Für 2020 taxiert die Datenbank das Volumen der hierzulande im Internet bestellten Essenslieferungen auf 4,9 Milliarden Euro.

Angesichts dieser Zahlen dürfte dem Management von Delivery Hero sprichwörtlich das Wasser im Mund zusammenlaufen. Das Berliner Unternehmen bietet in 41 Ländern die Menüs von mehr als 150 000 Restaurants an. Das Wachstum des Konzerns, zu dem Marken wie "Lieferheld", "Foodora" oder "Pizza.de" zählen, ist enorm: Im ersten Quartal gingen bei Delivery Hero 89 Millionen Bestellungen ein, 48 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Laut Vorstandschef Niklas Östberg hat das Unternehmen "damit einen Meilenstein von rund einer Million Bestellungen pro Tag erreicht." Beim Umsatz legte Delivery Hero von Januar bis März um 61 Prozent auf 171 Millionen Euro zu.

Noch ist das Unternehmen zwar nicht profitabel. Allerdings will Östberg zum Ende des vierten Quartals beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf Monatsbasis schwarze Zahlen schreiben. Für das Gesamtjahr peilt er eine Verbesserung der operativen Marge auf eine Spanne von minus fünf bis minus acht Prozent an. 2017 belief sich der Verlust auf Ebitda-Basis auf 17 Prozent der Konzernumsätze.

Wette auf positiven Indexentscheid

Delivery Hero verfügt über ausreichend finanzielle Power, um die internationale Expansion zu forcieren und gleichzeitig den Break-even zu schaffen: Im vergangenen Dezember besorgte sich das Unternehmen über eine Kapitalerhöhung 360 Millionen Euro. Beim Börsengang Mitte 2017 hatte Delivery Hero bereits 465 Millionen Euro eingesammelt. Mittlerweile gilt der Neuling als Kandidat für den MDAX. Am 5. Juni könnte die Deutsche Börse im Rahmen ihrer Indexüberprüfung den Aufstieg des Plattformbetreibers in die Mid-Cap-Auswahl bekannt geben.

Der Call-Optionsschein bietet die Möglichkeit, auf einen positiven Entscheid zu spekulieren. Bei dem Commerzbank-­Papier liegt der Strike bei 40 Euro. Er entspricht damit dem technischen Widerstand, der sich Delivery Hero gerade in den Weg stellt. An einem Ausbruch nach oben würde das Derivat mit einem Hebel von aktuell 11,0 partizipieren.