Damit sollen die Belastungen für die Geschäftsbanken durch die anhaltende Niedrigzinspolitik abgemildert werden. Die EZB lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

Der Index für die Banken der Euro-Zone stieg daraufhin um knapp vier Prozent und steuerte auf den größten Tagesgewinn seit fast drei Monaten zu. Spitzenreiter war die Commerzbank mit einem Kursplus von bis zu acht Prozent. Das Institut profitierte Börsianern zufolge außerdem von einem verhalten optimistischen Ausblick. Die Papiere der Deutschen Bank, die mit der Commerzbank über eine Fusion verhandelt, gewannen 4,4 Prozent.

Auch die Kurse am Rentenmarkt reagierten auf die Reuters-Meldung über mögliche EZB-Hilfen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen, die wegen Spekulationen auf eine weitere Abkühlung der Weltwirtschaft zeitweise auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von minus 0,062 Prozent gefallen war, stieg auf minus 0,049 Prozent.

PARLAMENT DISKUTIERT BREXIT-OPTIONEN


Kopfschmerzen bereitete Anlegern allerdings der geplante Abstimmungsmarathon im britischen Parlament in Sachen Brexit. Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com, warnte vor überzogenen Erwartungen. "Erstens sind die Ergebnisse für die Regierung nicht bindend. Zweitens erscheint unwahrscheinlich, dass sich eine Mehrheit für irgendetwas findet. Die Zeit läuft ab und ohne eine Mehrheitsmeinung bleibt ein 'No Deal'-Brexit die wahrscheinlichste Option." Das Pfund Sterling notierte kaum verändert bei 1,3225 Dollar.

Erneut abwärts ging es für die türkische Lira. Dollar-Anleihen des Landes flogen ebenfalls aus den Depots. Gleichzeitig verteuerte sich die Absicherung gegen einen Zahlungsausfall. Die anstehenden Kommunalwahlen machten Anleger nervös, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "Denn es dürfte je nach Ausgang erneut Bewegung in das politische Gefüge eines Landes kommen, das nach dem Absturz seiner Währung Probleme hat, das Vertrauen der internationalen Investoren zurückzugewinnen."

ÜBERNAHMESPEKULATIONEN TREIBEN RENAULT UND FIAT AN


Am europäischen Aktienmarkt standen auch die Autobauer im Rampenlicht. Der europäische Sektorindex stieg um 1,9 Prozent. Renault-Titel gewannen sogar 3,5 Prozent. Der französische Konzern will einem Zeitungsbericht zufolge nach der geplanten Fusion mit seinem japanischen Partner Nissan weiter zukaufen. Ein Kandidat sei Fiat Chrysler, an dem auch Renault-Rivale Peugeot Interesse signalisiert hatte. Fiat-Papiere legten in Mailand 3,6 Prozent zu, Peugeot gewannen in Paris 3,8 Prozent.

Die Aktien von Infineon brachen dagegen um 8,6 Prozent ein und steuerten auf den größten Tagesverlust seit fast sieben Jahren zu. Der Chipkonzern strich ihre Gesamtjahresziele zusammen. Im Sog von Infineon verloren die Titel des Chip-Designers Dialog Semiconductor drei Prozent.

rtr