Nach seiner jüngsten Rekordjagd hat sich der Dax am Mittwoch nicht weiter vorgewagt. Der deutsche Leitindex notierte am frühen Nachmittag mit rund 11.200 Punkten etwas niedriger, aber immer noch in Reichweite seines am Vortags aufgestellten Allzeithochs von 11.228,37 Zählern. Der EuroStoxx50 lag mit 3540 Zählern 0,2 Prozent niedriger. Am Dienstag hatten die Äußerungen der US-Notenbankchefin Janet Yellen zur Zinspolitik die Kurse hochgetrieben. "Die wichtige Formulierung, dass die Fed sich bei der Leitzinswende 'in Geduld üben könne' wurde bestätigt, was die Märkte als Hinweis auf keine unmittelbar bevorstehende Zinsanhebung deuteten", erläuterte LBBW-Analyst Clemens Bundschuh.

Für die Wall Street signalisierten die US-Futures ebenfalls kaum veränderte Kurse. Yellen wird am Mittwochnachmittag vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses die Chance haben, ihre Aussagen zu präzisieren.

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FMC TROTZ MAUEM AUSBLICK AUF REKORDHOCH

Zu den größten Gewinnern zählten E.ON und RWE mit Kursgewinnen von je rund zwei Prozent. Die Aussicht auf eine vorzeitige Reform des Handels mit Verschmutzungsrechten beflügele wie schon am Vortag den Sektor, sagte ein Börsianer.

Ein Gewinnrückgang und ein vorsichtiger Blick auf 2015 schreckten die Anleger bei Fresenius Medical Care nicht ab: Die Aktien stiegen um bis zu 3,3 Prozent auf ein Rekordhoch von 67,69 Euro. Der DZ Bank zufolge versöhnte die für 2016 in Aussicht gestellte Wachstumsbeschleunigung. Ebenfalls im Plus lagen die Titel des Mutterkonzerns Fresenius, die um bis zu vier Prozent stiegen. Der Gesundheitskonzern hatte dank deutlicher Zuwächse in seiner Krankenhaus-Sparte einen Rekordgewinn eingefahren.

Zu den Verlierern zählten Commerzbank mit einem Minus von rund zwei Prozent. "Dass die Bank ins Visier der Steuerfahnder gerückt ist, begeistert die Anleger nicht gerade", sagte ein Händler. Die bundesweiten Steuer-Razzien wegen umstrittener Luxemburg-Geschäfte dauern der Staatsanwaltschaft Köln zufolge an.

Größer TecDax -Gewinner waren Xing mit einem Plus von bis zu 7,3 Prozent. Die Anleger folgten einer Empfehlung der Berenberg Bank. Der Medienkonzern Hubert Burda, der an dem Karrierenetzwerk eine knappe Mehrheit hält, bekräftigte in einem Reuters-Interview, an seinem Anteil festhalten zu wollen. Dagegen plant Burda, sich mittelfristig von seinem Tierfutterversand Zooplus trennen zu wollen. Die im SDax gelisteten Aktien verloren bis zu 2,5 Prozent. Mächtig Aufwind bekamen hingegen die Titel des Autovermieters Sixt, der mit einem Börsengang seiner Leasingsparte liebäugelt. Die ebenfalls im SDax gelisteten Aktien gewannen bis zu 4,6 Prozent auf ein Rekordhoch von 37,70 Euro.

In London flohen die Anleger dagegen aus Weir, nachdem der Ölindustrie-Zulieferer vor einem deutlichen Umsatzrückgang 2015 gewarnt hatte. Die Aktien brachen um über zehn Prozent ein, womit sie im "Footsie" das Schlusslicht waren. Der trübe Ausblick des französischen Stahlrohr-Anbieters Vallourec drückte zusätzlich. Vallourec-Titel rutschten um 7,4 Prozent ab. Der deutsche Stahlkonzern Salzgitter verlor 1,6 Prozent.

Reuters