Auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt haben zum Wochenschluss die Aussagen von US-Präsident Donald Trump zum Handelsstreit gedrückt. Nach einem freundlichen Start drehte der Dax am Freitagnachmittag ins Minus. Trump drohte in einem Interview mit neuen Zöllen auf chinesische Importe im Wert von 500 Milliarden US-Dollar. "Donald Trump geht jetzt aufs Ganze", schrieb Analyst Artjom Hatsaturjants vom Handelshaus Accendo Markets.

Bereits am Vormittag hatte der Republikaner mit seiner offenen Kritik an der US-Notenbank Fed für Irritationen gesorgt. "Trump schießt verbal in Richtung eigene Notenbank und gefährdet damit die Unabhängigkeit dieser Institution, die so wichtig ist für das Funktionieren der Geldpolitik", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets.

Auch am Devisenmarkt hinterließ der US-Präsident seine Spuren. Trump warf der Europäischen Union und China vor, ihre Währungen und Zinsen manipuliert zu haben. Diese Aussagen setzten den Dollar zu allen wichtigen Währungen unter Druck, der Eurokurs stieg. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1705 US-Dollar.

Auf Unternehmensseite setzte die erneute Zoll-Drohung aus Washington die Aktien von Volkswagen, Daimler und BMW unter Druck. Die Papiere der Autobauer leiden seit Monaten unter der Diskussion über drohende US-Zölle auf europäische Fahrzeuge. Nach unten ging es deshalb ebenfalls für die Kurse des Stahl- und Industriekonzerns Thyssenkrupp.

An der Wall Street starteten die US-Börsen angesichts des eskalierenden Handelsstreits ebenfalls schwächer in den Handel.