* WIRECARD - Nach dem milliardenschweren Bilanzskandal bei dem Zahlungsanbieter fahndet das Bundeskriminalamt (BKA) nun auch öffentlich nach dem flüchtigen Ex-Vorstand Jan Marsalek. "Aufgrund der derzeitigen Ermittlungsergebnisse wird ein Aufenthaltsort des Gesuchten im Ausland für sehr wahrscheinlich gehalten", erklärte das BKA. Auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" wurden die Zuschauer um Hinweise zum Aufenthaltsort des 40-Jährigen Österreichers gebeten. Die Ermittler verdächtigen Marsalek unter anderem des besonders schweren Falls der Untreue und des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs.

* USA/WAHL - Die designierten US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden und Kamala Harris sind auf ihrem ersten gemeinsamen Wahlkampfauftritt mit Amtsinhaber Donald Trump hart ins Gericht gegangen. Die beiden Demokraten warfen dem Republikaner am Mittwoch in Wilmington vor, die Corona-Pandemie nicht ernst genommen und dadurch Amerikaner gefährdet zu haben. Trump habe die USA in eine Wirtschaftskrise gestürzt - und das, während das Land mit sozialer Ungerechtigkeit und Benachteiligung von Minderheiten zu kämpfen habe. "Amerika schreit nach Führung. Aber wir haben einen Präsidenten, der sich mehr um sich selbst kümmert, als um die Menschen, die ihn gewählt haben - einen Präsidenten, der jede Herausforderung, der wir gegenüberstehen, noch schwieriger zu lösen macht", sagte Harris einen Tag, nachdem Biden sie als seine Kandidatin für die Vizepräsidentschaft bekanntgegeben hatte.

* VIRUS - In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle nach Angaben des Robert-Koch-Instituts um 1445 auf 219.964 gestiegen. Die Zahl der Toten legte demnach um vier auf 9211 zu.

* DEUTSCHE BANK will einem Medienbericht zufolge im Verwaltungsbereich (Operations) ihrer Privatkundensparte in den nächsten Jahren rund 1500 bis 2000 Stellen streichen. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf mehrere mit dem Sachverhalt vertraute Personen. Derzeit arbeiteten im Bereich Operations, in dem Aufgaben wie etwa Kreditabwicklung, die Prüfung von Sicherheiten und andere administrative Aufgaben gebündelt sind, 6000 Menschen.

* WIRECARD - Nach dem milliardenschweren Bilanzskandal fliegt der insolvente Zahlungsabwickler bald aus dem deutschen Leitindex Dax. In einer Umfrage der Deutschen Börse stimmte eine Mehrheit der Marktteilnehmer für eine Änderung der Regeln, die zur Verbannung des Ende Juni Pleite gegangenen Konzerns führt, wie die Deutsche Börse mitteilte. Wirecard scheidet nun nach Handelsschluss am 21. August aus dem Leitindex aus.

* DEUTSCHE TELEKOM - Der Zusammenschluss der US-Tochter T-Mobile US mit dem kleineren Konkurrenten Sprint bringt die Deutsche Telekom mit Rückenwind durch die Corona-Krise. Die Prognose für das Gesamtjahr werde angehoben, kündigte der Bonner Konzern an, der das Sprint-Geschäft im zweiten Quartal erstmals konsolidierte. Demnach rechnet Europas größter Telekomkonzern nun mit einem bereinigtem Betriebsergebnis (Ebitda) ohne Leasingaufwendungen von rund 34 Milliarden Euro statt bisher 25,5 Milliarden Euro. Der Umsatz der Bonner stieg im zweiten Quartal um 37,5 Prozent auf 27 Milliarden Euro, während das Ebitda sogar um 56,4 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro kletterte.

* RWE - Der Energiekonzern hat im ersten Halbjahr dank Zuwächsen in der Stromerzeugung mehr verdient und erwartet nun im Gesamtjahr ein Ergebnis im oberen Bereich der genannten Bandbreiten. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei im ersten Halbjahr um 18 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Konzern mit. Stark zugelegt habe unter anderem die Sparte Offshore Windenergie. Die Stromerzeugung aus Kohle und Kernenergie profitierte von höheren Preisen.

* KNORR-BREMSE - Der Lkw- und Bahn-Zulieferer muss sich einen neuen Chef suchen. Bernd Eulitz scheidet nach nur zehn Monaten auf dem Posten Ende August aus dem Unternehmen aus, wie die Knorr-Bremse mitteilt. Die Trennung erfolge "im gegenseitigen Einvernehmen". Vorübergehend sollen die Vorstandsmitglieder Peter Laier, Frank Markus Weber und Jürgen Wilder die Aufgaben des Vorstandschefs bei dem Bremsen-Spezialisten übernehmen.

* LUFTHANSA - Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley schlägt der "FAZ" zufolge als Vertreter des Bundes im Lufthansa-Kontrollgremium die Chefin des Hamburger Hafens, Angela Titzrath, sowie den früheren Vorsitzenden der Geschäftsführung des Münchener Flughafens, Michael Kerkloh, vor. Bundesfinanzminister Olaf Scholz müsse noch zustimmen.

* THYSSENKRUPP - Die traditionsreiche Stahlsparte wird für den nach neuen Geschäften strebenden Thyssenkrupp-Konzern immer mehr zum Problem. Die Sparte trug erheblich dazu bei, dass der Konzern im fortgeführten Geschäft - das heißt ohne das veräußerte Aufzugsgeschäft - in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019/20 (per Ende September) operativ (bereinigtes Ebit) einen Fehlbetrag von 1,12 Milliarden Euro einfuhr, wie Thyssenkrupp mitteilte. Der Verlust im Stahl schlug allein mit rund 700 Millionen Euro zu Buche.

* CECONOMY - Bei den kriselnden Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn sollen rund 3500 der etwa 45.000 Vollzeitstellen wegfallen. Die Arbeitsplätze würden in den kommenden zwei bis drei Jahren vor allem im europäischen Ausland gestrichen, teilte der Mehrheitseigner der beiden Ketten, die Holding Ceconomy, nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mit. Die Ketten sollen damit effizienter arbeiten. Zudem hatte die Gruppe entschieden, 14 defizitäre Märkte zu schließen. Weitere könnten folgen.

* HILFSPAKET/MITTELSTAND - Mittelständler haben seit Anfang August über die Bundesländer erste Gelder aus dem 25 Milliarden Euro schweren Programm für Corona-Überbrückungshilfen ausgezahlt bekommen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte, wurden bis zum 11. August rund 4500 Anträge im Volumen von 109 Millionen Euro bewilligt. Wie viel davon schon überwiesen wurde, blieb jedoch offen. Insgesamt seien bislang 27.400 Anträge über ein Fördervolumen von 549 Millionen Euro gestellt worden, so das Ministerium.

* In Erwartung einer raschen Einigung im Streit um ein neues US-Konjunkturpaket sind Anleger am Mittwoch an die WALL STREET zurückgekehrt.

rtr