Die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell hat die Anleger beruhigt. Die erwartete Drosselung der US-Anleihekäufe ist vorerst nicht in Sicht. Zwar diskutierte er in seiner Rede eine Reduktion der Wertpapierkäufe, nannte aber kein Datum für deren Beginn. Trotz Fortschritte am Arbeitsmarkt sei die Ausbreitung der Delta-Variante nicht zu unterschätzen. Bis zur nächsten Notenbanksitzung Ende September hätten die Investoren eine gewisse Planungssicherheit, erklärte Christian Henke, Analyst vom Brokerhaus IG. Die ausgelassene Stimmung an den US-Börsen ist nicht ganz auf den deutschen Aktienmarkt übergesprungen.

Die US-Börsen wurden durch Powell-Rede gestützt. Der breitgefasste S&P 500 Index sowie der technologielastige Nasdaq kletterten zur Eröffnung auf neue Höchststände. Damit setzten sie die Rekordjadg von Freitag fort.

Der Ölpreis wurde durch Hurrikan "Ida" unterstützt. Der Wirbelsturm verursachte Produktionsausfälle im Golf von Mexiko. Der Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee stieg um 0,2 Prozent auf 72,81 Dollar je Barrel.

Auf Unternehmensseite stand Covestro im Vordergrund. Anleger griffen am Montag vermehrt zu zyklischen Aktien. Der Kurs des Chemie-Konzerns stieg um rund 2,5 Prozent. Nach unten ging es für den Solar- und Windparkbetreiber Encavis. Das Unternehmen will vorzeitig zwei Anleihen in Aktien umwandeln. Die Aktie verlor mehr als 2,5 Prozent.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war

US-Konzern Adtran will Adva Optical übernehmen
Der US-Konzern Adtran will den Telekomausrüster Adva Optical übernehmen. Die Übernahme soll über einen Aktientausch erfolgen. Die Aktien von Adva sprangen am Montag in die Höhe und gewannen zwischenzeitlich bis zu 20 Prozent. Bereits zuvor waren sie um mehr als 10 Prozent gestiegen, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise über eine mögliche Übernahme berichtet hatte. Aktuell notieren sie bei rund 15 Euro und damit gut 16 Prozent höher.

Encavis-Aktionäre vor deutlicher Verwässerung: Pflichtwandlung von Anleihen
Die Aktionäre des Solar- und Windparkbetreibers Encavis müssen sich auf eine deutliche Verwässerung ihres Anteils einstellen. Wie das Unternehmen am Wochenende mittelte, werden die 2017 und 2019 begebenen Hybrid-Wandelanleihen vorzeitig pflichtgewandelt. Der Wandlungspreis liege, wie zuletzt am 31. Mai verkündet, bei 7,0836 Euro. Das Gesamtvolumen der noch ausstehenden Schuldverschreibungen beträgt den Angaben zufolge 149,5 Millionen Euro. Daraus und aus den Angaben des Unternehmens auf dessen Internetseite über die Zahl der aktuell ausstehenden Papiere ergibt sich eine Zunahme der Aktienzahl um gut 15 Prozent.

Qiagen will zukaufen - Dividende bei Dax-Aufstieg eine Option
Das Biotechnologie- und Diagnostikunternehmen Qiagen peilt Übernahmen an und könnte künftig seine Aktionäre mit Dividendenzahlungen erfreuen. "Wir sind zurzeit sehr aktiv", sagte Finanzvorstand Roland Sackers der "Börsen-Zeitung" (Samstag-Ausgabe) mit Blick auf Zukäufe. An einer Erweiterung des Test-Portfolios oder weiterem Zugang zu Bioinformatik habe der Konzern großes Interesse.

Online-Broker Flatexdegiro kündigt Aktiensplit an
Der Online-Broker Flatexdegiro hat einen Aktiensplit angekündigt. Aktionäre erhielten für je ein Papier drei zusätzliche Anteilscheine, teilte das Unternehmen am Montag in Frankfurt mit. Damit solle die Liquidität der Aktie weiter erhöht und der Aktienbesitz für Anleger noch leichter zugänglich gemacht werden. Wirksam werden soll das Verfahren am 2. September 2021.

'WSJ'/Milliarden-Übernahme in Medizintechnik: Baxter will Hill-Rom
In den Vereinigten Staaten bahnt sich eine weitere Milliardenübernahme in der Medizintechnikbranche an. Der Pharma- und Medizintechnikkonzern Baxter lässt beim Hersteller von Krankenbetten, OP-Tischen und Patientenüberwachungssystemen Hill-Rom nicht locker. Baxter wolle die Offerte auf zehn Milliarden Dollar (8,5 Mrd Euro) erhöhen, nachdem im Juli ein etwas niedrigeres Gebot abgelehnt worden war, berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ) am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Sturm 'Ida' bringt Zerstörung - 'Gefahr ist noch nicht vorbei'
Auch nach seiner Herabstufung vom Hurrikan zum Tropensturm ist "Ida" weiter eine große Bedrohung für Teile der USA. "Die Gefahr ist noch nicht vorbei", sagte Deanne Criswell von der amerikanischen Katastrophenschutzbehörde Fema am Montagmorgen (Ortszeit) dem Sender CNN. Der Sturm werde auf dem Weg in die US-Bundesstaaten Mississippi oder sogar Tennessee und West Virginia weiter viel Regen mit sich bringen. "Die Menschen, die sich im Einzugsgebiet des Sturms befinden, müssen sich also weiterhin über die Risiken im Klaren sein", sagte Criswell.

Transfersommer der Superstars - Knapp 50 Milliarden in zehn Jahren
Dieser Transfersommer der Superstars offenbart gnadenlos die Auswüchse der von der Corona-Krise nur scheinbar gebeutelten europäischen Fußball-Elite. Im vergangenen Jahrzehnt flossen atemberaubende knapp 50 Milliarden US-Dollar für internationale Wechsel - und nach den Unterschriften von Lionel Messi und Cristiano Ronaldo unter neue hoch dotierte Verträge wird nun noch der französische Weltmeister Kylian Mbappé als Spekulationsobjekt gehandelt. Möglicherweise sind seinem Club Paris Saint-Germain die von Real Madrid angeblich gebotenen 180 Millionen Euro aber auch nicht genug - es wäre beim Blick zurück nicht verwunderlich.

Automesse IAA Mobility: 'Klimaneutralität im Mittelpunkt'
Die Internationale Automobilausstellung IAA startet nächste Woche am neuen Standort München mit neuem Konzept als Verkehrsmesse IAA Mobility. "Lösungen auf dem Weg zur Klimaneutralität stehen im Mittelpunkt", sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, am Montag. Ziel sei es, "die Transformation zu einer Erfolgsgeschichte für die deutsche Automobilindustrie und damit den Standort Deutschland zu machen".

Hapag-Lloyd kauft abermals Container nach
Die Verwerfungen im globalen Container-Schiffsverkehr zwingen Hapag-Lloyd abermals zum Nachkauf von 75 000 Containern. "Die Container werden in China hergestellt und sollen im vierten Quartal 2021 ausgeliefert werden", teilte die Reederei am Montag in Hamburg mit. Seit 2020 hat Hapag-Lloyd seinen Bestand damit nun bereits um 625 000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) aufgestockt.

China reduziert Zeit für Online-Spiele auf drei Stunden pro Woche
Minderjährige in China dürfen künftig nur noch drei Stunden pro Woche mit Online-Spielen verbringen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete, haben die Behörden neue Regeln eingeführt, wonach unter 18-Jährige nur noch am Freitagabend zwischen 20 und 21 Uhr, an Samstagen, Sonntagen sowie an Feiertagen für jeweils eine Stunde spielen dürfen. Zudem soll sichergestellt werden, dass die Registrierung und Anmeldung bei den Online-Diensten immer unter der echten Identität geschieht.

rtr/dpa-AFX/lb