Der DAX schließt erstmals seit einigen Wochen über der Marke von 13.300 Zählern - in den vergangenen Wochen war er darüber kaum hinausgekommen. Ob daraus nun eine Jahresendrally wird, ist offen. Nach unten ist der Index charttechnisch jedenfalls gut abgesichert. Stützend wirkten am Dienstag positive Konjunkturdaten aus China und die wieder fester erwartete Wall Street. Gute Nachrichten gab es auch wieder von Impfstoffentwicklern. Neue Impulse versprechen sich Marktexperten zudem von der Sitzung der US-Notenbank Fed an diesem Mittwoch.

Besonders beliebt war am Dienstag die VW-Aktie mit einem Plus von über 7,8 Prozent - damit stand das Papier an der DAX-Spitze. Hier beflügelte der beigelegte Streit um die Führungsrolle von Konzernchef Herbert Diess. Die Rückendeckung für Diess von den VW-Aufsehern sei eine gute Nachricht, schrieb Analyst Arndt Ellinghorst von Bernstein Research. Die Führungsunsicherheit sei der Grund für seine bisherige negative Einschätzung der Aktie gewesen. Nun hob er das Votum auf "Market-Perform" an.

Schlusslicht im deutschen Leitindex war die Delivery Hero-Aktie mit einem Minus von mehr als 2,2 Prozent.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


Ceconomy will Onlinehandel ausbauen - Übernahme von Media-Saturn
Dank seines boomenden Online-Geschäfts ist der Elektronikhändler Ceconomy (Media Markt, Saturn) bislang vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen. Nun will der Handelsriese seinen E-Commerce-Plattform verstärkt auch für andere Händler öffnen und sie zum größten Omnichannel-Marktplatz für Konsumerelektronik in Europa aufbauen. Ein Baustein für die weitere Strategie ist zudem die Komplettübernahme der Media-Saturn-Holding. Damit will Ceconomy einen Schlussstrich unter die seit Jahren schwelenden Konflikte mit der Familie Kellerhals ziehen. Am Markt wird die Aktie dafür am Dienstag gefeiert.

Metro erwartet rasche Erholung - Zunächst weitere Einbußen
Die Corona-Pandemie wird den Großhandelskonzern Metro auch im neuen Geschäftsjahr belasten. Es dürfte weiterhin vor allem das Geschäft mit der Gastronomie treffen, die derzeit unter Schließungen in vielen europäischen Ländern leidet. Die Beschränkungen könnten dabei Metros Prognose zufolge bis in das zweite Quartal dauern. Doch danach rechnet der Großhändler mit einem Nachholeffekt - und einer schnellen Erholung von Gastronomie und Tourismus. Die Aktie legte daher am Mittag um fast 6,7 Prozent zu.

Roche und Partner AbbVie erhalten kanadische Zulassung für Venclexta
Roche und der Forschungspartner Abbvie dürfen in Zukunft ihre Krebstherapie Venclexta (venetoclax) auch in Kanada vermarkten. Wie einer Mitteilung der kanadischen Gesundheitsbehörde von AbbVie am Dienstag zu entnehmen ist, hat Health Canada dem Mittel in Kombination mit Azacitidin oder niedrig dosiertem Cytarabin (LDAC) grünes Licht für die Behandlung Patienten mit einer bestimmten Form von Leukämie (AML) erteilt.

Lufthansa stellt Corona-Schnelltests vorübergehend ein
Die Lufthansa hat ihren Probelauf mit verpflichtenden Corona-Schnelltests vorübergehend eingestellt. Voraussichtlich Ende Januar werde das Verfahren wieder aufgenommen, sagte eine Sprecherin in Frankfurt. Zuvor war der vorerst letzte Flug mit durchgängig auf das Corona-Virus getesteten Passagieren in München gestartet. Auch die Lufthansa-Tochter Austrian hat ihre Testreihe auf der Verbindung Wien-Berlin zunächst beendet.

Modehändler H&M und Inditex leiden unter Corona-Restriktionen
Die Modebranche hat die Folgen der zweiten Corona-Welle in den vergangenen Monaten deutlich zu spüren bekommen. Die Umsätze des schwedischen Konzerns Hennes & Mauritz (H&M) und des spanischen Wettbewerbers Inditex mussten starke Rückgänge hinnehmen, wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten. Die schlechten Nachrichten blieben an der Börse nicht ohne Reaktion: Die H&M-Aktie rutschte im frühen Nachmittagshandel um 3,1 Prozent auf 177,40 Kronen ab. Das Inditex-Papier gab am EuroStoxx-Ende um 2,1 Prozent auf 26,88 Euro nach.

'HB': Deutsche Bank baut weitere Jobs in Privatkundensparte ab
Die Deutsche Bank kommt auf ihrem Sparkurs im Privatkundengeschäft laut einem Pressebericht voran. Gemäß einer neuen Vereinbarung mit der Arbeitnehmerseite solle die Zahl der Vollzeitstellen im administrativen Bereich der Privatkundensparte bis Ende 2022 auf rund 4000 sinken, berichtete das "Handelsblatt" am Dienstag und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Ende vergangenen Jahres war der Bereich noch auf etwa 6300 Vollzeitstellen gekommen. Die Mitarbeiter in diesem Segment kümmern sich um Aufgaben wie Kreditsachbearbeitung, Kontoführung und Zahlungsverkehr.

Klöckner & Co wird optimistischer
Der Stahlhändler Klöckner & Co zeigt sich für das bald zu Ende gehende Geschäftsjahr optimistischer. So habe sich im Laufe des vierten Quartals die Erholung der Stahlnachfrage stärker als erwartet fortgesetzt, teilte das Unternehmen am Dienstag in Duisburg mit. Auch das sich wieder verbessernde Preisniveau wirke sich positiv auf das Ergebnis aus. Der SDax-Konzern erhöhte daher seine Prognose und erwartet nun ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von 105 bis 115 Millionen Euro. Zuvor war Klöckner & Co von 75 bis 95 Millionen ausgegangen. Der Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit soll weiter deutlich positiv sein.

Flixbus sagt Fahrten ab dem 17. Dezember wieder ab
Der Fernbusanbieter Flixbus will angesichts des neuerlichen Shutdowns doch keine Fahrten zwischen dem 17. Dezember und dem 11. Januar anbieten. Die Kunden, die bereits eine Reise gebucht haben, würden nun angeschrieben und bekämen ihr Geld zurück, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Darüber hinaus erhielten sie einen Flixbus-Gutschein in Höhe von 15 Euro für eine Fahrt im kommenden Jahr. "Damit reagiert das Unternehmen auf den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz in Deutschland, einen erneuten bundesweiten Lockdown umzusetzen", hieß es.

Credit Suisse will Gewinn in Vermögensverwaltung deutlich steigern
Die Schweizer Großbank Credit Suisse will im Geschäft mit der Verwaltung von Vermögen deutlich mehr verdienen. Dazu soll kräftig in diejenigen Bereiche investiert werden, die Vermögensverwaltung anbieten. Ziel ist es, die Marktposition auszubauen. Der jährliche Gewinn vor Steuern in dem Segment soll von derzeit rund vier Milliarden Franken bis 2023 auf 5,0 bis 5,5 Milliarden Franken (4,6 Mrd bis 5,1 Mrd Euro) steigen, wie die Bank am Dienstag in Zürich anlässlich einer Investorenveranstaltung am Nachmittag mitteilte. Das entspreche einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von rund 10 Prozent.

rtr/dpa-AFX/ak