* CORONA/IMPFUNGEN - Untersuchungen zur Wirkung von Impfstoffen haben in Deutschland trotz wieder steigender Infektionszahlen neue Hoffnungen genährt. In israelischen Studien konnte nach vorläufigen Daten mit dem BIONTECH/PFIZER-Vakzin nachgewiesen werden, dass schwere Krankheitsverläufe zu rund 99 Prozent ausgeschlossen sind, wie das israelische Gesundheitsministerium bestätigte. Zuvor war bekannt geworden, dass 90 Prozent der Geimpften das Virus nicht mehr weitergeben, was die Debatte über Sonderrechte für Geimpfte befeuern dürfte. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte der "Bild", damit würde die Impfung eine Herdenimmunität tatsächlich ermöglichen - "und die Rückkehr zum normalen Leben möglich machen."

* IRAN - Die Internationale Atomenergiebehörde IAEO kann ihre Kontrollen des iranischen Atomprogramms zunächst eingeschränkt fortsetzen. Bei seinem Besuch in Teheran sei ein akzeptables Ergebnis erzielt worden, teilte IAEO-Chef Rafael Grossi am Sonntagabend bei seiner Rückkehr in Wien mit. Der Iran hat ein Gesetz für Dienstag angekündigt, mit dem das Recht der Behörde auf kurzfristige Kontrollen möglicher Nuklearanlagen begrenzt werden soll. Die temporäre Vereinbarung gelte vorerst für bis zu drei Monate, ergänzte der Behörden-Chef. Die Inspekteure hätten allerdings weniger Zugang zu den Anlagen.

* RUSSLAND - Die Außenminister der Europäischen Union beraten heute Sanktionen gegen Russland wegen des Umgangs mit dem Kreml-Kritiker Alexej Nawalny. Die EU droht nach Angaben von Diplomaten damit, Konten von Verbündeten von Russlands Präsident Wladimir Putin einzufrieren und Reiseverbote zu verhängen. Österreichs Außenminister Alexander Schellenberg sagte der "Welt am Sonntag", er erwarte eine breite Mehrheit für Sanktionen.

* CHINA/USA - China fordert nach der Amtsübernahme von US-Präsident Joe Biden einen Neustart der Beziehungen mit den USA. "In den letzten Jahren haben die Vereinigten Staaten den bilateralen Dialog auf allen Ebenen im Grunde abgeschnitten", sagte der hochrangige chinesische Diplomat Wang Yi am Montag. China sei bereit, eine offene Kommunikation mit der US-Seite zu führen und sich an Gesprächen zur Lösung von Problemen zu beteiligen. Gleichzeitig forderte er die Regierung in Washington auf, von den Strafzöllen auf chinesische Waren abzurücken und die seiner Meinung nach "absurde Unterdrückung des chinesischen Technologiesektors" aufzugeben.

* VOLKSWAGEN - Die Tochter Porsche verschärft ihr Sparprogramm. "In den nächsten fünf Jahren planen wir nun insgesamt rund zehn Milliarden Euro, die das Ergebnis absichern. Ursprünglich waren es sechs Milliarden Euro gewesen", sagte Vorstandschef Oliver Blume der "Automobilwoche". Über Bugatti und Rimac werde im ersten Halbjahr im Konzern entschieden.

* VOLKSWAGEN - Die Tochter Skoda will mehr Wachstum durch den Markteintritt in Schwellenländern wie Ägypten erreichen. "10.000 Verkäufe im Jahr sind für ein Land mit 100 Millionen Einwohnern zu wenig. Das könnten wir mittelfristig verzehnfachen", sagte Skoda-Chef Thomas Schäfer der "Automobilwoche". Zudem kündigte Schäfer ein weiteres Elektroauto an.

* BRENNTAG plant eine Erhöhung der Dividende auch für das vergangene Jahr. "Auch wenn der Jahresabschluss noch nicht fertig ist, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir auf dem Weg der Dividendenerhöhung weitergehen werden", sagte Finanzchef Georg Müller der "Börsen-Zeitung".

* LUFTHANSA - Der brasilianische Flugzeugbauer EMBRAER ist nach eigenen Angaben in Gesprächen mit der Lufthansa über den möglichen Kauf von Flugzeugen.

* LUFTHANSA - Die EU will einem Medienbericht zufolge ein Öko-Siegel für den Luftverkehr, das Flugzeuge, Flüge und Flugzeugmodelle nach ihrer Umweltbilanz bewertet. Wie "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Dokumente berichtet, hat die Flugsicherheitsbehörde EASA die Entwicklung eines entsprechenden Klassifizierungssystems ausgeschrieben.

* THYSSENKRUPP - Der Aufsichtsratsvorsitzende Siegfried Russwurm ruft die Belegschaft dazu auf, nach der Absage an einen Verkauf an LIBERTY STEEL den Blick nach vorne zu richten. Nun müsse die Zukunft der Stahlsparte aus eigener Kraft gesichert werden. "Es wird Maßnahmen brauchen, die über das Bisherige hinausgehen. Da müssen alle Beteiligten ihren Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit leisten", sagte Russwurm der "Rheinischen Post".

* SCHAEFFLER - Der Auto- und Industriezulieferer lehnt eine Aufspaltung nach dem Vorbild von Continental, Siemens oder Daimler ab. "Trennen nur um des Trennens willen ist kein schlüssiges Konzept, auch wenn die Börse so etwas gelegentlich toll findet", sagte der Schaeffler-Vorstandsvorsitzende Klaus Rosenfeld der "Süddeutschen Zeitung". "Schaeffler ist eben kein Konglomerat im klassischen Sinn, sondern ein integrierter Technologiekonzern, der verschiedene Sektoren bedient", fügte er an. Die Tätigkeiten im Konzern seien in der Regel durch eine gemeinsame Produktionstechnologie verbunden. Schaeffler stehe zudem derzeit besser da als noch vor einigen Jahren.

* BOEING/UNITED AIRLINES - In den USA ist es beim Flug einer Boeing-Maschine von United Airlines zu einem Triebwerksbrand gekommen. Die Maschine des Typs 777-200 mit 231 Passagieren und zehnköpfiger Besatzung an Bord musste am Samstag nach Ausfall des Triebwerks ungeplant auf dem Flughafen von Denver landen. Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA kündigte eine Überprüfung der Flugtauglichkeit aller Boeing 777 mit Pratt & Whitney-Triebwerken an. Dies werde "wahrscheinlich bedeuten, dass einige Flugzeuge aus dem Verkehr gezogen werden", sagte der Leiter der Behörde, Steve Dickson. Boeing riet, das Flugzeugmodell mit diesen Triebwerken vorerst nicht mehr zu nutzen.

* CORONA/IMPFUNGEN - Bis Ende Juli sollen alle Erwachsenen in Großbritannien einen Impftermin für die erste Dosis angeboten bekommen. Dies kündigte Premierminister Boris Johnson an. Russland lässt einen dritten heimischen Impfstoff gegen das Coronavirus zu, wie Ministerpräsident Michail Mischustin sagte. Groß angelegte klinische Studien gibt es allerdings bisher nicht.

* CHINA/EUROPA - Der Präsident des Münchener Ifo-Instituts warnt die Europäer davor, sich an einer Isolierungspolitik der US-Regierung gegenüber China zu beteiligen. "Wenn Europa und die USA versuchen, China wirtschaftlich zu isolieren, wird das bei allen Beteiligten großen wirtschaftlichen Schaden anrichten", sagte Clemens Fuest dem "Handelsblatt". "Die wirtschaftlichen und politischen Interessen Europas an den Wirtschaftsbeziehungen zu China unterscheiden sich von denen der USA", so Fuest. Europa solle "sowohl gegenüber China als auch gegenüber den USA einseitige Abhängigkeiten reduzieren und gleichzeitig die Wirtschaftsbeziehungen vertiefen".

* BREXIT - Im britischen Nordirland will die Partei der Demokratischen Unionisten (DUP) gegen den Brexit-Vertrag zwischen der EU und Großbritannien klagen. Man wolle gegen das Nordirland-Protokoll in dem Vertrag vorgehen, teilte die DUP mit. Die DUP kritisiert, dadurch würden Barrieren zwischen Nordirland und dem Rest des Vereinigten Königreiches errichtet. Durch das Protokoll soll sichergestellt werden, dass die Regeln der Europäischen Union in Irland gelten, ohne dass dafür Grenzkontrollen zwischen Irland und Nordirland eingeführt werden. In der Folge drohen sich die Kontrollen des Warenverkehrs auf die Grenze zwischen der britischen Hauptinsel und Nordirland zu verlagern. Die Klage wird den Angaben nach von Parteichefin Arlene Foster, ihrem Stellvertreter Nigel Dodds und DUP-Abgeordneten im Londoner Parlament eingereicht.

* In MYANMAR sind nach den bislang schwersten Zusammenstößen bei Protesten gegen den Militärputsch mit zwei Toten auch am Sonntag Zehntausende Menschen auf die Straßen gegangen. In Mandalay war es am Samstag zu tödlichen Schüssen auf Demonstranten gekommen. Drei Wochen nach der Machtergreifung ist es der Junta in Myanmar nicht gelungen, die täglichen Proteste und die Bewegung des zivilen Ungehorsams einzudämmen. Im Rahmen eines Generalstreiks blieben die meisten Geschäfte im Land am Montag geschlossen. "Jeder schließt sich dem an," berichtete San San Maw, 46, an der Hledan-Kreuzung in der Hauptstadt Yangon. Die Straßenkreuzung ist zu einem Ausgangspunkt für die friedlichen Kundgebungen geworden. Medien im Besitz des Militärs warnten allerdings vor weiteren Aktionen.

rtr