Der Dax hat am Dienstag seine Vortagsverluste deutlich ausgeweitet. Auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt drückten weiterhin die vielen Unsicherheiten. "Die internationalen Börsen bleiben in der unsicheren Gemengelage aus (geo-) politischen Störfeuern, der Angst vor einer neuen Eurokrise, steigenden Zinsen in den USA und einer schleichenden Abschwächung der globalen Konjunkturdynamik weiterhin gefangen", schrieb Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. Der US-Leitindex Dow Jones notiert zur Stunde 1,8 Prozent im Minus.

Zudem belastete der weiter anhaltende Kurssturz der Technologiewerte. Die Apple-Aktie verlor erneut vier Prozent. US-Medien hatten am Montag über Produktionskürzungen wegen sinkender Nachfrage nach den neuen iPhones berichtet. Das schürt die Sorge vor einem generell schwachen Weihnachtsgeschäft, nicht nur bei Apple. Auch die Kurse der Tech-Riesen Facebook, Netflix, Amazon und Alphabet gaben um bis zu sieben Prozent nach. "Normalerweise sorgt das Weihnachtsgeschäft in dieser Jahreszeit für positive Stimmung an den Börsen", fasste Fondsmanager Thomas Altmann vom Frankfurter Vermögensberater QC Partners zusammen. "Doch in diesem Jahr überwiegt die Angst vor enttäuschenden Weihnachtsumsätzen."

Im Zuge der Kursverluste der Tech-Aktien kam hierzulande neben Infineon auch Wirecard unter die Räder. Der Zahlungsabwickler stellte für das kommende Jahr wie erwartet ein weiter rasantes Gewinnwachstum in Aussicht. Das kam an der Börse nicht gut an, der Kurs verlor zeitweise bis zu acht Prozent. "Im Rahmen der Erwartungen zu liegen, ist einfach nicht mehr gut genug", sagte ein Händler.

Daneben stand am deutschen Aktienmarkt die Deutsche Bank im Fokus. Die Aktie fiel auf ein neues Rekordtief von 8,05 Euro. Grund für den erneuten Kurssturz waren Sorgen, ob das Geldhaus in den Geldwäscheskandal der Danske Bank verwickelt ist.

Auch die Chemieaktien im deutschen Leitindex ließen am Dienstag deutlich Federn. Covestro kappte die Prognose. Der Kunststoffhersteller erwartet nun einen Gewinnrückgang statt eines Anstiegs. Die Aktie brach um rund 14 Prozent ein. BASF konnte mit den Wachstumsprognosen nicht überzeugen, der Kurs verlor knapp vier Prozent.