Der Dax, der kurz nach Handelsstart noch auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren abgerutscht war, notierte am Nachmittag ein Prozent schwächer bei 10.657 Punkten. Der EuroStoxx50 gab 1,2 Prozent auf 3014 Zähler nach. Der Dollar brach ein, dafür deckten sich Investoren mit Gold und deutschen Staatsanleihen ein.

Die US-Währungshüter schraubten den Leitzins am Mittwoch weiter in die Höhe - und zwar um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent. Es war bereits die vierte Zinsanhebung in diesem Jahr.. Unabhängig davon habe Notenbank-Chef Jerome Powell den Eindruck entstehen lassen, dass das Vertrauen der Fed in den konjunkturellen Ausblick der USA nicht mehr ganz so hoch sei wie bisher, sagte Volkswirt Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe. Dies schüre die generelle Furcht der Anleger vor einer weltweiten Wirtschaftsabschwächung.

Die Hoffnung auf eine Weihnachtsrally sei nun vollends dahin, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Auch der Start ins neue Jahr könne turbulent werden. Der Dax kommt bis dato auf ein Minus von knapp 17 Prozent. Beim US-Index Dow Jones beläuft sich das Minus auf rund sechs Prozent. Nach dem Fed-Zinsentscheid hatte der Dow Jones 1,5 Prozent verloren. Für Handelsstart am Donnerstag erwarteten Börsianer wieder leicht steigende Kurse.

Der Euro kletterte aufgrund der schwächelnden US-Währung um ein Prozent auf ein Sechs-Wochen-Hoch von 1,1485 Dollar. Der Dollar komme nach dem Zinsausblick der Fed nur schwer auf einen grünen Zweig, sagte Alvin Tan, Währungsstratege bei der Societe Generale. Die schwächere US-Währung machte Gold attraktiver. Eine Feinunze des Edelmetalls (31,1 Gramm) kostete mit 1254 Dollar rund ein Prozent mehr. Zudem deckten sich Anleger mit Bundesanleihen ein. Die Rendite der zehnjährigen Titel fiel zeitweise auf ein Sieben-Monats-Tief von 0,203 Prozent.

HIFI-KONZERN BANG & OLUFSEN ERWARTET WENIGER UMSATZ



Unter den Einzelwerten hatten vor allem konjunkturabhängige und Bankwerte das Nachsehen. Im Dax verloren die Aktien der Deutschen Bank und ThyssenKrupp 5,2 und 3,9 Prozent. Im Nebenwerteindex MDax verloren die Aktien von Airbus nach einem Medienbericht über drohende Ermittlungen der US-Justiz 4,6 Prozent. Der Zeitung "Le Monde" zufolge droht dem Flugzeugbauer eine Milliardenstrafe. Airbus wollte sich zu dem Thema nicht äußern.

An der Börse in Kopenhagen brachen die Titel von Bang & Olufsen um bis zu 32 Prozent ein. Der Hersteller von Premium-Lautsprechern stutzte seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2018/19.

rtr