* BREXIT - Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union beraten heute über den geplanten Austritt Großbritanniens aus der EU. Nach Medienberichten will der britische Premierminister Boris Johnson schon früh nach Brüssel reisen, um Brexit-Gespräche zu führen. Am Mittwoch waren sich beide Seiten ein großes Stück näher gekommen. EU-Ratspräsident Donald Tusk erklärte, das Fundament für diese Einigung sei fertig und könnte theoretisch gebilligt werden. Auf Seiten der EU und Großbritanniens hieß es allerdings auch, es gebe noch strittige Fragen. Auf der Tagesordnung des EU-Gipfels steht auch die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien und Albanien.

* TÜRKEI/USA - Das türkische Außenministerium bereitet nach US-Sanktionen wegen der Offensive in Nordsyrien Vergeltungsmaßnahmen gegen die USA vor. Das teilte der Sprecher des Präsidentenamtes, Ibrahim Kalin, mit. Zudem sei den USA in aller Klarheit mitgeteilt worden, dass es in Nordsyrien keine Feuerpause geben und dass die Türkei nicht mit kurdischen Milizen verhandeln werde. In Washington erklärte US-Präsident Donald Trump, das Problem werde hoffentlich zwischen Syrien und der Türkei gelöst. Gleichzeitig erneuerte er die Drohung vernichtender Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei, sollte sie ihren Feldzug nicht stoppen.

* USA/KONJUNKTUR - Die amerikanische Wirtschaft hat laut der US-Notenbank Fed ihren Wachstumskurs im September und Anfang Oktober mit geringem bis mäßigem Tempo fortgesetzt. Viele Firmen seien aber für die kommenden Monate pessimistisch, teilten die Währungshüter in ihrem Konjunkturbericht "Beige Book" mit. Damit mehren sich die Zeichen, dass die US-Handelskonflikte die Wirtschaftsaussichten weiter eintrüben. Die von der Fed befragten Kontakte rechneten überwiegend mit einem anhaltenden Aufschwung, hieß es im Bericht. "Allerdings senkten viele ihre Ausblicke für das Wachstum in den kommenden sechs bis zwölf Monaten."

* BUNDESBANK-Präsident Jens Weidmann hat vor einem Handelskrieg zwischen den USA und der Europäischen Union gewarnt. "Ein ausgewachsener Handelskrieg könnte beide Seiten teuer zu stehen kommen", sagte er am Mittwoch auf einer Veranstaltung in New York laut Redetext.

* EZB - Österreichs Notenbank-Chef Robert Holzmann fordert mehr Einfluss der nationalen Zentralbanken auf die geldpolitischen Entscheidungen der EZB unter deren künftiger Präsidentin Christine Lagarde. "Ich erwarte, dass Lagarde einen Prozess in der EZB startet, der die nationalen Notenbanken stark einbinden wird", sagte Holzmann dem "Handelsblatt".

* Die DEUTSCHE-TELEKOM-Tochter T-MOBILE US und der US-Mobilfunkanbieter SPRINT haben nach Informationen von Insidern die Zustimmung der Branchenaufsicht FCC zu ihrer geplanten Milliardenfusion erhalten. Der Vorsitzende und zwei republikanische Kommissionsmitglieder hätten die 26 Milliarden Dollar schwere Firmenehe befürwortet, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Mittwoch. Zwei demokratische FCC-Mitglieder hätten dagegen gestimmt. Die Entscheidung sei damit entlang der Parteilinien verlaufen. Zuvor hatte schon das US-Justizministerium grünes Licht gegeben, an die Erlaubnis aber Bedingungen wie den Verkauf von Konzernteilen und Mobilfunkfrequenzen geknüpft.

* AAREAL BANK - Der aktivistische Investor Teleios Capital Partners erhöht den Druck auf das Management der Aareal Bank. Der Hedgefonds baute seine Beteiligung an dem Immobilienfinanzierer auf knapp 4,5 Prozent von 3,4 Prozent aus und bezeichnete den Vorstand in einem Brief, der Reuters vorlag, als "dickköpfig". Teleios drängt das Management um Bankchef Hermann Merkens dazu, die Software-Tochter Aareon komplett zu verkaufen oder abzuspalten.

* CORESTATE - Die Immobilienfirma bestätigt nach einem Kurssturz am Vortag durch eine Leerverkaufsattacke seine Prognosen für das laufende Jahr.

* PHARMAINDUSTRIE - Bei den Prozessen um umstrittene Opioid-Schmerzmittel in den USA sollen Insidern zufolge fünf Pharmakonzerne und Arzneimittelgroßhändler einen Vergleich in Höhe von 50 Milliarden Dollar anstreben. Dabei sollen 22 Milliarden in bar fließen und zusätzlich Arzneimittel und Dienstleistungen im Wert von 28 Milliarden bereitgestellt werden, wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen Reuters am Mittwoch mitteilten.

* BANKEN - Bafin-Chef Felix Hufeld hält es für "gut vorstellbar", dass sich der Trend zu Zusammenschlüssen von Sparkassen und Volksbanken weiter beschleunigt. Eine mögliche Konsolidierung von Großbanken sei dagegen ungleich komplexer, sagte er der "Wirtschaftswoche". "Ich bin keineswegs gegen große oder grenzübergreifende Zusammenschlüsse - aber gegen solche, die die Belastungen unterschätzen, die sich aus ihnen ergeben."

* IBM hat im abgelaufenen Quartal weniger verdient und umgesetzt. Der Nettogewinn ging auf 1,67 Milliarden Dollar von 2,69 Milliarden Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum zurück, wie der weltgrößte IT-Dienstleister mitteilte. Insgesamt schrumpften die Erlöse um 3,9 Prozent auf 18,03 Milliarden Dollar. Die Cloud-Sparte, also das Geschäft mit Software- und Speicher-Angeboten über das Internet, steigerte ihren Umsatz um elf Prozent.

* NETFLIX - Das US-Filmportal hat mit seinen Abonnentenzahlen die Märkte erfreut und seine Aktien auf einen Höhenflug geschickt. Das Unternehmen gewann nach eigenen Angaben im dritten Quartal weltweit 6,77 Millionen neue Nutzer hinzu. Analysten hatten lediglich mit 6,73 Millionen Abonnenten gerechnet. Im Berichtsquartal stieg der Nettogewinn auf 665 Millionen Dollar von 403 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz verbesserte sich auf 5,25 Milliarden Dollar von rund vier Milliarden Dollar.

* GENERAL MOTORS - Der US-Autobauer hat mit der mächtigen Gewerkschaft UAW offenbar eine vorläufige Einigung in den Tarifauseinandersetzungen erzielt. Damit rückt ein Ende des seit dem 16. September anhaltenden Streiks näher. Die United Auto Workers Union (UAW) habe mit GM eine vorläufige Vereinbarung für einen neuen vierjährigen Tarifvertrag geschlossen, teilte die Gewerkschaft mit.

* FACEBOOK - Trotz des Ausstiegs namhafter Partner aus dem geplanten Aufbau der Kryptowährung Libra zeigt sich der Internetkonzerns zuversichtlich, 100 Banken und Finanzinstitute für das Projekt gewinnen zu können. "Es wird einige Zeit dauern, bis wir alle aufgeworfenen regulatorischen Fragen geklärt haben, und es ist unsere Pflicht und unsere Verantwortung, Antworten auf all diese Fragen zu finden", sagte der Leiter des Libra-Projekts, Facebook-Manager David Marcus.

rtr