Dax und EuroStoxx50 notierten knapp im Minus bei 11.124 und 3118 Punkten. Anleger griffen dagegen bei den als sicher geltenden Bundesanleihen und Gold zu.

Die mit Spannung erwartete Präsentation eines alternativen Brexit-Plans der britischen Premierministerin Theresa May am Montagnachmittag fiel bei Anlegern durch. "Das ist kein Plan B, sondern allenfalls ein Plan 2A", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Änderungen zum ursprünglich geplanten Ausstieg Großbritanniens aus der EU seien zu gering. May hatte in ihrer Rede im Unterhaus gesagt, die Bedenken des Parlaments stärker beachten zu wollen. Unter anderem wolle sie auf Möglichkeiten bezüglich der Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und der britischen Provinz Nordirland eingehen.

Am Devisenmarkt machte das Pfund nach anfänglichen Verlusten Boden gut und notierte 0,2 Prozent fester bei 1,2912 Dollar. Commerzbank-Analystin Antje Praefcke riet zur Vorsicht: "Angesichts der Tatsache, dass es fünf vor zwölf und noch immer keine Einigung in Sicht ist, sind Pfund-Absicherungen nach wie vor sinnvoll." Nach Ansicht des Chefanlagestrategen Nick Twidale vom Vermögensverwalter Rakuten Securities ist die Gefahr eines harten Brexit, also eines EU-Ausstiegs der Briten ohne konkrete Verabredungen, gestiegen.

Die "Antikrisen-Währung" Gold verteuerte sich wegen der Unsicherheiten um 0,4 Prozent auf 1284 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Die höhere Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen drückte die Rendite der zehnjährigen Titel auf 0,244 Prozent von 0,259 Prozent nach unten.

HUGO BOSS GEFRAGT



Auf die Verkaufsknöpfe drückten vor allem Bankanleger, nachdem die UBS mit ihren Ergebnissen im Schlussquartal 2018 enttäuschte und einen verhaltenen Ausblick auf die kommenden Monate gab. UBS-Titel rutschten in Zürich um rund vier Prozent ab. Die Aktien der Deutschen Bank büßten 2,7 Prozent ein. BNP Paribas und Societe Generale lagen mit einem Kursminus von je rund zwei Prozent am Ende im EuroStoxx50.

Gefragt waren dagegen Aktien von Linde mit einem Aufschlag von 1,9 Prozent. Der Industriegase-Hersteller will im Zuge der Fusion mit dem Rivalen Praxair Aktien im Wert von bis zu sechs Milliarden Dollar zurückkaufen.

Anleger griffen auch bei Papieren von Hugo Boss zu. Die im MDax notierten Titel stiegen um 4,9 Prozent. Der Modekonzern legte gegen Ende 2018 dank einer steigenden Nachfrage im Internet und aus Asien zu. Im Gesamtjahr stiegen die Umsätze nach ersten Berechnungen des Konzerns um zwei Prozent auf 2,8 Milliarden Euro.

rtr