Damit entfernte sich der DAX weiter von der 14.000 Punkte-Marke. Zeitweise sank das Börsenbarometer sogar unter 13.500 Zähler - das war der tiefste Stand seit fünf Wochen. Vor dem am Abend anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank und den Quartalszahlen der amerikanischen Börsenschwergewichte Apple, Facebook und Tesla hielten sich die Anleger zurück, hieß es aus dem Handel. Einschätzung zu den drei Aktien lesen Sie morgen auf unserer Website.

Auch in Übersee glänzten die Börsen nicht. In Erwartung weiterer Hinweise zur US-Geldpolitik gingen US-Anleger zur Eröffnung der Wall Street auf Nummer sicher und machten Kasse. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung am Mittwoch um jeweils rund 1,5 Prozent.

Gewinner im DAX war am Mittwoch die Deutsche Telekom mit einem schmalen Plus von 0,5 Prozent. Schlusslicht im deutschen Leitindex mit einem Minus von rund 4,3 Prozent war die Delivery Hero-Aktie. Das Papier notierte im Tagesverlauf allerdings bis zu sieben Prozent tiefer.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war


Boeing erleidet Rekordverlust von knapp zwölf Milliarden Dollar
Die Corona-Krise, das Debakel um den Krisenjet 737 Max und neue Verzögerungen beim Großraumjet 777X haben dem US-Flugzeugbauer Boeing 2020 einen Rekordverlust eingebrockt. Unter dem Strich stand ein Minus von mehr als 11,9 Milliarden US-Dollar (9,8 Mrd Euro), wie der Airbus-Rivale am Mittwoch in Chicago mitteilte. Es ist das mit Abstand höchste Minus, das Boeing in seiner mehr als 100-jährigen Konzerngeschichte bislang verschmerzen musste. 2019 hatte es bereits einen Verlust von 636 Millionen gegeben.

Flugaufsicht lässt Boeing 737 Max wieder in Europas Himmel
Boeings Krisenjet 737 Max darf nach fast zwei Jahren Flugverbot auch in Europa wieder abheben. Die europäische Luftfahrtbehörde EASA gab am Mittwoch grünes Licht, wie sie am Mittag in Köln mitteilte. "Wir haben entschieden, dass die 737 Max sicher in den Dienst zurückkehren kann", erklärte EASA-Chef Patrick Ky.

Software AG rechnet mit weniger Marge - Aktie dennoch stark im Plus
Der Umbau der Software AG wird auch in diesem Jahr teuer. Vorstandschef Sanjay Brahmawar sieht nach wie vor Gelegenheiten für den Darmstädter Softwareanbieter und will weiter in künftiges Wachstum investieren. Im kommenden Jahr sollen die Ergebnisse dann wieder besser werden, zunächst dürfte die operative Marge aber weiter zurückgehen, teilte das MDax-Unternehmen am Mittwoch mit. Die Aktie legte nach einigem Hin und Her schließlich klar zu - Auftrieb gaben der gute Verlauf zum Jahresschluss und die laut Experten gute Auftragslage.
Hier: Finanzchef der Software AG im Interview.

Cloud-Geschäft sorgt für Wachstumsschub bei Microsoft
Microsoft hat im vergangenen Quartal vor allem dank eines starken Cloud-Geschäfts deutlich die Erwartungen übertroffen. Der Umsatz stieg in dem Ende Dezember abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal um 17 Prozent auf 43,1 Milliarden Dollar (35,4 Mrd Euro). Analysten hatten eher mit rund 40 Milliarden Dollar gerechnet. Der Gewinn sprang im Jahresvergleich um 33 Prozent auf 15,5 Milliarden Dollar hoch, wie der Software-Riese nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte.
Hier geht's zu unserem Chartcheck der Microsoft-Aktie.

Corona treibt Geschäft von Sartorius an - Kurs steigt nach Zahlen
Die Corona-Pandemie und Übernahmen haben beim Pharma- und Laborausrüster Sartorius für einen Wachstumsschub gesorgt. Das Jahr 2020 lief besser als erwartet, langfristig blickt der Konzern nun optimistischer in die Zukunft. Analysten fanden für das Zahlenwerk und die Prognose lobende Worte, die Aktie legte deutlich zu.

Symrise verfehlt wegen Hackerangriff Umsatzziel für 2020
Der Hackerangriff auf Symrise im Dezember hat das Wachstum des Herstellers von Duftstoffen und Aromen gebremst. Das überraschte angesichts der Produktionsausfälle im Zuge der Attacke nicht. Das Unternehmen und Analysten sind aber optimistisch, den Rückstand rasch aufholen zu können. So sagte Symrise-Chef Heinz-Jürgen Bertram laut Mitteilung vom Dienstagabend: "Inzwischen läuft der Geschäftsbetrieb wieder weitgehend normal, wir sind mit Hochdruck daran, die vorhandenen Auftragsrückstände zügig abzuarbeiten." Der Aktienkurs stieg am Mittwoch.

Impfstoffstreit: Astrazeneca wehrt sich gegen EU-Vorwürfe
Der Streit um knappen Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca für die Europäische Union eskaliert. Das Unternehmen wehrte sich am Mittwoch gegen Vorwürfe der EU wegen Lieferengpässen und wies Brüssel einen Teil der Verantwortung zu. Darauf regierte die EU-Kommission empört. Verwirrung entstand um ein EU-Krisentreffen mit Konzernvertretern, das nun aber doch wie geplant am Mittwochabend (18.30 Uhr) stattfinden soll.

Corona: Evotec erhält Millionenauftrag vom US-Verteidigungsministerium
Der Wirkstoff-Forscher Evotec mischt auch im Kampf gegen die Corona-Pandemie zunehmend mit. Über seine US-Tochter hat der Konzern nun einen wichtigen Millionen-Auftrag zur Herstellung von Antikörpern gegen die Covid-19-Erkrankung durch das US-Verteidigungsministerium erhalten. An der Börse sorgte die Nachricht zeitweise für ein Kursfeuerwerk - denn offenbar kamen Leerverkäufer unter Zugzwang.

AT&T schließt 2020 mit Milliardenverlust ab - Tagesgeschäft besser als erwartet
Der US-Telekomkonzern AT&T hat im vierten Quartal wegen des harten Konkurrenzkampfs auf dem US-Fernseh- und Videomarkt einen Milliardenverlust eingefahren. Weil der Konzern seine Videogeschäfte in eine eigene Sparte umgliederte und die Chancen im Heimatmarkt deutlich schlechter einschätzt, musste AT&T allein in diesem Segment 15,5 Milliarden Dollar an Wertberichtigungen vornehmen, wie das Unternehmen am Mittwoch in Dallas (US-Bundesstaat Texas) mitteilte.

Siemens Healthineers erhöht nach starkem Jahresauftakt Prognose
Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hebt nach einem besser als erwartet ausgefallenen Jahresauftakt seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr an. Dabei profitiert die Siemens-Tochter im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie nicht nur von guten Geschäften mit bildgebender Diagnostik, sondern auch von ihren Antigen-Schnelltests, für die Healthineers ebenfalls die Prognose erhöhte. Dazu normalisierten sich die übrigen Geschäfte, die zuvor im Zusammenhang mit der Pandemie Federn lassen mussten.



rtr/dpa-AFX/ak