in die Höhe katapultiert.

Volkswagen-Kernmarke VW startet mit Verkaufsminus - China und Europa schwächer
Der Autobauer Volkswagen ist wegen niedrigerer Verkäufe in China und auf dem Heimatkontinent schwächer ins Jahr gestartet. Weltweit lieferte die Marke VW Pkw 515 500 Autos an die Kunden aus und damit 3,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie das Unternehmen am Mittwoch in Wolfsburg mitteilte. In China habe das Unternehmen in einem verunsicherten Gesamtmarkt immerhin Marktanteile gewonnen, sagte Marken-Vetriebschef Jürgen Stackmann. Allerdings gingen im wichtigsten Einzelmarkt die Auslieferungen weiter um 3,1 Prozent zurück. VW verkauft mehr als die Hälfte seiner Fahrzeuge in dem Markt, der angesichts der Zolldiskussionen zwischen den USA und China unter der Kaufzurückhaltung der chinesischen Kunden leidet. In Europa war insbesondere Deutschland mit 9 Prozent weniger Auslieferungen schwächer.

Home24 bestätigt Ziele für 2019 - Aktie legt kräftig zu
Der Online-Möbelversender Home24 hält trotz des enttäuschenden vergangenen Jahres an seinen Zielen für 2019 fest. Zum Jahresende 2019 wollen die Berliner die Gewinnschwelle erreichen, wie das Unternehmen am Mittwoch zur Bilanzvorlage bestätigte. Dabei soll das Umsatzwachstum auf oder oberhalb der Steigerungsraten des Jahres 2018 liegen.

Wartungsarbeiten belasten wie erwartet Aurubis - Aktie steigt
Wartungsstillstände und niedrigere Löhne für das Aufschmelzen von Altkupfer haben dem Metallkonzern Aurubis zum Start in das neue Geschäftsjahr einen herben Gewinnrückgang eingebrockt. Für das Gesamtjahr sieht sich das Management um Konzernchef Jürgen Schachler zwar auf Kurs, die Scharte vom Jahresauftakt bestenfalls ein gutes Stück auszuwetzen; allerdings verweist das Unternehmen auch auf niedrigere Metallpreise, die auf den wichtigen sogenannten Raffinierlöhnen lasten könnten.

Halbleiter-Nachfrage treibt Jenoptik - Aktie macht Sprung
Der Technologie- und Rüstungskonzern Jenoptik hat beim Umsatz stärker zugelegt als gedacht. Auch für 2019 sei der Vorstand "auf Basis des hervorragenden Auftragsbestands positiv gestimmt" und gehe von weiterem Wachstum aus, teilte die SDax-Firma am Mittwoch in Jena mit. Am Aktienmarkt kamen die Zahlen und Aussagen zum laufenden Jahr gut an. Die Aktie legte im frühen Handel mehr als sieben Prozent zu und war damit mit Abstand größter Gewinner im SDax.

Autozulieferer Norma Group schafft Jahresziele - Sparprogramm gestartet
Der Zulieferer Norma Group hat trotz der Schwäche der Autoindustrie vor Jahresschluss seine Prognosen erreicht. Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um 6,6 Prozent auf 1,08 Milliarden Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen am Mittwoch in Maintal mitteilte. Ohne Wechselkursveränderungen und Zu- sowie Verkäufe entsprach dies einem Plus von 7,7 Prozent. Norma hatte 5 bis 8 Prozent angepeilt, Analysten hatten mit einem Wert am oberen Ende der Bandbreite gerechnet. Im vierten Quartal verlangsamte sich das Wachstum aus eigener Kraft allerdings deutlich auf 1,7 Prozent.

rtr/dpa-AFX/fh