Der Euro lag vor Beginn der EZB-Pressekonferenz etwas höher bei 1,1275 Dollar. Börsianer rechnen damit, dass Draghi Entlastungen für die unter den niedrigen Zinsen ächzenden Geschäftsbanken signalisieren werde. Zudem könnten die Währungshüter neue Anleihekäufe für den Fall andeuten, dass die Konjunktur in der Euro-Zone weiter an Fahrt verlieren sollte.

Im Blick behielten Investoren auch das britische Pfund, das 1,3085 Dollar rund 0,2 Prozent höher notierte. Auf einem EU-Sondergipfel wird am Mittwochabend entschieden, ob den Briten noch einmal Aufschub gewährt wird oder ob es am Freitag zum harten Brexit kommt. Wie aus einem Entwurf der Abschlusserklärung hervorgeht, dürfte es unter Bedingungen eine Fristverlängerung geben.

Positiv sei, dass das Risiko eines chaotischen No-Deal-Brexit dann wohl zunächst vom Tisch wäre, sagte Marktstratege Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Negativ sei, dass es immer noch keine Klarheit gebe: "Das einzig Gewisse beim Brexit ist und bleibt die Unsicherheit."

THYSSENKRUPP UND SIEMENS IM PLUS


Zu den größten Gewinnern im Dax gehörten konjunkturabhängige Werte wie die Industriekonzerne ThyssenKrupp und Siemens mit einem Kursplus von bis zu 1,2 Prozent. Der Internationale Währungsfonds schraubte zwar seine weltweite Wachstumsprognose für das laufende Jahr herunter, rechnet aber ab der zweiten Jahreshälfte wieder mit einer Belebung.

Asos-Anleger ließen sich von einem Gewinneinbruch des Online-Händlers nicht irritieren. Die Aktien stiegen in London um mehr als neun Prozent. Der Ergebnisrückgang liege im Rahmen der Erwartungen, sagte Analyst Tom Musson von der Investmentbank Liberum. Zudem halte Asos an seinen Gesamtjahreszielen fest.

rtr