Die ansteigende Inflation hat die Anleger im DAX erneut beschäftigt. "Zwar sieht die Federal Reserve in dem jüngsten Preisanstieg nur einen vorübergehenden Effekt, die Marktteilnehmer sind jedoch einer anderen Meinung", sagte Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG. Experten erwarten, dass die US-Inflation im Mai von drei Prozent auf 3,4 Prozent angestiegen ist. Die Inflationsdaten werden am Donnerstag bekannt gegeben. Aber selbst wenn der Preisdruck größer ausfalle, sei vorerst nicht mit größeren Kursausschlägen zu rechnen, prognostizierte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke.

Offen ist auch wie es mit den Anleihekäufen der Notenbanken weitergeht. Die Europäische Zentralbank (EZB) werde an ihrer Geldpolitik vorerst nicht rütteln, sagte Dirk Steffen, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank. "Die Währungshüter legen neue Projektionen vor und dürften ihre Erwartungen für das Wachstum und für die Inflation im Euroraum kräftig anheben. Daher wird am Markt bereits intensiv diskutiert, wie es mit den Anleihekäufen weitergeht." Die Währungshüter der EZB kommen am Donnerstag zu ihren geldpolitischen Beratungen zusammen.

Auf Unternehmensseite standen erneut die die Anteile des Online-Babyausstatters Windeln.de im Fokus. Die Aktie stieg zunächst um 25 Prozent, bevor sie bis zu 11,2 Prozent verlor. Sie waren damit dennoch rund sieben Mal so teuer wie vor einer Woche. Bereits am Wochenanfang schoss der Wert der Aktie um 133 Prozent in die Höhe.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war


US-Regierung schließt Vereinbarung mit Merck & Co für Covid-19-Medikament
Die USA haben sich in einem milliardenschweren Deal beim US-Pharmakonzern Merck & Co Zusagen für sein Covid-19-Prüfmedikament Molnupiravir gesichert. Merck & Co werde rund 1,7 Millionen Einheiten des antiviralen Mittels an die US-Regierung liefern und hierfür rund 1,2 Milliarden Dollar (knapp 1 Mrd Euro) erhalten, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Kenilworth mit. Auf eine entsprechende Vereinbarung hätten sich beide Seiten geeinigt. Voraussetzung sei, dass das Mittel in den USA die Notfallzulassung der Zulassungsbehörde FDA erhalte.

Anklage gegen Winterkorn - Vorwurf: Falschaussage vor Ausschuss
Die Berliner Staatsanwaltschaft hat den früheren Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG, Martin Winterkorn, wegen uneidlicher Falschaussage vor dem Abgas-Untersuchungsausschuss des Bundestages angeklagt. Dem 74-Jährigen werde zur Last gelegt, am 19. Januar 2017 als Zeuge vor dem Ausschuss falsch ausgesagt zu haben, teilte die Anklagebehörde am Mittwoch mit. Als Vorstandsvorsitzender soll Winterkorn bewusst falsche Angaben gemacht haben, zu welchem Zeitpunkt er über den Einsatz einer Software zur Erkennung und Manipulation der Abgaswerte im Testbetrieb unterrichtet worden sei.

Airbus bereitet Frachtversion der A350 vor - Konkurrenz für Boeing 777
Der Flugzeugbauer Airbus will seinem US-Rivalen Boeing mit einer Frachtversion des Großraumjets A350 laut Insidern weitere Marktanteile streitig machen. Der Hersteller dürfte bereits im Juli die ersten Bestellungen entgegennehmen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen. Airbus habe mit mehr als einem Dutzend möglicher Kunden gesprochen. In den nächsten Wochen wolle das Management die Zustimmung des Verwaltungsrats einholen, um den Kunden die Frachtversion anbieten zu können.

Qualitätsproblem: Qatar Airways stoppt Abnahme weiterer Airbus A350
Die arabische Fluggesellschaft Qatar Airways will wegen angeblicher Mängel vorerst keine neuen Airbus -Langstreckenjets vom Typ A350 mehr entgegennehmen. An mehreren Flugzeugen der Reihe baue sich die Oberflächenbeschichtung unterhalb des Lacks zu schnell ab, teilte die Fluggesellschaft des arabischen Emirats Katar am Dienstagabend mit. Sie werde die betroffenen Maschinen außer Betrieb nehmen und die Abnahme neuer Jets aussetzen, bis die Ursache des Problems erkannt und behoben sei.

Lockdown-Ende beflügelt Zara-Mutter Inditex
Die Öffnung fast aller Läden nach den Lockdowns im Winter lässt den Textilhändler Inditex auf bessere Geschäfte hoffen. Derzeit seien 98 Prozent der Shops geöffnet, teilte der Eigner der Modeketten Zara, Bershka und Massimo Dutti am Mittwoch im spanischen Arteixo mit. In den vergangenen Wochen lag der Umsatz des Konzerns sogar höher als zwei Jahre zuvor, als von der Corona-Pandemie noch keine Rede war.

Heidelberger Druck will wieder Gewinn machen - Aktie knickt aber ein
Die Heidelberger Druckmaschinen AG will im laufenden Geschäftsjahr dank Kostensenkungen und anziehender Nachfrage wieder einen Gewinn einfahren. Im Geschäftsjahr 2021/22 (Ende März) rechnet der Druckmaschinenhersteller zudem mit einem leichten Umsatzanstieg und der Verbesserung der operativen Marge gemessen am Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), wie das Unternehmen am Mittwoch in Wiesloch bei Heidelberg mitteilte. Die Aktie knickte allerdings ein, Anleger am Aktienmarkt hatten sich bessere Aussichten erhofft.

rtr/dpa-AFX/lb