Man muss sich erst daran gewöhnen, dass Henning Gebhardt mittlerweile Leiter Wealth and Asset Management bei Berenberg ist. Schließlich arbeitete Gebhardt 20 Jahre für die Fondstochter der Deutschen Bank und managte dort Flaggschiffprodukte wie den DWS Investa und den DWS Aktien Strategie Deutschland. Umso spannender, was Anleger jetzt bei Berenberg von ihm erwarten dürfen.

Einen ersten Eindruck können Anleger beim Berenberg-1590-Aktien Mittelstand gewinnen, den die Asset-Management-Sparte der Hamburger Privatbank im Dezember 2015 aufgelegt hat. Als wir den Fonds vor einem Jahr in €uro fondsxpress vorstellten, war Ingo Koczwara noch für den Fonds verantwortlich. Mittlerweile hat Koczwara das Haus verlassen und das Ruder an Andreas Strobl übergeben, der im Team von Gebhardt arbeitet. "Wir investieren in deutsche Unternehmen, die über ein spezialisiertes Produkt verfügen und als Hidden Champions in ihrer Marktnische gelten", sagt Strobl. Dazu mischt er Aktien aus Österreich und der Schweiz bei. Wichtige Kaufkriterien seien hohe Markteintrittsbarrieren, eine gute Profitabilität und ein stetiges Umsatz- und Gewinnwachstum, betont Strobl. Zudem müssten die Aktien gemessen am Wachstum attraktiv bewertet sein. Oft hätten die Gründer bei diesen Unternehmen noch einen großen Einfluss auf das operative Geschäft. Derzeit zählen Dürr (6,8 %), Wirecard (6,3 %), Ströer (5,2 %), Stabilus (4,8 %) und CTS Eventim (4,7 %) zu den größten Einzelwerten im Portfolio. "Wir investieren losgelöst von unserer Benchmark", sagt Strobl, der einzelne Titel hoch gewichtet, wenn sie ihn überzeugen.

Gebhardt ist davon überzeugt, dass die Chancen für deutsche Nebenwerte mittelfristig sehr gut sind. "Die Unternehmen sind in der Lage, mit innovativen Produkten ihre Gewinne zu steigern", sagt er. Das positive wirtschaftliche Umfeld gebe zusätzlichen Rückenwind. "Zudem sind Nebenwerte im Verhältnis zu großen DAX-Werten derzeit attraktiv bewertet", so der Gebhardt.

Fazit: Ein neues Team, das das ursprünglich erdachte Konzept weiterführt.