Das chinesische Fernsehen berichtete, Forscher der Universität Zhejiang hätten ein wirksames Medikament zur Behandlung des Coronavirus gefunden. Parallel sagte ein britischer Wissenschaftler dem Sender "Sky News", sein Team habe einen "bedeutenden Durchbruch" erzielt. Hierauf angesprochen betonte die Weltgesundheitsorganisation WHO, es gebe "keine bekannte wirksame Therapie" gegen den Erreger.

ÖLPREIS ZIEHT KRÄFTIG AN - AUSTRALISCHER DOLLAR GEFRAGT


Dennoch stieg der Preis für die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um bis zu 3,5 Prozent auf 55,85 Dollar je Barrel (159 Liter). Das wichtige Industriemetall Kupfer verteuerte sich um 2,1 Prozent auf 5735 Dollar je Tonne. China ist der weltgrößte Abnehmer dieser beiden Rohstoffe. Am Devisenmarkt deckten sich Investoren mit australischen Dollar ein, der 0,5 Prozent auf 0,6774 US-Dollar aufwertete. Australien ist stark vom Export seiner Rohstoffe nach China abhängig.

"Die chinesische Wirtschaft wird zwar auf absehbare Zeit von den Quarantänen und Reisebeschränkungen beeinträchtigt werden", sagte Harry Tchilinguirian, Chef-Anlagestratege für Erdöl bei der Bank BNP Paribas. Finanzmärkte nähmen aber Entwicklungen vorweg, daher sorgten Nachrichten über Fortschritte bei der Behandlung oder fallende Infektionsraten für positive Kursreaktionen.

Ein weiterer Stimmungsaufheller waren Spekulationen auf zusätzliche Konjunkturhilfen der chinesischen Notenbank, die in den vergangenen bereits Milliarden in die dortigen Finanzmärkte gepumpt hat. Insidern zufolge denkt die Führung über eine Zinssenkung nach.

INFINEON IM PLUS - "GAULOISES"-MACHER IMPERIAL BRANDS TIEFER


Am deutschen Aktienmarkt stiegen die Titel von Infineon zeitweise um gut zehn Prozent auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 22,20 Euro. Das ist der größte Kurssprung seit rund vier Jahren. Die Gewinnmarge liege deutlich über seinen Erwartungen, schrieb Analyst Janardan Menon von der Investmentbank Liberum. Der optimistische Ausblick deute darauf hin, dass der Chip-Hersteller die Talsohle durchschritten habe. Im Windschatten von Infineon legten die Papiere des Rivalen STMicro 2,9 Prozent zu.

Bei Imperial Brands lösten sich dagegen die Kursgewinne der vergangenen zwei Monate in Rauch auf. Die Aktien des Tabakkonzerns fielen in London um knapp elf Prozent und steuerten auf den größten Tagesverlust seit mehr als vier Monaten zu. Wegen des US-Verbots bestimmter Geschmacksrichtungen für E-Zigaretten warnte der "Gauloises"-Macher vor einem Gewinnrückgang. Am langfristigen Ausblick für E-Zigaretten ändere sich dadurch aber nichts, schrieb Analystin Alicia Forry vom Vermögensverwalter Investec. "Verbraucher werden diese Produkte weiter nutzen."

rtr