Das Geschäft von Dialog Semiconductor floriert dank lukrativer Lizenzeinnahmen für die Herstellung von Halbleitern. Jedoch sieht sich die Chipbranche mit den Konsequenzen der Coronavirus-Ausbreitung konfrontiert. Die stellt auch das MDax-Unternehmen vor große Herausforderungen.

Viertes Quartal noch ohne Corona-Effekt


Im abgelaufenen vierten Quartal fiel der Betriebsgewinn des Unternehmens im Vorjahresvergleich um 30 Prozent auf 53,7 Millionen US-Dollar. Das verwässerte Ergebnis je Aktie sank auf 0,61 Dollar, nach 0,74 Dollar im Jahr zuvor. Gleichzeitig gab der Umsatz um zwölf Prozent auf 381 Millionen Dollar nach.

Starke Zahlen gab es bei der Bruttomarge zu vermelden: Hier hat der Halbleiterhersteller im vierten Quartal mit 50 Prozent einen Rekordwert erreicht - dank lukrativer Lizenzeinnahmen. Die Bruttomarge ist für Analysten wichtig, denn anhand dieser Kennzahl lässt sich das Marktumfeld eines Unternehmens sehr genau einschätzen. Sie gibt an, wie viel vom Verkaufspreis eines Produkts nach Herstellungskosten übrigbleibt. Dabei sind die Kosten für die Verwaltung und den Vertrieb noch nicht abgezogen.

Wie der MDax-Konzern am Mittwoch mitteilte, erwarte man für das gesamte Geschäftsjahr 2020 bei den bereinigten Erlöse einen Rückgang im mittleren Zehnerprozentbereich. Der Ausblick setze allerdings voraus, dass Lieferketten und Auftragshersteller angesichts des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus im zweiten Halbjahr wieder zur Normalität zurückkehrten, hieß es .

Dialog Semiconductor-Chef Dr. Jalal Bagherli sagte dazu: "Für das erste Quartal 2020 erwarten wir einen Umsatz im Bereich von 220 bis 250 Millionen Dollar und eine bereinigte Bruttomarge, die leicht über dem ersten Quartal 2019 liegt. Hierin spiegeln sich die üblichen saisonalen Trends sowie die Auswirkungen der durch das Coronavirus verursachten Disruption auf die Auftragshersteller unserer Abnehmer sowie die chinaweite Nachfrage wider."

Einschätzung der Redaktion


Der Halbleitermarkt ist durch die hohe Nachfrage nach Power-Management-Chips zur Batteriesteuerung von Mobilgeräten stark in Bewegung. Neben Dialog Semiconductor ringen auch die Konkurrenten wie Analog Devices und Texas Instruments hier um Aufträge.

Um für den künftigen Wettbewerb gerüstet zu sein, richtet Dialog seinen Fokus neu aus. Unter anderem soll die Abhängigkeit von Großkunden gesenkt werden. So wurde beispielsweise das Geschäft mit Stromsteuerungschips in weiten Teilen an Apple verkauft. Das hatte aber auch zur Folge, dass das Absatzvolumen von Dialog im vierten Quartal zunächst sank. Auch bleibt abzuwarten, wann die Coronavirus-Auswirkungen auf die Chip-Produktion wieder abflauen.

Anleger sind aktuell von den Geschäftszahlen zum abgelaufenen vierten Quartal sowie dem Ausblick des Halbleiterherstellers angetan, denn die Dialog Semiconductor-Aktie legt im Mittagshandel rund fünf Prozent auf 32,85 Euro zu.

Dialog Semiconductor ist mit seinen Produkten ein unverzichtbarer Baustein um das Internet-der-Dinge (IoT) weiter zu entwickeln. Daher raten wir zum Kauf des Titels.
Kursziel 46,00 Euro
Stoppkurs: 25,00 Euro