Die Aktienmärkte weltweit haben sich am Donnerstag auf Talfahrt begeben. So fiel der Dax deutlich unter die wichtige 11.000-Punkte-Marke und verlor so viel wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Mit dem Kursverlust vom Donnerstag hat der Leitindex von seinem Rekordhoch Ende Januar bei knapp 13.600 Punkten mittlerweile mehr als 20 Prozent an Wert verloren. An der Börse spricht man dabei von einem Bärenmarkt.

Auf die Stimmung am Aktienmarkt hat insbesondere die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Netzwerk-Ausrüsters Huawei gedrückt: Das entfachte die Furcht vor einer Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China neu. "Schwer vorstellbar, dass diese Entwicklung zu einer Deeskalation im Zollstreit zwischen den USA und China beiträgt", sagte Analyst Gregor Kuhn von Emden Research

Am Wochenende war die Huawei-Managerin Meng Wanzhou, die Tochter des Firmengründers, in Kanada festgenommen worden. Die USA werfen dem Unternehmen einen Verstoß gegen die Iran-Sanktionen vor. Wanzhou soll in die USA ausgeliefert werden. Zudem drängen die USA ihre Verbündeten, wegen Sicherheitsbedenken keine Geschäfte mehr mit Huawei zu machen. Bei den Einzelwerten drückte die Huawei-Affäre deutlich auf die Technologiewerte. Die Infineon-Aktie fiel rund 2,7 Prozent.

Die Furcht vor einer Eskalation im Zollstreit traf die Aktien der Autobauer besonders hart. Die Papiere von BMW, VW und Daimler verloren bis zu knapp sechs Prozent.

Auch die Deutsche Bank-Aktie geriet deutlich unter Druck. Pessimistische Aussagen der Konkurrentin Citigroup über die eigene Profitabilität belasteten. Die Deutsche Bank-Aktie fiel um vier Prozent, notierte erneut auf einem Rekordtief.

Die einzige Dax-Aktie, die am Donnerstag im Plus notierte, war die Vonovia-Aktie. Der Kurs des Immobilienkonzerns stieg um rund ein Prozent. Die Bochumer verdienen dank steigender Mieten in Großstädten und der jüngsten Zukäufe weiterhin gut.