Der DAX kann sich am Donnerstag nicht entscheiden: Gegen Nachmittag notiert er leicht im Minus, zum Handelsschluss leicht im Plus. Und das trotzt zahlreicher Quartalsberichte und teils kräftiger Kursausschlägen. Der Leitindex drücke sich um eine Entscheidung, stellte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets fest. Der deutsche Leitindex bewegt sich in der Mitte der Handelsspanne zwischen 12.717 und 12.535 Punkten. Sollte eine der beiden Marken fallen, wäre die Richtung vorgegeben, bis dahin drohe weiter eine impulsarme Sommerzeit.

An der Wall Street starten die US-Börsen stark in den Handel und nehmen ihre Rekordmarken in Angriff. Im Schnitt hätten die US-Unternehmen ihre Quartalsgewinne um 24 Prozent gesteigert, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "80 Prozent der Firmen lagen über den Erwartungen, so gut war es noch nie." Darüber hinaus gäben sie so viel Geld für Aktienrückkäufe aus, dass sie rechnerisch alle Dax-Unternehmen aufkaufen könnten. Zur Stunde notiert der amerikanische Leitindex Dow Jones mit 0,1 Prozent im Minus bei 25.570,21 Punkten.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China steht immer noch im Fokus der Anleger. Experten sind der Ansicht, dass die US-Wirtschaft aus diesem Streit als Sieger hervorgehen wird. Das gibt der Wall Street zusätzlich Auftrieb, währenddessen die Anleger an den asiatischen und europäischen Märkten weiter zurückhaltenden agieren.

Auf Unternehmensseite standen am Donnerstag die Quartalszahlen der Deutschen Telekom, Adidas und Evotec im Blick der Investoren.

Mit einem Kursplus von zeitweise mehr als zehn Prozent notiert die Adidas-Aktie an der DAX-Spitze. Aufwind gaben die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen. Marktteilnehmer merkten an, dass die Aktie im Vergleich zum Konkurrent Nike nun günstig bewertet sei.

Die Deutsche Telekom-Aktie stagniert. Die Bonner wurden im zweiten Quartal vom starken Euro gebremst, erhöhten aber die Ergebnisprognose.

Bergab im DAX ging es für die Thyssenkrupp-Papiere. Mit 1,8 Prozent Kursverlust stand die Aktie am Index-Ende. Ursache hierfür ist die Kennziffer des Industriekonzerns, die unter den Erwartungen läge. Der Fokus richte sich aber mehr auf die Veränderungen im Konzern.

Die Evotec-Aktie war nach Vorlage der Quartalszahlen mit fast fünf Prozent im Plus der Spitzenreiter im TecDAX. Die Halbjahreszahlen seien besser ausgefallen als erwartet. Positiv unter Anlegern war auch, die Bestätigung der Jahresprognose trotz höherer Forschungsausgaben.