Der DAX hat am Dienstag Geschichte geschrieben: Erstmals stieg das Börsenbarometer über 15.000 Punkte und konnte die Marke sogar bis zum Handelsschluss etablieren. Seit Jahresbeginn hat der deutsche Leitindex somit ein Plus von 9,5 Prozent. Seit dem Zwischentief Ende Oktober beläuft sich das Plus sogar auf rund 30 Prozent.

"Der DAX lässt sich in seiner dynamischen Aufwärtsbewegung auf neue Rekordhochs derzeit durch nichts aus dem Tritt bringen", kommentierte Frederik Altmann von der Alpha Wertpapierhandels GmbH. "Anleger sehen am deutschen Aktienmarkt besonders gute Chancen, weil Titel aus dem starken heimischen Autosektor und auch der zinssensitiven Versicherungs- und Bankenbranche stark nachgefragt werden.

An der Wall Street war die Stimmung dagegen eher gedrückt. Wieder aufgeflammte Inflationssorgen setzen den Börsen in Übersee zu. Der US-Standardwerteindex Dow Jones und der breit gefasste S&P 500 fielen zur Eröffnung um jeweils etwa 0,3 Prozent. Der technologielastige Nasdaq, der in den vergangenen Monaten überdurchschnittlich zugelegt hatte, büßte 0,9 Prozent ein.

Gewinner im DAX war am Dienstag die VW-Aktie mit einem Plus von mehr als 4,4 Prozent. Verlierer war das Fresenius-Medical-Care-Papier mit einem Abschlag von rund einem Prozent.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


Online-Möbelhändler Westwing will Corona-Schub weiter mitnehmen
Der Online-Möbelhändler Westwing will nach einem starken Start ins Jahr weiterhin vom Corona-Schub profitieren. Im Gesamtjahr soll der Umsatz auf 510 bis 550 Millionen Euro steigen, teilte das Unternehmen am Montagabend in München mit. Das entspreche einem Wachstum von 18 bis 27 Prozent. Getrieben wird Westwings Optimismus laut dem am Dienstag vorgestellten Geschäftsbericht vor allem vom starken Neukunden-Wachstum im Vorjahr. Einen besonders starken Umsatzschub gab es dem Management zufolge im ersten Quartal, das gerade zu Ende geht.

Netflix will 2022 klimaneutral werden
Der Videostreaming-Dienst Netflix will bis Ende 2022 zum klimaneutralen Betrieb übergehen. Dafür soll zum einen der CO2-Ausstoß verringert und zum anderen in Regenerations-Projekte investiert werden, wie die US-Firma am Dienstag ankündigte. Netflix erzeugte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben rund 1,1 Millionen Tonnen Kohlendioxid - rund die Hälfte davon entstand bei der Produktion exklusiver Videoinhalte für den Streaming-Dienst.

BMW und Daimler beteiligen Ölkonzern BP am Ladedienst Chargenow
Die Autobauer BMW und Daimler beteiligen den Mineralölkonzern BP an ihrem E-Auto-Ladedienst Charge Now. BP werde als dritter Gesellschafter mit einem Drittel der Anteile bei der Charge-Now-Dachgesellschaft DCS einsteigen, teilten die drei Unternehmen am Dienstag mit. Über den Kaufpreis und die Konditionen der Transaktion haben die Vertragspartner Stillschweigen vereinbart.

ElringKlinger will 2021 wieder zulegen - erneut keine Dividende
Der Autozulieferer ElringKlinger blickt nach einem herben Geschäftseinbruch im Corona-Jahr 2020 wieder zuversichtlicher nach vorn. Im laufenden Jahr sollen Umsatz und Profitabilität zulegen, wie das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am Dienstag in Dettingen an der Erms mitteilte. So dürften die Erlöse des Konzerns den Angaben zufolge aus eigener Kraft etwa so stark steigen wie die weltweite Automobilproduktion, für die der Vorstand ein Wachstum von rund 13 Prozent auf dem Zettel hat.

IPO/Kreise: Deliveroo dürfte Preis für Aktie bei 3,90 Pfund festlegen
Zögerliche Investoren und nervöse Aktienmärkte belasten einem Medienbericht zufolge den bislang größten Londoner Börsengang in diesem Jahr. Der Online-Lieferdienst Deliveroo werde die Aktien bei seinem Börsengang wahrscheinlich zu 3,90 britische Pfund je Anteilsschein ausgeben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag. Das wäre das untere Ende der vom Unternehmen angebotenen Preisspanne von 3,90 bis 4,60 britische Pfund je Papier. Der Verkauf der Aktien zu diesem Preis würde damit 1,5 Milliarden Pfund (1,76 Mrd Euro) einbringen, vorausgesetzt, das Unternehmen und seine Aktionäre verkaufen alle 384,6 Millionen angebotenen Aktien. Dies liegt unter den 1,77 Milliarden Pfund, die Deliveroo am oberen Ende der Preisspanne hätte einnehmen können. Die Bücher für das Angebot schließen heute um 13 Uhr Londoner Zeit, so die Bedingungen.

Teamviewer sponsert nach Man United auch Mercedes-Formel-1-Team
Der Softwareanbieter Teamviewer will in den kommenden Jahren mit noch mehr Geld die Werbetrommel rühren und damit das mittelfristige Wachstum ankurbeln. Zusätzlich zu dem kostspieligen Vertrag als Haupttrikotsponsor des englischen Fußballclubs Manchester United will das Management des MDax-Konzerns nun das Firmen-Logo auch bei den Mercedes-Motorsportteams in der Formel 1 und der Formel E platzieren. Die ohnehin schon hohen veranschlagten Kosten für das Bekanntmachen der Marke dürften in den kommenden Jahren noch steigen, wie das Management in einer Pressekonferenz am Dienstag durchblicken ließ.

Autovermieter Sixt wagt für 2021 ersten groben Ausblick
Der Autovermieter Sixt hat nach dem von der Corona-Krise stark beeinträchtigten Vorjahr eine grobe Prognose für 2021 gewagt. Sixt rechne im laufenden Jahr mit einem Anstieg der Erlöse aus dem Vermietungsgeschäft (operativer Konzernumsatz) und beim Vorsteuergewinn, teilte das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am Dienstag in Pullach bei München bei der Bilanzvorlage mit. Der Autovermieter sei weiter von den Auswirkungen der Corona-Pandemie insbesondere der nach wie vor geltenden Reisebeschränkungen in vielen Ländern betroffen.

Kreise: Credit-Suisse-Großaktionär fordert Lohnverzicht von Verwaltungsratschef
Das Debakel rund um den US-Hedgefonds Archegos soll laut Insidern nach dem Willen eines Großaktionärs finanzielle Folgen für die Führungsspitze der Großbank Credit Suisse haben. Der US-Vermögensverwalter Harris Associates fordere den scheidenden Verwaltungsratspräsident Urs Rohner zum Verzicht auf, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag. Demnach schrieb David Herro von Harris Associates, er halte es wegen der jüngsten Ereignisse und der bisherigen Entwicklung für angemessen, dass Rohner auf eine weitere Vergütung durch die Credit Suisse verzichte.

dpa-AFX/rtr/ak