Bis zum Handelsschluss legte der DAX um 0,5 Prozent auf 12.457,70 Punkte zu. Der Euro Stoxx 50 stand zur Schlossglocke um 0,7 Prozent höher bei 3.551,78 Zählern.

Am Mittwoch-Abend hatte die US-amerikanische Notenbank Fed erwartungsgemäß eine Zinssenkung um 0,25 Prozent verkündet. Damit wollen der oberste Währungshüter Jerome Powell sowie das Gremium den weiterhin schwelenden Risiken wie dem Handelsstreit zwischen China und der USA, dem globale Abschwung und dem Brexit zuvorkommen.

Unter Druck standen am Donnerstag die Anteile von Bauer. Die Aktie brach in der Spitze um 23 Prozent ein. Der Tiefbauspezialist hatte aufgrund einer schlechten Auslastung den Ausblick gesenkt. Der Konzern verwies auf Projektverschiebungen im zweiten Halbjahr. Demnach rechnet Bauer statt mit 95 Millionen Euro beim operativen Ergebnis nur noch mit 70 Millionen.

Zurückgekommen sind auch die Aktien der Lufthansa, die bis zum Börsenschluss am Donnerstag um zwei Prozent nachgaben. Das renommierte Analystenhaus Morgan Stanley hatte seine Einstufung von "Overweight" nun auf Underweight" zurückgestuft und das Kursziel von ehemals 24 auf 12 Euro hinabgesetzt.

Auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr stieg dagegen der SDAX-Titel HelloFresh. Der Kochboxen-Anbieter profitierte von einem optimistischen Analystenkommentar der Investmentbank JP Morgen. Der Kurs legte um 5,7 Prozent auf 12,84 Euro zu.

Nach den gestrigen kräftigen Kursgewinnen, die aus der bekanntgegebenen Kooperation mit der japanischen Softbank resultierten, musste Wirecard heute seine Gewinne wieder abgeben. Der Titel verlor knapp fünf Prozent. Seit zwei Wochen pendeln die Wirecard-Papiere im Bereich zwischen 150 und 160 Euro. Vor rund einem Jahr hatte der Zahlungsdienstleister bei 199 Euro ein Allzeithoch markiert.

Der Kurs des Euro zum Dollar stieg am heutigen Donnerstag marginal an. Am frühen Abend notierte die Einheitswährung bei 1,1055 US-Dollar.

Nach dem neuen Sechsjahreshoch bei 1557 US-Dollar/Unze vom 4. September hielt sich der Goldpreis auch heute konsolidierend auf hohem Niveau und pendelte um seine 1500er-Dollar-Marke. Zur Stunde notiert das Edelmetall bei 1501 Dollar.

Am Rohölmarkt verteuerte sich am Donnerstag die Sorte Brent aus der Nordsee um 1,4 Prozent auf 64,50 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Preisanstieg ist dem am Wochenende erfolgten Angriff auf saudiarabische Ölförder-Anlagen geschuldet.

Was am Donnerstag an der Börse außerdem wichtig war


Deutsche Bank steigt bei Zinsportal Deposit Solutions ein
Die Deutsche Bank steigt bei dem Hamburger Zinsportal Deposit Solutions ein. Das Geldhaus erwerbe einen Anteil von knapp fünf Prozent, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag in Frankfurt mit. Er wolle an der "erwarteten positiven Wertentwicklung" von Deposit Solutions teilhaben, hieß es. Zur Höhe des Investments wurde nichts bekannt.

VW und Porsche rufen wegen Airbag-Problems fast 227 000 Autos zurück
Volkswagen und Porsche müssen wegen eines Problems mit Airbags und Gurtstraffern knapp 227 000 Autos zurückrufen. Bei den Fahrzeugen benötigt die Software des Airbag-Steuergeräts nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) ein Update. Der Fehler führe zu einer "eingeschränkten Funktion der Airbags sowie der Gurtstraffer". Es habe bereits drei Fälle gegeben, in denen diese auslösten, ohne dass es zu einem Unfall gekommen wäre.

Ryanair fürchtet weitere Verzögerungen durch Flugverbot für Boeing 737 Max
Das anhaltende Flugverbot für Boeings Mittelstreckenjet 737 Max stimmt Europas größten Billigflieger Ryanair immer pessimistischer. Die Auslieferung der von Ryanair bestellten Maschinen könnte sich um weitere Monate bis ins Jahr 2020 verzögern, sagte Unternehmenschef Michael O'Leary bei der Hauptversammlung der Fluggesellschaft am Donnerstag in Dublin. Möglicherweise bekomme Ryanair die ersten Max-Jets erst im März oder April. Die üblichen Anzahlungen an Boeing habe die Fluglinie bereits gestoppt und verhandle mit dem Hersteller über eine finanzielle Entschädigung.

Bundeswehr-Dokumente bei Airbus - Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen 17 Airbus-Mitarbeiter wegen unerlaubten Besitzes von Dokumenten zu zwei Rüstungsprojekten der Bundeswehr. Gegen die Beschuldigten "und weitere, bislang unbekannte Täter" laufe ein Verfahren "wegen Verrats von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen (bzw. Anstiftung hierzu)", erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern hatte Justizstellen und dem Verteidigungsministerium selbst einen möglicherweise rechtswidrigen Umgang von Mitarbeitern mit Kundendokumenten gemeldet.

Chemiebranche vor schwieriger Tarifrunde: Arbeitgeber gegen Lohnplus
Die Chemie- und Pharmaindustrie in Deutschland steht vor harten Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft IG BCE will in den am 30. September beginnenden Gesprächen eine "spürbare und reale Erhöhung" der Entgelte sowie ein persönliches Zukunftskonto in Höhe von jährlich 1000 Euro für jeden der 580 000 Beschäftigten durchsetzen. Die Arbeitgeber wiesen das am Donnerstag von der Bundestarifkommission der Gewerkschaft in Gelsenkirchen beschlossene Forderungspaket zurück. Allianz erlegt sich beim Autodatenhunger Selbstbeschränkung auf
Europas größter Versicherer Allianz will bei der Aufklärung leichterer Verkehrsunfälle auf die Auswertung der Fahrdaten verzichten. Nur bei schweren Autounfällen mit Toten oder Verletzten und Verkehrsstraftaten will das Unternehmen Zugriff auf Datenaufzeichnungen der Fahrzeuge haben - auch wenn die Fahrer das ablehnen. Das kündigte Joachim Müller, Chef der Sachversicherung bei der Allianz Deutschland, am Donnerstag in Ismaning an.

Bauer AG reduziert Gewinnziele - Schlechte Auslastung in Südostasien
Projektverschiebungen lassen den Tiefbauspezialisten Bauer AG pessimistischer für das Gesamtjahr werden. Zudem wirken sich die niedrigen Marktzinsen negativ auf das Zinssicherungs-Geschäft des Unternehmens aus. Das Unternehmen aus Schrobenhausen reduzierte am Mittwochabend deshalb seine Gewinnziele für das Jahr 2019. Die Papiere des Tiefbauspezialisten rauschten bis zum späten Donnerstagvormittag um mehr als 21 Prozent auf 16,20 Euro in die Tiefe. Zwischenzeitlich waren die Anteilsscheine um knapp 24 Prozent abgesackt.

Gabelstapler-Hersteller Kion profitiert von Angst vor No-Deal-Brexit
Der Frankfurter Gabelstapler-Hersteller Kion profitiert von der Angst vor einem ungeregelten Brexit. Immer mehr Unternehmen in Großbritannien fürchteten sich vor Engpässen bei wichtigen Teilen und füllten daher ihre Läger, erklärte Konzernchef Gordon Riske in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Diese Vorbereitungen sorgten für eine stärkere Nachfrage nach Gabelstaplern.

Rocket Internet sitzt auf drei Milliarden Euro Bargeld
Der Start-up-Investor Rocket Internet hat Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr mithilfe seiner jungen Internet- und Technologieunternehmen weiter angekurbelt. Im Zeitraum Januar bis Juni stiegen die Erlöse von 24 Millionen Euro im Vorjahr auf 32 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Gewinn nach Steuern stieg von 297 auf 548 Millionen Euro. Die für weitere Investition zur Verfügung stehenden liquiden Mittel beliefen sich zuletzt auf 3 Milliarden Euro.

rtr/dpa-AFX/ks