Der DAX hatte bis zum Montagmittag seinen Rutsch auf 12.323 Punkte wieder gut gemacht. Allerdings belastete der Einbruch der Bayer-Aktie den Leitindex sehr. Zum Handelsschluss schließt der DAX so niedrig wie seit sechs Wochen nicht mehr.

Mit zeitweise mehr als zwölf Prozent im Minus stand die Bayer-Aktie am DAX-Ende. Schuld ist eine Schadenersatzklage in den USA wegen einem glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmittel der neuen Bayer-Tochter Monsanto. Monsanto kündigte gegen das Urteil Berufung an. Allerdings sorgte der Entscheid für massive Unsicherheit unter den Investoren. "Es geht nicht so sehr um die Summe, die gezahlt werden muss, sondern mehr darum, dass jetzt noch viel mehr Klagen erwartet werden", sagte ein Händler. Monsanto ist mit mehr als 5000 ähnlichen US-Klagen konfrontiert. Damit drohen dem Konzern weitere erhebliche Strafzahlungen.

Auch die Türkei-Krise belastet den deutschen Leitindex DAX weiterhin schwer. Die türkische Lira hat seit Jahresbeginn rund 40 Prozent ihres Wertes verloren. Am Montag ging es erneut nach unten - auf ein Rekordtief von 7,24 zum US-Dollar. Im Streit zwischen Washington und Ankara traten am Montagmorgen drastisch erhöhte US-Strafzölle in Kraft. Dies rief die türkische Zentralbank mit Gegenmaßnahmen auf den Plan, die zunächst für eine Stabilisierung sorgten. Auch andere Währungen großer Schwellenländer werteten deutlich ab.

An der Wall Street starten die US-Börsen nach jüngsten Kursverlusten gefestigt in die neue Handelswoche. Die Währungskrise in der Türkei schwebe aber auch über der Wall Street wie ein Damokles-Schwert, sagte Art Hogan, Chef-Anlagestratege der Investmentbank B. Riley FBR. "Wenn sich die Lage der türkischen Lira verschlechtert und sich das Ganze zu einem größeren Problem als derzeit entwickelt, werden Banken als erste darunter leiden." Zur Stunde notiert der amerikanische Leitindex Dow Jones mit 0,2 Prozent im Minus bei 25.261,48 Punkten.

Im Fokus bei Anlegern stand die Tesla-Aktie. Konzernchef Elon Musk schrieb in einem Blog, dass der saudisch-arabische Staatsfonds den Rückzug von Tesla an der Börse unterstützen wolle. Vergangene Woche hatte Musk mit der Verkündungen derartiger Überlegungen Tesla-Aktien beflügelt. Am Montag gaben die Papiere 0,6 Prozent nach.