* THÜRINGEN - Triumph für die Linkspartei in Thüringen, Debakel für die CDU, die AfD weiter im Höhenflug in Ostdeutschland: Bei der Landtagswahl am Sonntag konnte Ministerpräsident Bodo Ramelow seine Partei erstmals zur stärksten Kraft führen. Die Linke kommt laut des vorläufigen Amtsergebnisses auf 31 Prozent. Allerdings verlor Ramelows rot-rot-grüne Landesregierung ihre Mehrheit. Die CDU musste schwere Verluste hinnehmen, sie kam mit einem Minus von mehr als zehn Punkten nur noch auf 21,8 Prozent. Die FDP hat ganz knapp den Einzug in den Thüringer Landtag mit 5,0005 Prozent der Stimmen geschafft. Die AfD mit ihrem weit rechts stehenden Spitzenkandidaten Björn Höcke konnte ihren Stimmanteil auf über 23 Prozent mehr als verdoppeln. Ramelow beanspruchte umgehend den Auftrag zur Regierungsbildung, was aber schwierig wird, da er für eine Mehrheit gleich drei Partner finden muss.

* BAGDADI - US-Präsident Donald Trump hat den Tod von IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi bekanntgegeben. Bagdadi sei am Wochenende bei einem Einsatz von US-Spezialkräften im Nordwesten Syriens gestorben, sagte Trump in Washington. DNA-Analysen hätten die Identität des IS-Anführers bestätigt. Bagdadi habe sich selbst das Leben genommen, indem er eine Sprengweste an seinem Körper gezündet habe. Trump dankte Russland, der Türkei, Syrien, dem Irak und den syrischen Kurden für ihre Mithilfe bei der Aktion.

* HANDELSSTREIT - China und die USA vermelden weitere Fortschritte bei der Lösung ihres Handelsstreits. Man stehe kurz davor, einige Elemente des vereinbarten Teilabkommens fertigzustellen, teilten beide Seiten mit.

* BREXIT - Wenige Tage vor dem geplanten Ausscheiden Großbritanniens aus der EU ringt die oppositionelle Labour-Partei weiter um einen klaren Brexit-Kurs. Erst wenn Premierminister Boris Johnson dem Parlament zusage, dass es keinen ungeregelten Austritt am 31. Oktober geben werde, wolle man seiner Forderung nach Neuwahlen im Dezember zustimmen, sagte die Labour-Abgeordnete Diane Abbott am Sonntag der BBC. Insidern zufolge wollen die übrigen EU-Staaten die Austrittsfrist bis zum 31. Januar verlängern.

* SPD - Im Rennen um den SPD-Parteivorsitz muss Vizekanzler Olaf Scholz in eine zweite Runde. Der Bundesfinanzminister und seine Partnerin Klara Geywitz gewannen den Mitgliederentscheid über sechs Kandidatenpaare zwar mit leichtem Vorsprung, wie die SPD am Samstag mitteilte. Sie verfehlten mit 22,68 Prozent die absolute Mehrheit aber deutlich und treten in einer Stichwahl nun gegen den früheren nordrhein-westfälischen Finanzminister Norbert Walter-Borjans und die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken an.

* AUTOVERBAND - Der ehemalige SPD-Chef Sigmar Gabriel wird einer Zeitung zufolge vermutlich neuer Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Zwar gebe es mit Ex-Staatsministerin Hildegard Müller noch eine weitere Kandidatin für den Spitzenposten, berichtete die "Bild am Sonntag" vorab unter Berufung auf informierte Kreise. Jedoch sei Gabriel der Wunschkandidat der Autokonzerne, Zulieferer und Familienunternehmen.

* DEUTSCHE BANK - Mehreren Insidern zufolge formieren sich wichtige Anteilseigner zunehmend zu einer Front, die Paul Achleitner als Chefkontrolleur des größten deutschen Geldhauses infrage stellt. Vor allem die verschwiegenen Scheichs aus Katar, die einem Insider zufolge über zwei Fonds inzwischen fast zehn Prozent an dem größten deutschen Geldhaus halten, drängen mit der Sache vertrauten Personen zufolge auf eine Neubesetzung des Postens.

* COVESTRO: Sinkende Preise haben dem Kunststoffhersteller das dritte Quartal verhagelt. Das Betriebsergebnis (Ebitda) schrumpfte um mehr als 50 Prozent auf 425 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Der Umsatz fiel binnen Jahresfrist trotz einer gestiegenen Nachfrage um 14,6 Prozent auf rund 3,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Covestro 147 Millionen Euro, ein Rückgang von 70,4 Prozent.

* DEUTSCHE TELEKOM will laut "FAZ" das Wachstum ihrer Fernsehplattform MagentaTV ankurbeln. Aktuell habe sie 3,5 Millionen Kunden. "Fünf Millionen wollen wir erreichen. In zwei bis drei Jahren könnten wir dort sein", wird Deutschlandvorstand Dirk Wössner zitiert.

* THYSSENKRUPP - In das Rennen um die Aufzugssparte hat sich die oberste Spitze der IG Metall mit mahnenden Worten an die Bieter eingeschaltet. "Für jeden Interessenten gilt, ohne Fair-Owner-Vereinbarung mit der IG Metall, ohne klare Zusagen für die Beschäftigten gibt es von uns keine Zustimmung", sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann Reuters. Er reagierte auf Aussagen von Kone-Chef Henrik Ehrnrooth. Dieser hatte gesagt, sein Konzern sei an der Aufzugsparte sehr interessiert, aber es könne sein, dass einige Teile abgegeben werden müssten.

* TLG IMMOBILIEN - Die milliardenschwere Fusion in der deutschen Gewerbeimmobilien-Branche zwischen TLG und AROUNDTOWN rückt in greifbare Nähe. Man sei sich über die Eckpunkte eines Zusammenschlusses einig, teilten beide Unternehmen in der Nacht zum Sonntag mit.

* THOMAS COOK - Nach der Insolvenz des Pauschalreise-Veranstalters Thomas Cook bekommen einem Medienbericht zufolge Hunderttausende Kunden trotz eines so genannten Reisesicherungsscheins nur einen Bruchteil ihres Geldes wieder. Nach Informationen der "Bild am Sonntag" hatte die deutsche Thomas Cook zum Zeitpunkt der Insolvenz Ende September 660.000 Buchungen im Gesamtwert von 500 Millionen Euro.

rtr