Am Mittwoch geht es weiter bergauf für den DAX. Am frühen Nachmittag ließ das Börsenbarometer sogar die 12.000 Punkte-Hürde hinter sind. Vom Rekordhoch von vor zwei Wochen ist der Leitindex jedoch noch immer rund zwölf Prozent entfernt.

Etwas auf die Stimmung und auch auf die Aktienkurse drückte die Nachricht, dass Italien wegen des neuartigen Coronavirus alle Schulen bis Mitte März schließt. Der Dax und auch der Mailänder Leitindex kamen daraufhin von ihren Tageshöchstkursen etwas zurück.

Auch an der Wall Street ging es am Mittwoch bergauf - Anleger zeigten sich erleichtert über den Sieg des ehemaligen Vizepräsidenten Joe Biden bei den US-Vorwahlen. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 stiegen zur Eröffnung um bis zu 1,9 Prozent. Der US-Milliardär Michael Bloomberg steigt aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten aus. Das teilte sein Wahlkampfstab am Mittwoch mit.

DAX-Gewinner war am Mittwoch die Aktie des Immobilienkonzerns Vonovia mit mehr als 4,5 Prozent im Plus - morgen bringt das Unternehmen seine Q4-Zahlen. Positiv fiel auch die Bayer-Aktie auf: Diese verteuerte sich um 3,4 Prozent. Die Deutsche Bank empfiehlt die Papiere wieder zum Kauf. Diese seien schlicht unterbewertet, lautete die Begründung.

Schlusslicht im Leitindex war der Zahlungsabwickler Wirecard mit mehr als drei Prozent im Minus.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war



Lufthansa-Konzern stutzt Flugplan um 150 Flugzeuge
Der Lufthansa -Konzern hat seinen Flugplan wegen der Coronavirus-Krise um die Kapazität von rund 150 Flugzeugen gestutzt. Damit wurden Ankündigungen aus der vergangenen Woche umgesetzt, wie ein Sprecher am Mittwoch in Frankfurt sagte. Es handele sich um einen rechnerischen Wert über den gesamten Konzern, der über rund 750 Passagierflugzeuge verfügt. Noch stünden erst wenige Jets am Boden, etwa bei vorgezogenen Wartungsintervallen.

Evonik trotz Coronavirus und unsicherer Konjunktur zuversichtlich
Der Spezialchemiekonzern Evonik will den konjunkturellen Unsicherheiten im neuen Jahr trotzen. Dabei stützt sich Konzernchef Christian Kullmann auf das Geschäft mit Spezialchemikalien, die etwa bei Konsumgütern des täglichen Bedarfs, 3D-Druckmaterialien und Tiernahrung zum Einsatz kommen. Auch der jüngst übernommene Wasserstoffperoxid-Hersteller Peroxychem soll seinen Beitrag leisten. Das Geschäft mit der Autoindustrie und mit Lackherstellern dürfte hingegen schwierig bleiben. Auch deshalb dreht der Konzern weiter an der Kostenschraube.

Dialog Semi rechnet mit vergleichsweise solidem Jahresumsatz
Der Chipkonzern Dialog Semiconductor zeigt sich für das laufende Jahr trotz aktueller Schwierigkeiten vergleichsweise zuversichtlich. Vor allem im zweiten Halbjahr will das Unternehmen wieder Boden gutmachen - wenn sich denn die Situation um den Ausbruchs des neuartigen Coronavirus bei den Lieferketten und Auftragsfertigern ab dem zweiten Quartal wieder normalisiert. Dialog lässt seine Chips vorwiegend in Asien herstellen, wo derzeit die Auftragshersteller der eigenen Kunden von einer "Disruption" durch den Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 betroffen seien, hieß es von Dialog am Mittwoch in London. Großkunde Apple hatte jüngst seine Umsatzprognose für das laufende Quartal wegen Lieferengpässen und länger geschlossenen Läden kassiert.
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Deutscher Automarkt schwächelt im Februar weiter
In Deutschland wurden im Februar erneut deutlich weniger Autos verkauft. 239 943 Neuzulassungen verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt für den vergangenen Monat und damit einen Rückgang von knapp elf Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Schon im Januar war die Zahl deutlich zurückgegangen. Vor allem bei Privatkäufern, die für rund ein Drittel der Neuzulassungen stehen, sank die Nachfrage deutlich. Um mehr als 16 Prozent sank die Zahl der neu auf die Straße gekommenen Autos in privater Hand.

Chinesischer Automarkt bricht im Februar zusammen
Der chinesische Automarkt ist im Februar aufgrund der Folgen des Ausbruchs mit dem neuartigen Coronavirus regelrecht zusammengebrochen. Nach vorläufigen Daten des Branchenverbands PCA (China Passenger Car Association) vom Mittwoch sank der Absatz gegenüber dem Vorjahresmonat um 80 Prozent und damit so stark wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Für die ersten beiden Monaten des Jahres summiert sich das Minus auf 41 Prozent.

Permira wird weitere Teamviewer-Anteile los - Aktie unter Druck
Der Finanzinvestor Permira hat wenige Monate nach dem Teamviewer-Börsengang weiter Kasse gemacht. Es seien 22 Millionen der zuletzt gut gelaufenen Aktien zu je 32 Euro verkauft worden, teilte der Finanzinvestor am Mittwochmorgen in Luxemburg mit. Damit nimmt Permira rund 700 Millionen Euro ein. Der Anteil Permiras an Teamviewer sinkt damit um elf Prozentpunkte auf 51,5 Prozent.

GE bekräftigt Ausblick 2020 - Auftaktquartal durch Coronavirus belastet
Der Industriekonzern General Electric (GE) hat seine Prognose für das laufende Jahr bekräftigt. Die Auswirkungen des neuartigen Coronavirus auf die Geschäfte belasteten jedoch das erste Quartal, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Boston mit. So dürfte das operative Ergebnis in den ersten drei Monaten durch den Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 um rund 200 bis 300 Millionen US-Dollar gedrückt werden, erklärte GE. Das bereinigte Ergebnis je Aktie dürfte bei rund 0,10 Dollar liegen. Von Bloomberg befragte Analysten hatten zuvor im Schnitt mit 0,13 Dollar gerechnet. Weitere negative Folgen über das erste Quartal hinaus seien in der Prognose für 2020 nicht enthalten.

Brenntag will 2020 beim operativen Ergebnis zulegen - Aktie gefragt
Der Chemikalienhändler Brenntag will 2020 nach einem durchwachsenen Jahr wieder besser werden. "Das Jahr 2020 wird für Brenntag ein Jahr der Veränderungen sein", sagte der neue Unternehmenschef Christian Kohlpaintner in einer Telefonkonferenz am Mittwoch.

Pfandbriefbank will weniger Hotels und Einkaufszentren finanzieren
Die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) sieht sich nach guten Geschäften 2019 für die drohende Krise im neuen Jahr gerüstet. Bei der Finanzierung von Hotels und Einkaufszentren steht das Geldhaus auch wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus auf der Bremse, wie Vorstandschef Andreas Arndt bei der Bilanzvorlage am Mittwoch in München erklärte. Diese Branchen dürften von der Krise besonders getroffen werden. Die PBB hat zum Jahresende bereits mehr Geld für faule Kredite zurückgelegt. Beim Neugeschäft gibt er sich auch 2020 vorsichtig.

US-Truckhersteller Navistar vor Übernahme durch VW-Tochter Traton mit Verlust
Vor der geplanten Übernahme durch die VW -Lkw-Tochter Traton macht dem US-Truckhersteller Navistar die Branchenschwäche in Nordamerika zunehmend zu schaffen. Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Januar fuhr das Unternehmen einen Verlust von 36 Millionen US-Dollar für die Aktionäre ein, wie Navistar am Mittwoch in Lisle (US-Bundesstaat Illinois) mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte Navistar mit 11 Millionen Dollar Gewinn noch knapp schwarze Zahlen geschrieben. Weil vor allem bei schweren Trucks und Bussen in Nordamerika und Kanada der Absatz zurückging, verbuchte Navistar nun einen Umsatzrückgang von fast einem Viertel auf 1,84 Milliarden Dollar.

Asklepios sichert sich knappe Mehrheit an Rhön-Klinikum
Die Klinikkette Asklepios hat sich schon vor Beginn des Übernahmeangebots die Mehrheit am Konkurrenten Rhön-Klinikum gesichert. Man habe ein weiteres Aktienpaket von rund 1,08 Prozent der Stimmrechte zum Preis von 18,00 Euro je Aktie erworben, teilte Asklepios am Mittwoch in Hamburg mit. Damit ergattere Asklepios in der Gemeinschaftsfirma mit Rhön-Gründer Eugen Münch eine Stimmrechtsmehrheit von knapp über 50 Prozent an Rhön.

Knorr-Bremse findet neuen Finanzchef
Der Bremsenspezialist Knorr-Bremse hat einen Nachfolger für seinen scheidenden Finanzchef Ralph Heuwing gefunden. Der 50-jährige Frank Markus Weber werde den Posten am 1. August übernehmen, teilte Knorr-Bremse am Mittwoch in München mit. Weber habe zuletzt für Daimler gearbeitet. Er verfüge über ausgeprägte Kenntnisse im Finanzbereich und im Geschäft mit Lastwagen.

rtr/dpa-AFX/ak