Der kleine Verfallstermin hat die Aktienanleger am Freitag auf Trab gehalten. Die Einzelwerte schwankten teils stark hin und her, da Anleger meist versuchen, die Kurse im Vorfeld in eine für sie günstige Ausgangslage zu bewegen.

Der Dax schwankte am Nachmittag bei 11.566 Punkten um seinen Vortagesschluss. Der EuroStoxx50 gewann 0,1 Prozent. Entlastung kam von der Devisenseite: der Euro sank um 0,7 Prozent auf 1,1329 Dollar. Viele Dax-Anleger haben den Euro-Kurs derzeit genau im Blick, da ein zu starker Euro vor allem die exportstarken deutschen Unternehmen belastet. Am Donnerstag hatten nachlassende Spekulationen auf eine baldige Zinswende in den USA die Gemeinschaftswährung bis auf ein Drei-Monats-Hoch von 1,1445 Dollar getrieben.

Von den US-Daten kamen wenig Impulse. Der New Yorker Konjunkturindex stieg im Mai auf plus 3,09 Punkte von zuvor minus 1,2 Punkten. "Das ist zwar leicht unterhalb der Konsensschätzung, aber dennoch ein gutes Signal und lässt auf eine höhere Dynamik der US-Wirtschaft im zweiten Quartal hoffen", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf.

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RENDITEN AM BONDMARKT GEHEN ETWAS ZURÜCK

Stützend auf die Aktienbörsen wirkte sich die etwas entspanntere Lage am Anleihenmarkt aus. Die Kurse erholten sich, im Gegenzug gingen die Renditen zurück. Die zehnjährigen Bundesanleihen warfen 0,659 Prozent ab nach 0,717 Prozent im Geschäft des Vortages. Nach dem Nachfrageboom der vergangenen Monate waren die Kurse vieler Staatsanleihen zuletzt ins Rutschen geraten. Aus Sicht vieler Analysten war das eine längst überfällige Gegenbewegung.

Zu den Dax-Gewinnern zählten Bayer mit einem Plus von rund einem Prozent. Der US-Saatgut- und Genpflanzen-Produzent Monsanto will sich Branchenkreisen zufolge mit milliardenschweren Geschäftsverkäufen die Zustimmung der Wettbewerbshüter zur geplanten Übernahme des Schweizer Agrochemiekonzerns Syngenta sichern. Monsanto werde dazu voraussichtlich beim Kooperationspartner BASF anklopfen.

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GEWINNMITNAHMEN DRÜCKEN THYSSEN UND SALZGITTER

Auf der Verliererseite machten Gewinnmitnahmen ThyssenKrupp zu schaffen. Die Titel gaben 0,9 Prozent nach. Spekulationen über mögliche Strafzölle der EU auf Importe kaltgerollten Stahls von Russland und China hatten die Aktien am Vortag um 2,8 Prozent nach oben getrieben . Auch Salzgitter gaben nach der Vortagesrally nach und waren mit 1,3 Prozent Minus größter Verlierer im Nebenwerteindex MDax.

Nach oben ging es für Wacker Chemie mit 1,9 Prozent. Der Spezialchemiekonzern will einen Unternehmensteil über einen Börsengang abspalten: das in der Siltronic AG gebündelte Geschäft mit Silizium-Wafern für die Chip-Herstellung. Am Freitag teilte das Unternehmen mit, die Erstnotiz sei wohl noch vor der Sommerpause zu erwarten.

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SMA SOLAR AUF HÖHENFLUG

Im TecDax stachen SMA Solar< mit einem Kursgewinn von mehr als dreizehn Prozent hervor. Die positiv aufgenommenen Quartalszahlen wirkten noch nach, sagte ein Händler.

Vage Übernahmegerüchte schoben die Aktien des niederländischen Chemiekonzerns DSM um mehr als vier Prozent an. Händler verwiesen auf einen im Internet kursierenden Bericht eines Finanzblogs, in dem von einer möglichen Offerte von Evonik in Höhe von 60 Euro die Rede war. Die Aktien von Evonik notierten kaum verändert. Ein Sprecherin wollte keine Stellungnahme zu dem Bericht abgeben.

Reuters