Starke US-Arbeitsdaten stützten die Börsen am Freitag. Die Lage am US-Arbeitsmarkt hat sich im Juni stark verbessert. Außerhalb der Landwirtschaft entstanden 850.000 neue Jobs. Experten hatten nur mit 700.000 gerechnet. Es handele sich um starke Daten, jedoch nicht so stark, dass Inflations- oder Zinserhöhungsängste ausgelöst werden, erklärte Marktanalyst Fawad Razaqzada vom Broker ThinkMarkets.

Am Rohölmarkt wird gespannt auf das Treffen der OPEC+ gewartet. Das Treffen war ursprünglich für Donnerstag geplant wurde jedoch auf Freitag verschoben. Die aktuelle Beschränkung gelte weiterhin, sagten Anlagestrategen der ING Bank. Die Nachfrage übersteigt damit weiterhin deutlich das Angebot.

Auf Unternehmensseite stand Grenke im Fokus. Der Finanzdienstleister stand zuletzt mit Bilanz-Tricksereien in den Schlagzeilen. Die Anleger waren erleichtert, dass die Leasingfirma das Neugeschäft solide halten konnte. Auch die Papiere von Mister Spex waren gefragt. Bei ihrem Debüt an der Börse stieg die Aktie bis auf 26 Euro. Im weiteren Verlauf mussten wieder Kurseinbußen hingenommen werden.

Delivery Hero und Vonovia gingen als DAX-Gewinner aus dem Handel. Die Schlusslichter waren am Freitag Deutsche Bank und Fresenius Medical Care.

Was am Freitag an der Börse außerdem wichtig war



US-Automarkt erholt sich - VW, BMW und Audi steigern Absatz kräftig
Nach dem Einbruch in der Corona-Krise kommen die Autoverkäufe in den USA wieder in Fahrt - davon profitieren auch die deutschen Hersteller. Volkswagen setzte im zweiten Quartal nach Angaben vom Donnerstag (Ortszeit) 120 520 Neuwagen mit dem VW -Logo auf dem wichtigen US-Markt ab. Das waren 72 Prozent mehr als im pandemiebedingt schwachen Vorjahreszeitraum, als Fabriken und Autohäuser wegen Lockdowns zeitweise geschlossen werden mussten.

Maschinenbau erholt sich rasant - erneut kräftiger Auftragszuwachs
Die Auftragsbücher der deutschen Maschinenbauer füllen sich kräftig, Produktion und Beschäftigung steigen: Die exportorientierte Branche ist nach dem Krisenjahr 2020 auf kräftigem Erholungskurs. Im Mai verbuchten die Unternehmen ein Auftragsplus von preisbereinigt (real) 47 Prozent gegenüber dem vergleichsweise schwachen Vorjahresmonat, wie der Branchenverband VDMA am Freitag in Frankfurt mitteilte. "Damit lag der Zuwachs im Mai prozentual zwar unter dem noch kräftigeren Plus des Aprils von 72 Prozent. Doch der Maschinenbau bleibt eindeutig auf Wachstumskurs", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.

Zwist mit Investor Elliott: GlaxoSmithKline steht zu Firmenchefin
Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) verwehrt sich gegen Forderungen des aktivistischen Investors Paul Singer nach einem Führungswechsel. Die amtierende Konzernchefin Emma Walmsley sei die passende Lenkerin für das Unternehmen, teilte GSK am Freitag in einer Antwort auf einen am Vortag veröffentlichten Forderungskatalog des US-Milliardärs mit. Darin hatten Singer und sein Hedgefonds Elliott unter anderem verlangt, dass die GSK-Führung wieder mit mehr wissenschaftlicher und biopharmazeutischer Expertise ausgestattet sein müsse.

Antikörperallianz gegen Demenz: GlaxoSmithKline tut sich mit Alector zusammen
Der unter Kritik des aktivistischen Investors Elliott stehende britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) stärkt seine Entwicklungspipeline. GSK tut sich mit dem US-Biotech-Unternehmen Alector bei der Entwicklung von Medikamenten gegen neurodegenerative Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer und die sogenannte frontotemporale Demenz zusammen. Dabei gehe es um die gemeinsame Weiterentwicklung zweier monoklonaler Antikörper, teilten die Unternehmen am Freitag mit. Der Deal hat ein Gesamtvolumen von bis zu 2,2 Milliarden US-Dollar.

Grenke-Neugeschäft sinkt nur noch leicht - Aktie legt zu
Der krisengeschüttelte Leasingspezialist Grenke arbeitet sich im Neugeschäft immer weiter aus dem Corona-Tief heraus. Im zweiten Quartal ging das Leasing-Neugeschäft im Jahresvergleich nur noch minimal auf knapp 399 Millionen Euro zurück, wie das Unternehmen am Freitag in Baden-Baden mitteilte. Im ersten Quartal war das Neugeschäft noch deutlich gesunken. Die Zahl der Neuverträge habe dabei erstmals seit Beginn der Pandemie über dem Vorjahreswert gelegen, hieß es. Zudem sei die von den Analysten viel beachtete Marge gemessen am sogenannten Deckungsbeitrag gestiegen. Die im SDax notierte Aktie des Unternehmens legte nach den Daten zum Neugeschäft zu.

Altaktionäre trennen sich von Flatexdegiro-Aktien - Mehr Streubesitz
Altaktionäre des Online-Brokers Flatexdegiro haben sich von einem Teil ihrer Papiere getrennt und damit den Streubesitz der Aktien erhöht. Der im Nebenwerteindex SDax notierte Konzern hofft so auf einen Aufstieg in den Index der mittelgroßen Werte, den MDax , spätestens zum Jahresende. Platziert wurden nun rund 650 000 Aktien zu je 109,00 Euro, wie die zuständige Bank Jefferies am Freitag in Frankfurt mitteilte.

rtr/dpa-AFX/lb