von Klaus Buhl

Liebe Anleger und Anlegerinnen,

so schnell kann das gehen. Nach mehreren depressiven Wochen an den globalen Aktienmärkten dreht jetzt die Stimmung um 180 Grad, angeführt von Japan, wo die Notenbank jetzt mit Strafzinsen auf Bankeinlagen die Deflation bekämpft und die müden Konsumenten unter Druck setzen will. Meiner Meinung nach war dies in Verbindung mit den Signalen der EZB, ebenfalls nicht tatenlos zuzusehen, der Startschuss für die gegenwärtige Bärenmarktrallye.

Die starken Kursgewinne der vergangenen Tage waren erneut ein Beleg dafür, wie sehr die Kurse von den Emotionen der Anleger gelenkt werden. Denn für den aktuellen Stimmungswechsel, der den berüchtigten Gummiband-Effekt ausgelöst hat, gibt es keine fundamentalen Ursachen. Da ist es kein Wunder, wenn die heutige "Millionen-Dollar-Frage" lautet, ob wir einen echten Trendwechsel oder nur ein Strohfeuer erleben, angefacht von den Eindeckungen der "Shorties".

Denn wie gesagt, belastbare fundamentale Gründe für den Stimmungswechsel sind nicht zu erkennen. Aber Vorsicht: Bedenken Sie die alte Börsenregel, dass ein Aufschwung in der Euphorie stirbt und eine neue Hausse genau dann geboren wird, wenn die Nacht am dunkelsten ist. Die manisch-depressiven Kommentare in den Medien dürfen unser Handeln nicht zu sehr beeinflussen.

Wie wir wissen, wird an der Börse nicht geklingelt. Daher ist ein Blick auf die heutige Struktur von Angebot und Nachfrage wichtiger als die Analyse, welche Gründe uns die Medien - im Nachhinein - für eine Kursbewegung anbieten.

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DAX im Rallye-Modus



Sehr gut zeigt Ihnen den nüchterne und gelassene P & F Chart den Stimmungsumschwung im DAX. Für den externen Beobachter wäre es eine glatte Untertreibung, den Kursverlauf der vergangenen Tage als "manisch depressiv" zu bezeichnen.



Wie Sie sehen, wurde die sehr wichtige Unterstützung bei etwa 9.350 Punkten ohne größere Gegenwehr der Käufer förmlich pulverisiert. Umgekehrt zeigt sich aber auch, nach einem falschen Ausbruch, dass die Kräfte der Bären nachlassen. Blitzschnell decken diese ihre zuvor leer verkauften Positionen ein und locken außerdem noch hart gesottene Investoren und Schnäppchenjäger an. Dies ist natürlich eine sehr interessante Ausgangslage, da wir nun wieder oberhalb des neuen Widerstands von 9.350 Punkten handeln. Sollte diese Unterstützung auch per Wochenschluss bestätigt werden, und danach sieht es aus, ist im Sinne der P & F Technik damit zu rechnen, dass wir von unten bis an die fallende Widerstandsgerade heran laufen. Je nach Zeitverlauf würde dies einem Potenzial von etwa 800 Punkten entsprechen.Aber natürlich gibt es auf dem Weg dorthin noch einige Widerstände zu knacken. Diese sehe ich bei 9.450, 9.850 und 10.100 Punkten.

Höchstwahrscheinlich werden auch diesmal die Bäume nicht in den Himmel wachsen und die Verunsicherung wird uns noch eine Weile erhalten bleiben. Wie schon früher hier geschrieben, halte ich aber aufgrund der positiven Situation des inneren Marktes bezogen auf die US -Börse eine positive Überraschung für recht wahrscheinlich. Über ein Kursniveau von etwa 10.200 in diesem Frühjahr würde ich mich nicht wundern. Bitte bedenken Sie aber, dass dieses Szenario sofort hinfällig wird, falls der DAX erneut unter die Unterstützung von etwa 9.300 Punkten fallen sollte.

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Der innere Markt deutet auf die Käufer



Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole. Viel wichtiger als die Beobachtung eines Index von vielleicht 30 oder 50 Werten ist es, den breiten Markt idealerweise gleichgewichtet zu analysieren. Nur so können Sie erkennen, in welche Richtung der Markt wirklich tendiert, da jetzt nicht mehr wenige schwere Titel den gesamten Index extrem beeinflussen können. Sehr wichtig ist auch die zyklische und objektive Beobachtung, ob ein Markt überhitzt oder überverkauft ist. In der folgenden Grafik des Bullish Percent für den S & P 500 Index beginnt die überhitzte Zone bei 70 % und die überverkaufte bei 30 %. X-Spalten bedeuten, dass sich die Relation der Aktien systematisch erhöht, die auf einem Kaufsignal der P & F Technik handeln. Bei den negativen 0-Spalten, die von oben nach unten laufen, verhält es sich genau umgekehrt. In diesen Zeiträumen sind die Bären objektiv im Vorteil.



Derzeit befinden wir uns in einer positiven X- Spalte, der weltweit führende US- Aktienmarkt wird also von der Nachfrage gelenkt. In solchen Marktphasen sollten Sie "Mr. Market" so viele Punkte als möglich abknöpfen und dafür die "offensive Mannschaft" aufs Spielfeld bringen. Ganz egal wie negativ die Kommentare in den vergangenen Wochen waren. Aus irgendwelchen Gründen kehren die hart gesottenen Anleger zurück in den Markt, suchen nach Schnäppchen und verstärken ihre Positionen. Dies erkennen Sie daran, dass sich bereits seit Mitte Januar (obwohl damals die meisten großen und schweren Titel noch unter dem Druck der Verkäufer standen) hier ein Boden zu bilden scheint. Angeführt wurde diese Entwicklung von den Sektoren Öl, Energie, Rohstoffe und Gold. Konjunkturell betrachtet ist es ein wichtiger Hinweis, wenn sich die zyklischen und konjunkturempfindlichen Sektoren wie die Rohstoffe nach oben in Bewegung setzen. Vielleicht ist die heutige Lage besser als die Masse der Anleger vermutet und umgekehrt die Delle im Wachstum nicht besonders groß.

Entsprechend dieser Philosophie (Bullish Percent) befinden wir uns am Beginn einer positiven Kursentwicklung, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die Indizes höher treiben wird, als sich dies viele Leser heute vorstellen können. Denn vor wenigen Tagen erst hat sich ein klassisches Kaufsignal gebildet, als die aktuelle X- Spalte im rechten Bereich die Marke von 30 % übersprungen hat.

Wie die Grafik Ihnen zeigt, befinden wir uns derzeit in einer aussichtsreichen und relativ seltenen Ausgangslage für die Anleger. Durchschnittlich weniger als zweimal in einem Jahr bildet sich in diesem Index eine positive X- Spalte, die den Beginn einer größeren Erholung signalisiert. Üblicherweise ist die Stimmung in den Medien und bei den Analysten dann immer sehr negativ. Kein Wunder, denn die Börsenkurse laufen der konjunkturellen Entwicklung etwa sechs Monate voraus.

Falls Sie sich für weitere Informationen zur P & F Technik und den "inneren Markt" wünschen, dann beachten Sie bitte mein Gratis-E-Book und meinen freien Informationsbrief.

Viel Erfolg und herzliche Grüße aus dem Rheinland,

Ihr Klaus Buhl