Der Kerzenchart, der die Handelsspanne eines jeden Tages visualisiert, zeigt den aktuellen Verlust am Deutlichsten: Rund 170 Punkte brach der DAX am Dienstagnachmittag in nur zwei Stunden ein, nachdem er zuvor noch stabil im Plus notierte - eine fundamentale Erklärung dafür gibt es nicht. Auch die im März etablierte Unterstützungszone bei 11.920 Punkten wird den weiteren Ausverkauf nicht aufhalten können, darauf deuten zumindest die vorbörslichen Entwicklungen am Mittwoch hin. Zumindest aber zeigen vergleichbare Tagesentwicklungen im bisherigen Jahresverlauf (rote Pfeile), dass Gewinnmitnahmen auch schnell wieder vorbei sein können.

Mit zunehmender Dauer eines Aufwärtstrends steigt jedoch die Gefahr, dass eine Korrektur auch mal länger anhält als es in den vergangenen Monaten zu beobachten war. Dazu kommen Untersuchungen aus den USA, die eine hohe Wahrscheinlichkeit für fallende Börsen in der Woche nach dem großen Verfallstag an den Terminbörsen zeigen. Am vergangenen Freitag fand dieser so genannte Hexensabbat statt, somit ist die Gefahr eines Rückschlags in der laufenden Woche überdurchschnittlich hoch - der US-Leitindex S&P 500 fiel in 24 der vergangenen 34 Jahre in dieser Woche zurück.

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Das weitere kurzfristige Abwärtspotenzial zeigt sich gut im 1-Stunden-Intradaychart der Vorwochen: Es reicht zunächst bis etwa 11.850/11.900, vermutlich sogar bis in den Bereich der 11.700er-Marke. Dort verläuft auch der untere Rand des Prognose-Korridors (grau), den wir aus vergangenen Schwankungen errechnen und der ein erstes Kursziel auf der Unterseite darstellt - er fällt allerdings weiter ab. Eine stärkere Unterstützung mit mehreren unteren Wendepunkten ist sogar erst um 11.400/11.480 auszumachen.

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Der Tageschart erinnert noch einmal daran, warum der Markt nun in eine Korrektur übergehen könnte: Das mehrfache Scheitern am seit 2016 bestehenden oberen Rand des Aufwärtstrends motiviert zunehmend mehr Marktteilnehmer zu Gewinnmitnahmen. Auch aus dieser Perspektive ist frühestens um 11.400 eine Unterstützung auszumachen.

Risikofreudige Anleger mit kurzfristigem Zeithorizont können nun mit Puts oder Short-Zertifikaten auf fallende Kurse setzen, allerdings spekulieren sie damit gegen den übergeordneten Aufwärtstrend, was gefährlich ist. Investoren mit einer längeren Perspektive begnügen sich daher - falls noch nicht geschehen - mit Teilgewinnmitnahmen ihrer Long-Bestände und nutzen Puts allenfalls zur Absicherung des Depots. Beispiele für passende Wertpapiere haben wir am Ende der Analyse aufgeführt.

Unterstützungen und Widerstände



Chartmarken Niveau Typ Stärke
Widerstand 2 12.390 Allzeithoch stark
Widerstand 1 12.150/12.200 Aufwärtstrendkanäle stark
Unterstützung 1 11.850/11.920 horizontal mittel
Unterstützung 2 11.700 horizontal mittel


Trading-Ideen



Trading-Ideen
Spekulation auf steigende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN HU8XJY
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 10.650
Knock-Out-Schwelle 10.650
Hebel 10,2
Kurs in EUR 11,54
Spekulationauf fallende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN HU8XPW
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 12.875
Knock-Out-Schwelle 12.875
Hebel 11,0
Kurs in EUR 10,71


Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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