* BREXIT - Nach der Verschiebung der Abstimmung des britischen Unterhauses über den Brexit-Vertrag mit der EU ist der Zeitplan für das geplante Ausscheiden des Königreichs wieder offen. Die britische Regierung erklärte am Sonntag zwar, der 31. Oktober bleibe der Tag des Austritts. Zugleich hatte sie bei der EU aber eine Bitte um Aufschub bis Ende Januar 2020 eingereicht, wozu sie per Gesetz verpflichtet war. Während Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sagte, ein Ausstieg auf Basis des Vertrags sollte an einigen Tagen Verzögerung nicht scheitern, hielt sich die EU in der Frage bedeckt. Johnson hat angekündigt, seinen mit der EU ausgehandelten Vertrag in dieser Woche erneut zur Abstimmung zu stellen.

* USA/CHINA - Nach dem Burgfrieden bei den Handelsgesprächen haben sich beide Seiten optimistisch gezeigt, dass es auch zur Unterzeichnung des ausgehandelten Teilabkommens kommt. Der chinesische Vize-Ministerpräsident und Chefunterhändler Liu He sagte, beide Seiten hätten große Fortschritte gemacht. Die Grundlage für eine Unterzeichung des Vertrags sei gelegt.

* SPANIEN - Die Regierung hat ein Gesprächsangebot der katalanischen Separatisten abgelehnt. Ministerpräsident Pedro Sanchez sagte, zuerst müsse Kataloniens Regionalpräsident Quim Torra die gewaltsamen Proteste in Barcelona verurteilen, was er bisher nicht getan habe. Torra hatte Madrid nach tagelangen Unruhen mit Dutzenden Verletzten zu Verhandlungen aufgefordert.

* IWF - Der Internationale Währungsfonds schaut pessimistisch auf die Weltwirtschaft. 2019 werde es wohl nur ein Wachstum von drei Prozent geben, so wenig wie seit der großen Finanzkrise vor über zehn Jahren nicht mehr, hieß es zum Abschluss der IWF-Herbsttagung in Washington. "Das Tempo hat sich seit April noch einmal verlangsamt." Es gebe zahlreiche Risiken wie den Handelsstreit oder die hohe Verschuldung vieler Staaten.

* TÜRKEI/SYRIEN - Die Türkei will in dieser Woche mit Russland über ihre Forderung nach einer Sicherheitszone entlang der Grenze auf syrischem Gebiet beraten. Dazu sollen sich die Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Wladimir Putin treffen. Erdogan hatte zuvor erklärt, sollte es dabei keine Einigung geben, werde er seine eigenen Pläne umsetzen. Die Nato hat unterdessen laut einem Zeitungsbericht einen Krisenstab gebildet, der sich mit der türkischen Offensive in Nordsyrien und ihren möglichen Folgen beschäftigt.

* SCHWEIZ - Nach der Parlamentswahl konnten die beiden grünen Parteien von der Klimadebatte profitieren. Sie kamen laut Hochrechnungen auf 20,3 Prozent - 8,6 Punkte mehr als vor vier Jahren. Verluste musste die rechtskonservative Schweizer Volkspartei (SVP) einstecken: Sie verlor 3,1 Punkte auf 26,3 Prozent, bleibt aber weiterhin stimmenstärkste Partei.

* LUFTHANSA - Im Tarifstreit hat die für das Kabinenpersonal zuständige Gewerkschaft UFO bei den Konzerntöchtern Warnstreiks bis Sonntag um Mitternacht durchgeführt. Die Auswirkungen auf den Flugverkehr waren zunächst unklar: Lufthansa sprach von einer geringen Streikbeteiligung, UFO zog eine positive Bilanz. Die Gewerkschaft betonte zudem, auch Ausstände bei der Konzernmutter Lufthansa seien jederzeit möglich.

* SAP - Eine neue Vertriebsvereinbarung mit Microsoft gibt dem stark wachsenden Cloud-Geschäft des Softwarekonzerns einen zusätzlichen Schub. Die vereinbarte Partnerschaft habe im dritten Quartal 18 Prozentpunkte zum Anstieg des Neugeschäfts von insgesamt 39 Prozent auf 572 Millionen Euro beigetragen, teilte SAP mit. Der Vertrag hat demnach eine Laufzeit von drei Jahren, Erlöse fließen ab dem vierten Quartal. SAP bestätigte die schon am 11. Oktober veröffentlichten Zahlen zum dritten Quartal sowie die Wachstumsziele bis 2023.

* VOLKSWAGEN - Bei der VW-Lastwagensparte TRATON könnte laut Vorstandschef Andreas Renschler bis 2030 ein Drittel der verkauften Lkws elektrisch fahren. Allerdings fehle dafür noch die notwendige Infrastruktur auf den Autohöfen, sagte Renschler der "Süddeutschen Zeitung": "Die muss definitiv aufgebaut werden, sonst wird das nichts mit der CO2-freien Mobilität". Man fordere von der europäischen Politik, "dass sie sich für ein umfassendes Netzwerk von Aufladestationen engagiert und mitzieht. Sonst machen wir das hier alles vergebens."

* WIRECARD will die Vorwürfe der "FT" zu Bilanztricksereien nun doch extern überprüfen lassen. Wie das "Handelsblatt" berichtete, soll eine der vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften damit beauftragt werden.

* OSRAM - Die österreichische AMS muss auch bei ihrem zweiten Anlauf zur Übernahme von Osram mit Gegenwind rechnen. Zwar steht der Vorstand des Lichtkonzerns dem Vorhaben wohlwollender gegenüber als vorher. Die IG Metall kündigte aber weiter Widerstand an. "Es entsteht der Eindruck, dass sich AMS total verrannt hat und dadurch bereit ist, unkalkulierbare Risiken einzugehen", sagte der Gewerkschafter und Osram-Aufsichtsrat Klaus Abel.

* SARTORIUS übernimmt Teile des Life-Science-Portfolios von Danaher für rund 750 Millionen Dollar in bar. Das zum Kauf stehende Portfolio erzielte 2018 mit weltweit rund 300 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 140 Millionen Dollar bei zweistelligen operativen Gewinnmargen, wie Sartorius mitteilte. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2020 abgeschlossen werden.

* STEUEREINNAHMEN - Trotz der Konjunkturflaute haben die Steuern in Deutschland zuletzt spürbar zugelegt. Die Einnahmen von Bund und Ländern stiegen im September um 5,6 Prozent auf knapp 73 Milliarden Euro, wie aus dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht des Finanzministeriums hervorgeht. Nach den ersten neun Monaten lagen die Einnahmen bei gut 539 Milliarden Euro und damit 3,1 Prozent über dem Niveau vor einem Jahr. Hierfür war maßgeblich das Aufkommen der Lohnsteuer verantwortlich, die insgesamt um rund sechs Prozent zulegte.

* DIGITALWÄHRUNG - Der deutsche Privatbankenverband hat sich erstmals für eine staatliche Digitalwährung ausgesprochen und will damit Pläne von FACEBOOK verhindern. "Eine private Währung wie Libra wäre mit enormen Risiken verbunden, die in keiner Weise hinnehmbar sind", sagte BdB-Präsident Hans-Walter Peters am Rande der IWF-Tagung in Washington. Digitale Devisen hätten aber großes Potenzial und könnten den weltweiten Zahlungsverkehr viel effizienter machen.

rtr