Im DAX kehrte die Woche Ruhe ein -nach einem ungewöhnlich starken November mit hohen Kursgewinnen. Auch der offizielle US-Arbeitsmarktbericht fiel als Impulsgeber aus. Die Zunahme der Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft blieb im November deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Zwar sei der Dezember historisch betrachtet der zweitbeste Monat für den Dax, übertroffen nur vom April, erläuterte Aktienstratege Frank Klumpp von der Landesbank Baden-Württemberg. Allerdings habe der DAX in diesem Jahr einen "fulminanten November" hinter sich und könnte sein Pulver folglich schon verschossen haben. "Durchatmen" könne daher nun die Devise für den Rest des Jahres lauten. Im November war der deutsche Leitindex um 15 Prozent gestiegen.

Gewinner im DAX war am Freitag die Infineon-Aktie mit mehr als 2,2 Prozent im Plus. Schlusslicht war die Deutsche Post-Aktie mit rund zwei Prozent Abschlag.

Was am Freitag an der Börse außerdem wichtig war


Studie: Antikörper nach Moderna-Impfung über Monate nachweisbar
Die durch den Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna ausgelöste Immunantwort ist mehrere Monate deutlich im Blut nachweisbar. Das zeigen Daten aus einer sogenannten Phase-I-Studie, die im "New England Journal of Medicine" ("NEJM") veröffentlicht wurden. Das Ergebnis könnte darauf hindeuten, dass die Moderna-Impfung über einen längeren Zeitraum Schutz gegen Covid-19 bietet. Ein Nachweis ist das aber nicht.

Volkswagen-Chef Herbert Diess: 'Will Vertrag bis 2023 erfüllen'
Volkswagen-Chef Herbert Diess rechnet in der Debatte über die Besetzung von Spitzenjobs bei dem Autobauer mit einer baldigen Lösung. "Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Wochen eine Entscheidung hinbekommen", sagte er der "Wirtschaftswoche". Die Lage sei nicht einfach, dulde aber keinen weiteren Aufschub. Der Posten des Einkaufsvorstands sei schon längere Zeit unbesetzt. "Wir können uns das nicht mehr leisten, weil viele wichtige Entscheidungen anstehen", sagte Diess.

VW erreicht CO2-Ziele noch nicht - Plan für neue Klimastrategie
Der Volkswagen -Konzern wird die europäischen CO2-Ziele mit seiner Autoflotte voraussichtlich in diesem und möglicherweise auch im nächsten Jahr noch nicht ganz erreichen. Strafen der EU könnten die Folge sein. "Wir arbeiten jetzt unter Hochdruck daran, so nah wie möglich an die Ziele heranzukommen", sagte Vorstandschef Herbert Diess der "Wirtschaftswoche". 2021 werde es dann wegen der erhofften stärkeren Marktdurchdringung von E-Autos "einfacher" werden - "und ab 2022 sollten wir keine Probleme mehr haben, die Flottenziele zu erreichen".

Fahrzeugabsatz auf Chinas Automarkt legt auch im November kräftig zu
Der Aufschwung auf dem für deutsche Autobauer so wichtigen chinesischen Automarkt hält weiter an. Im vergangenen Monat stieg der Absatz von Fahrzeugen an die Händler nach vorläufigen Daten im Jahresvergleich um 11,1 Prozent, wie der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) am Freitag in Peking mitteilte. Damit bleibt der Markt wie in den Vormonaten auf starkem Wachstumskurs mit meist prozentual zweistelligen Raten. In den CAAM-Daten sind neben Pkw auch Nutzfahrzeuge wie Lkw und Busse enthalten. Die gewerblich genutzten Fahrzeuge hatten in den vergangenen Monaten spürbar schneller zugelegt als Pkw.

IPO: US-Essensauslieferer Doordash will mehr als 3 Milliarden Dollar einfahren
Der US-Essensauslieferer Doordash hat die Preisspanne für seinen für den laufenden Monat geplanten Börsengang deutlich angehoben. Statt der bisher 75 bis 85 US-Dollar je Aktie erwarte man nun 90 bis 95 Dollar, teilte das Unternehmen am Freitag in San Francisco mit. Demnach will die Geschäftsführung mit der Ausgabe von weiterhin 33 Millionen Anteilen bis zu 3,1 Milliarden US-Dollar erlösen. Die Branche hat bisher von den Auswirkungen der Corona-Krise profitiert und Doordash glaubt, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.

Nach Milliarden-Kauf: Merck sieht sich bei Halbleitern auf Kurs
Gut ein Jahr nach der Milliarden-Übernahme des US-Halbleiterzulieferers Versum Materials ist der Umbau der Spezialchemie beim Darmstädter Merck-Konzern weitgehend abgeschlossen. Laut Spartenchef Kai Beckmann dürfte es einen ähnlich großen Zukauf in dem Geschäftsbereich vorerst nicht mehr geben. "Der Druck für eine solche transformative Übernahme ist deutlich reduziert", sagte der Manager den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. Es sei daher in der Sparte eher mit kleineren ergänzenden Zukäufen bestimmter Technologien zu rechnen. Bis 2022 stehe aber natürlich die Rückzahlung von Schulden im Vordergrund.

Gabelstapler-Hersteller Kion besorgt sich mit Kapitalerhöhung 813 Millionen Euro
Der Gabelstapler-Hersteller Kion hat die Kapitalerhöhung abgeschlossen und damit brutto rund 813 Millionen Euro eingenommen. Das Geld solle die Bilanz stärken und die Strategie "Kion 2027" unterstützn, teilte der Konzern am Freitag in Frankfurt mit. Zudem solle das frische Geld genutzt werden, um die Kreditlinie kündigen zu können, die Kion sich im Mai von der staatlichen Förderbank KfW und anderen Banken wegen der Belastungen durch die Corona-Pandemie gesichert hatte.

Olympia-Verschiebung kostet Gastgeber Japan 2,3 Milliarden Euro
Die auf 2021 verschobenen Sommerspiele in Tokio werden für die Olympia-Gastgeber um rund 2,3 Milliarden Euro teurer. Allein die Mehrausgaben durch die Verlegung um ein Jahr belaufen sich auf rund 1,57 Milliarden Euro, wie der Geschäftsführer des Organisationskomitees, Toshiro Muto, am Freitag sagte. Die Organisatoren, die Stadt Tokio und Japans Regierung teilen sich diese Kosten. Hinzu kommen erhebliche Ausgaben für die Maßnahmen zum Schutz gegen das Coronavirus.

dpa-AFX/rtr/ak