Zur Schlussglocke stand der DAX bei 11.788 Punkten - ein Plus von 1,1 Prozent. Damit stieg der Index nach langer Zeit wieder über die wichtige 200-Tage-Linie, die aktuell bei 11.779 Zählern liegt. Kann sich der Index weiterhin auf dem frisch eroberten Niveau halten, gilt der Ausbruch über den Gleitenden Durchschnitt als Kaufsignal.

Das leidige Brexit-Thema blieb am Dienstag aktuell. Die Gefahr eines ungeordneten EU-Ausstiegs Großbritanniens ist noch immer nicht gebannt.

Bei den fusionsbereiten Aktien von der Deutschen Bank und der Commerzbank kam es am Dienstag zu Gewinnmitnahmen. Allerdings waren die Notierungen zum Wochenauftakt stark gestiegen. Zur Schlussglocke verliert die Deutsche Bank 1,5 Prozent, die Commerzbank gibt um 2,9 Prozent nach.

In Deutschland starte am heutigen Dienstag die Versteigerung der 5G-Lizenzen. Die Auflage: Bis 2022 sollen 98 Prozent der Haushalte, alle Autobahnen, wichtige Bundesstraßen und die Schienenwege über Internetgeschwindigkeiten von 100 Megabit pro Sekunde verfügen. Der Versteigerungsbeginn beeinflusste die mitbietenden Unternehmens-Aktien aber bisher kaum. Die Deutsche Telekom verlor leicht um 0,1 Prozent. Dagegen zogen die Titel von 1&1 Drillisch mit 2,4 Prozent deutlich an. Auch United Internet kletterte um 2,6 Prozent aufwärts. Bei der Telefonica Deutschland ging es um 0,1 Prozent nach unten. In London stieg Vodafone um 1,3 Prozent.

Der Euro legte am Dienstag erneut zu. Damit notierte die Gemeinschaftswährung auf dem höchsten Stand seit Anfang März. Am frühen Abend kostete der Euro 1,1348 US-Dollar. Damit konnte er auch von den ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland profitieren. Demnach fiel das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts besser aus als erwartet. So legte es den fünften Monat in Folge zu. Im aktuell schwachen Konjunkturumfeld sorgten die Zahlen für etwas Erleichterung.

Die Feinunze Gold wurde zuletzt bei 1307 US-Dollar gehandelt. Auch ein anderes Edelmetall spurtete am Dienstag gen Norden: Spekulationen auf Lieferengpässe trieben den Palladium-Preis auf eine neue Bestmarke bei 1606 US-Dollar je Feinunze. Daneben war auch Platin gefragt, welches sich um etwa drei Prozent auf 855 US-Dollar verteuerte.

Was am Dienstag an der Börse sonst noch wichtig war



Merkel: Mögliche Bankenfusion 'privatwirtschaftliche Entscheidung'
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich für Zurückhaltung der Regierung in den Gesprächen über eine mögliche Großbanken-Fusion in Deutschland ausgesprochen. Einen eventuellen Zusammenschluss von Deutscher Bank und Commerzbank bezeichnete Merkel als "privatwirtschaftliche Entscheidung". Sie plädiere sehr dafür, dass sich die Bundesregierung nicht mit einem Votum einmische, sagte Merkel am Dienstag bei einer Konferenz in Berlin.

5G-Mobilfunkauktion gestartet - Bund dürfte Milliarden einnehmen
Die umstrittene Auktion von 5G-Mobilfunkfrequenzen läuft. Zum Start hat der Chef der zuständigen Bundesnetzagentur, Jochen Homann, am Dienstagmorgen in Mainz symbolisch auf den Knopf einer alten Stopp-Uhr gedrückt, die schon im Jahr 2000 im Einsatz war. Damals bescherte die erste große Frequenzauktion dem Bund einen Geldregen von umgerechnet knapp 51 Milliarden Euro.

Hauptaktionär Porsche SE stockt Anteile an Volkswagen auf
Der größte Aktionär des Volkswagen-Konzerns, die Porsche SE, baut seine Beteiligung am Wolfsburger Autobauer noch ein Stück aus. Statt der bisherigen 52,2 Prozent halte die Stuttgarter Holding nun 53,1 Prozent der Stimmrechte, sagte Vorstandschef Hans Dieter Pötsch am Dienstag. 400 Millionen Euro seien in den vergangenen Monaten investiert worden, um Aktien vom freien Markt zu kaufen. Das sei ein weiteres starkes Bekenntnis zu VW. "Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass der Volkswagen-Konzern über ein erhebliches Wertsteigerungspotenzial verfügt", sagte Pötsch, der zugleich Aufsichtsratschef bei VW ist.

VW will vernetzte Autos und digitale Dienste in China voranbringen
Volkswagen China und das chinesische Gemeinschaftsunternehmen FAW-Volkswagen wollen gemeinsam bei digitalen Diensten rund ums vernetzte Auto vorankommen. Beide Partner investierten rund 121 Millionen Euro in ein neues Gemeinschaftsunternehmen namens Mobile Online Services Intelligent, teilte Volkswagen am Dienstag mit. Ende 2019 sollen digitale Dienste für die Modelle von FAW-Volkswagen angeboten werden, ab 2020 auch für Elektroautos. Ziel sei es, immer mehr digitale Dienste zu entwickeln, die die Kunden mit vernetzten Fahrzeugen über die Volkswagen-Cloud abrufen könnten.

Schwache Preise und Energiekosten belasten Wacker Chemie
Niedrige Verkaufspreise und höhere Energiekosten drücken auf den operativen Gewinn von Wacker Chemie. Der Spezialchemiekonzern rechnet, wie bereits bekannt, mit einem deutlichen Gewinnrückgang im laufenden Jahr, während der Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen soll. Bei der Dividende backen die Münchener zudem kleinere Brötchen als von Analysten im Durchschnitt erhofft. Für 2018 sollen die Aktionäre wie im Vorjahr eine reguläre Dividende von 2,50 Euro je Papier erhalten. Eine Sonderausschüttung gibt es dieses Mal nicht.

Metro spricht mit möglichen Partnern über China-Geschäft - Aktie steigt
Der Handelskonzern Metro spricht mit möglichen Partnern über die Weiterentwicklung seines China-Geschäfts. Das sagte eine Konzernsprecherin am Dienstag in Düsseldorf. Sie reagierte damit auf einen Medienbericht, demzufolge Metro mit dem Verkaufsprozess für das Geschäft in China begonnen habe. "Im Rahmen dieser Gespräche werden Informationen ausgetauscht, um die möglichen Potenziale einer Partnerschaft zu identifizieren", erklärte die Sprecherin. Zu weiteren Details und zum Stand des Prozesses wollte sie sich nicht weiter äußern. Die Aktie legte am frühen Mittag um 1,5 Prozent zu.

Engpässe bremsen Fraport-Wachstum 2019 - Dividende steigt
Ein kräftiges Passagierplus und die Trennung vom Airport Hannover haben dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport 2018 einen kräftigen Gewinnsprung beschert. Nach dem Flugchaos des vergangenen Sommers erwartet Vorstandschef Stefan Schulte im Passagierverkehr 2019 aber deutlich weniger Wachstum. "Das Kernproblem ist der verstopfte Luftraum", sagte der Manager bei der Bilanzvorlage am Dienstag in Frankfurt. Er baut die Sicherheitskontrollen aus und hofft auf mehr Lotsen bei der Deutschen Flugsicherung. Dennoch dürfte es angesichts der Engpässe erneut "schwierig werden dieses Jahr".

rtr/dpa-AFX/ks