Auch an der Wall Street ging es vier Prozent abwärts. Inzwischen haben die USA China als das Land mit den meisten Corona-Infektionen abgelöst, besonders New York ist schwer von der Pandemie betroffen.

An den Börsen warteten viele Investoren auf eine europäische Strategie zur Eindämmung der Auswirkungen des Virus, nachdem sich die Staats- und Regierungschefs bislang auf keinen konkreten Plan geeinigt hätten, sagte Stratege Pierre Veyret vom Handelshaus ActivTrades. Solange werde es volatil bleiben.

Für Verunsicherung sorgte auch die Coronavirus-Erkrankung des britischen Premierministers Boris Johnson. Der Londoner Leitindex tauchte um mehr als fünf Prozent ab. Das Pfund büßte seine Kursgewinne komplett ein und kostete noch 1,2210 Dollar.

Die unklaren wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie trieb indes immer mehr Anleger in den "sicheren Hafen" Bundesanleihen. Dies drückte die Rendite der 30-jährigen Titel wieder unter die Marke von null Prozent auf minus 0,026 Prozent. Damit sind sämtliche Schuldtitel des Bundes für Investoren ein Verlustgeschäft. "Eine tiefe Rezession im Euro-Raum ist aufgrund der Corona-Krise nicht zu verhindern", sagte DZ-Bank-Ökonom Stefan Bielmeier.

BANKEN-ANLEGER KÖNNTEN BEI DIVIDENDE LEER AUSGEHEN


Auf Wochensicht steuerte der Dax dank der billionenschweren Geldspritzen weltweit dennoch auf den größten Gewinn seit mehr als acht Jahren zu. Regierungen und Notenbanken drehen den Geldhahn auf und verabschieden in Rekordzeit Hilfspakete, um die wegen der Pandemie stillstehende Wirtschaft zu stützen, Firmenpleiten und Massenarbeitslosigkeit zu verhindern. Noch am Freitag sollte das US-Repräsentantenhaus grünes Licht für ein mehr als zwei Billionen Dollar schweres Hilfspaket geben.

Vor allem Finanzwerte flogen am Freitag aus den Depots, der europäische Sektorindex fiel um fünf Prozent. Nach massiven Druck der Aufseher rief der Europäische Bankenverband (EBF) seine Mitglieder wegen der Corona-Krise zum Verzicht auf Gewinnausschüttungen für 2020 auf.

Mit einem Kursminus von mehr als vierzehn Prozent waren die Aktien von Carnival erneut Schlusslicht im Londoner FTSE-Index. Börsianern zufolge befürchten Anleger, dass die "Aida"-Mutter als britisches Unternehmen bei den geplanten US-Milliardenhilfen für die wegen der Coronavirus-Krise angeschlagene Kreuzfahrt-Industrie leer ausgehen könnte.

Bei den Fluggesellschaften Ryanair, Easyjet und Lufthansa ging es bis zu 9,8 Prozent abwärts. Die deutsche Kranichairline meldete für rund 31.000 Mitarbeiter Kurzarbeit an.

rtr