Hoffnungen auf neue Behandlungsmethoden gegen das Coronavirus haben den deutschen Aktienmarkt zum Wochenstart beflügelt. "Es ist die Hoffnung auf den großen Wurf auf der Suche nach einer erfolgreichen Therapie gegen das Coronavirus, welche die Investoren wieder hoffen lässt", glaubt Marktanalyst Timo Emden von Emden Research. Der DAX überwand die in der Vorwoche gerissene Hürde bei 13.000 Zählern und behauptete den Widerstand bis zum Börsenschluss.

Die US-Regierung erwägt, das Zulassungsverfahren eines Corona-Impfstoffkandidaten von Astrazeneca zu beschleunigen. Zudem erteilte sie eine Notfallgenehmigung für die Behandlung der Erkrankung Covid-19 mit Blutplasma, das Antikörper gegen das Coronavirus enthält.

Am Montag stand von den Einzelwerten vor allem Delivery Hero als neues DAX-Mitglied im Fokus der Anleger. Zum Ende des Börsentages wurde die Aktie mit einem Abschlag von rund 0,7 Prozent gehandelt - damit Schlusslicht im deutschen Leitindex.

Der Aufstieg von Delivery Hero aus dem MDAX in die erste Börsenliga zog weitere Index-Änderungen nach sich. So rückten die bisher im Nebenwerteindex SDAX vertretenen Papiere des auf die Chipindustrie ausgerichteten Spezialmaschinenbauers Aixtron in den MDAX auf. Dafür kamen die Titel von Hornbach Baumarkt in den SDAX.

Bester DAX-Wert am Montag war die BASF-Aktie mit mehr als 4,2 Prozent im Plus.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


Neuer Chefkontrolleur für Qiagen: Ex-Post-Finanzvorstand Rosen übernimmt
Nach der geplatzten Übernahme durch den US-Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific bekommt Qiagen einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Der frühere Finanzchef der Deutschen Post, Lawrence Rosen, rückt als Nachfolger von Hakan Björklund an die Spitze des Gremiums auf. Björklund hatte den Deal des Biotechnologie- und Gendiagnostikunternehmens mit Thermo Fisher mit vorangetrieben, der letztlich an der mangelnden Unterstützung der Aktionäre gescheitert war. Die Aktien setzten am Montagvormittag mit einem Plus von mehr als einem Prozent auf 44,56 Euro ihren jüngsten Aufwärtstrend fort.

Abschied zum Jahresende: Metro-Chef Koch sieht Aufgaben als erfüllt an
Über seine Zukunft hat er sich zwar noch nicht so viele Gedanken gemacht, aber bei Metro ist für ihn zum Jahresende Schluss: Der Vorstandsvorsitzende des Handelskonzerns, Olaf Koch, hatte am Freitag angekündigt, seinen Vertrag vorzeitig auflösen zu wollen. Am Sonntag stimmte der Aufsichtsrat seinem Wunsch zu. Die Aktien fielen am Montagvormittag in einem positiven Aktienmarktumfeld um ein halbes Prozent.

'BamS': Porsche untersucht Manipulations-Verdacht
Der Sportwagenbauer Porsche geht einem Bericht der "Bild am Sonntag" zufolge intern möglichen Manipulationen an Hard- und Software einiger Fahrzeugmodelle nach. Laut Bericht soll es nach der offiziellen Zulassung durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) unzulässige Veränderungen an Abgasanlagen und Motorkomponenten von Benzinern gegeben haben. Porsche selbst habe den Verdacht gemeldet. Das KBA habe bestätigt, dass es unter anderem "Vor-Ort-Untersuchungen" gebe.

Novartis erreicht Ziele mit Spartalizumab in Kombitherapie nicht
Rückschlag für die Novartis -Krebs-Immuntherapie Spartalizumab (PDR001): Diese hat die Ziele in Kombination mit Tafinlar und Mekinist in einer Phase-III-Studie verfehlt. Der Pharmakonzern will Spartalizumab nun in Kombination mit anderen Onkologiemitteln testen.

Mieter und Vermieter müssen noch auf Mietendeckel-Urteil warten
Ein halbes Jahr nach Inkrafttreten des Mietendeckels in Berlin steht noch nicht fest, wann das Bundesverfassungsgericht über das umstrittene Gesetz entscheidet. Bundestagsabgeordnete von FDP und CDU hatten eine Normenkontrollklage dagegen eingereicht. Das Verfahren sei in Bearbeitung, teilte das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe mit. Entscheidungstermine oder Termine für etwaige mündliche Verhandlungen seien aber nicht absehbar.

Apple fürchtet in 'Fortnite'-Streit um App-Store-Geschäftsmodell
Apple befürchtet, dass sein App-Store-Geschäft bröckelt, wenn der iPhone-Konzern den Machern des populären Online-Games "Fortnite" ihren Verstoß gegen die Regeln der Plattform durchgehen ließe. Würde das Verhalten der Spielefirma Epic Games toleriert, "würde das allen Entwicklern zeigen, dass sie die Verpflichtungen ignorieren können, die sie mit ihren Verträgen mit Apple eingingen", erklärte Konzernmanager Phil Schiller in einer Stellungnahme im Gerichtsverfahren mit dem "Fortnite"-Anbieter am Freitag. Dies könne das gesamte Geschäftsmodell und Ökosystem des App Store erschüttern.

dpa-AFX/rtr/ak