von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Intraday-Chart







Die extreme Abgabebereitschaft um 9800/9880 Punkte blockiert einen weiteren Anstieg des DAX derzeit. Dabei war aus statistischer Sicht die Wahrscheinlichkeit für eine stärkere Bärenmarktrally nach dem Absturz vom Dezember 2015 und Januar 2016 um mehr als 2000 Punkte relativ hoch. Der jüngste Erholungsversuch startete zunächst auch viel versprechend, mündete dann aber in eine auffällige Schwäche.

Damit richtet sich der Fokus nun zwangsläufig auch wieder verstärkt auf die Unterseite, wo der Spielraum heute theoretisch zunächst bis an die Innengrenze des von uns berechneten, statistischen Prognose-Korridors um 9475 Zähler reicht. Das Restrisiko eines größeren Crashs beträgt nur noch 10 Prozent. Dann dürfte frühestens an dem im Vorjahr bewährten Tief knapp über 9300 wieder mit einer zuverlässigen Bodenbildung gerechnet werden. Erst dort notiert der Markt wieder mehr als sechs Prozent unter seinem Monatsdurchschnittskurs, was in der Vergangenheit bis auf wenige Ausnahmen zu einer Abwärtstrendpause führte (blauer Indikator unter dem Tageschart auf Seite 2).

Als Fazit lässt sich also festhalten, dass Kurse von 9300 bis 9880 vorläufig am Wahrscheinlichsten sind, wobei die Hoffnung auf eine stärkere Erholung bis zumindest 10.100 noch nicht ganz aufgegeben werden sollte. Anleger können am unteren Ende der genannten Range eher auf steigende Kurse setzen, am oberen Ende eher auf fallende. Produkte für beide Richtungen haben wir am Ende der Analyse (Seite 6) aufgelistet. Vorsichtige Investoren halten sich auf der Long-Seite, speziell mit Calls, eher zurück. Die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive zeigt nach unten, die Erfolgswahrscheinlichkeit auf der Short-Seite (Puts) ist dadurch auch im kurzfristigen Bereich stets höher - "the trend is your friend" heisst es aus dem angelsächsischen Raum nicht ohne Grund.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zum 21-Tage-Durchschnittskurs





Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zum 200-Tage-Durchschnittskurs





Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.



Chart 4 - Spezialchart

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Unterstützungen und Widerstände






























































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Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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