Der DAX ist am Dienstagnachmittag deutlich in die Verlustzone gedreht. Nach einem freundlichen Start bröckelten die Gewinne ab, bis der Leitindex am Nachmittag mit 0,80 Prozent in die Verlustzone rutschte und damit bei 9453,53 Punkten stand. Von den zahlreich vorgelegten Quartalsberichten gingen zwar jede Menge Impulse aus, doch richtungsweisend für den Markt waren sie nicht.

Der MDAX hielt sich mit minus 0,02 Prozent bei 16 024,84 Punkten stabil. Der TecDAX stieg um 0,15 Prozent auf 1232,13 Punkten. Der EuroSTOXX 50 büßte 0,68 Prozent ein.

KEINE AUFWÄRTSIMPULSE DURCH GUTE WIRTSCHAFTDATEN

Einerseits habe es gute Einzelhandelsdaten aus der Eurozone gegeben, und auch das verringerte Handelsbilanzdefizit der USA sei positiv, hieß es. Andererseits sei zu hören, dass sich die Lage in der Ostukraine besorgniserregend verschärfe, sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Viele Anleger und Händler hielten sich daher mit Engagements am Aktienmarkt zurück. Auch in den USA scheint sich ein schwächerer Handelsstart anzubahnen.

Im Dax verbuchten die Aktien von Linde nach vorgelegten Quartalszahlen die größten Verluste mit minus 2,33 Prozent. Beim Industriegase-Hersteller hatte der starke Euro den Gewinnzuwachs im ersten Quartal komplett aufgezehrt. Fresenius Medical Care folgten mit 1,38 Prozent. Der Dialyse-Spezialist hatte zum Jahresauftakt unter Einschnitten im US-Gesundheitswesen gelitten und den Markt enttäuscht.

LUFTHANSA STEIGT NACH ZAHLEN AN DAX-SPITZE

Den Spitzenplatz im Leitindex nahmen die Anteilsscheine der Lufthansa (Deutsche Lufthansa) ein mit plus 3,74 Prozent. Dank ihres Sparprogramms und gesunkener Treibstoffkosten startete Deutschlands größte Fluggesellschaft mit einem geringeren Verlust in das Jahr 2014. Die Aktien von Continental stiegen nach endgültigen Zahlen um 1,15 Prozent und die Infineon-Papiere (Infineon Technologies) rückten nach der überraschenden Ankündigung einer Dividendenerhöhung um 2,72 Prozent vor.

Die Papiere von adidas und BMW gaben um 0,31 und 1,01 Prozent nach. Der Sportartikelhersteller verfehlte zwar beim Umsatz und Gewinn im ersten Quartal die durchschnittlichen Analystenschätzungen etwas, bestätigte aber gleichzeitig seine Jahresziele. Beim Autobauer fiel vor allem das Finanzergebnis stark aus, doch in der wichtigen Autosparte waren die Umsätze und das operative Ergebnis etwas hinter den Prognosen zurückgeblieben. Die Aktien des Krankenhausbetreibers Fresenius (Fresenius SECo) erholten sich von ihrem sehr schwachen Start und verloren 0,37 Prozent. Ein Analyst hob den Ergebnisbeitrag der von Konkurrent Rhön-Klinikum übernommenen Kliniken positiv hervor.

GUTE AUFTRAGSLAGE GIBT DMG MORI SEIKI AUFTRIEB

In der zweiten Reihe gab es ebenfalls eine Flut von Unternehmen, die über das abgelaufene Quartal berichteten. Der Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise etwa überzeugte mit seinen Zahlen. Die Aktie stieg um 1,00 Prozent. Die Papiere von DMG Mori Seiki (DMG MORI SEIKI AKTIENGESELLSCHAFT) waren nach Zahlen und einer guten Auftragslage des Werkzeugmaschinenherstellers Spitzenwert mit plus 5,01 Prozent. Die Evonik-Aktien nahmen nach einem verhaltenen Jahresstart des Spezialchemiekonzerns mit minus 3,79 Prozent den letzten der 50 Plätze im MDax ein.

Im TecDax büßten die Titel von Pfeiffer Vacuum (Pfeiffer Vacuum Technology) 1,77 Prozent ein, nachdem das erste Quartal des Vakuumpumpenherstellers schwach verlaufen war. Kontron hingegen legten um knapp fünf Prozent zu und waren damit Favorit. Der Minicomputerhersteller verdiente nach einem Verlust vor einem Jahr operativ wieder Geld.

dpa-AFX