* VIRUS/EU/ASTRAZENECA - Die Europäische Union und der Pharmakonzern AstraZeneca haben bei Gesprächen den Streit wegen verzögerter Impfstoff-Lieferungen nicht beilegen können. Man habe keinen Durchbruch erzielt, teilte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides mit. "Wir bedauern die immer noch mangelnde Klarheit über den Fahrplan der Auslieferungen", twitterte sie. Sie forderte erneut einen Plan für die rasche Auslieferung der Impfstoff-Dosen, die die EU für das erste Jahresviertel reserviert habe.

* USA/FED - Die US-Notenbank Fed bleibt trotz der Aussicht auf massive Corona-Hilfen der neuen Regierung geldpolitisch auf dem Gas. Sie beließ den Leitzins in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent. Zugleich wollen die Währungshüter um Notenbankchef Jerome Powell das Tempo ihrer monatlichen Wertpapierkäufe von 120 Milliarden Dollar zur Stützung der Wirtschaft beibehalten. Powell wandte sich deutlich gegen Spekulationen über ein frühzeitiges Zurückfahren der Käufe. Daran sei angesichts der Misere am Arbeitsmarkt mit zig Millionen Amerikanern, die pandemiebedingt ohne Job seien, vorerst nicht zu denken: "Wir müssen sie wieder in Arbeit bringen."

* TESLA - Der US-Elektroautopionier hat mit seinem Quartalsgewinn und einem vagen Ausblick die Märkte enttäuscht. Unter dem Strich stand im Schlussquartal exklusive aktienbasierter Vergütungszahlungen an Tesla-Chef Elon Musk ein Plus von 903 Millionen Dollar nach 386 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilte. Damit verfehlte der Autobauer die durchschnittlichen Analystenerwartungen von 1,08 Milliarden Dollar. Der Umsatz von 10,7 Milliarden Dollar übertraf jedoch die Marktschätzungen von 10,4 Milliarden Dollar. Im Berichtszeitraum lieferte Tesla 180.570 Fahrzeuge aus, was einem Quartalsrekord entspricht.

* APPLE hat trotz der Corona-Krise und Ladenschließungen rund um den Globus im Weihnachtsgeschäft Umsatz wie Gewinn in bis dato nie erreichte Höhen geschraubt. Die Erlöse kletterten um 21 Prozent auf 111,4 Milliarden Dollar, wie das wertvollste börsennotierte US-Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 2,4 Billionen Dollar mitteilte. Dabei lockte das neue 5G-fähige iPhone 12 sowie eine größere Modellauswahl ebenso die Kunden an wie Mac-Computer und iPads.

* FACEBOOK spielt in der Corona-Krise seine Stärken aus. Angesichts geschlossener Läden brachten noch mehr Unternehmen ihre Werbung ins Netz, um im Weihnachtsgeschäft Kunden online anzulocken. Der Umsatz kletterte im vierten Quartal um 33 Prozent auf knapp 28,1 Milliarden Dollar, wie das weltgrößte Internetnetzwerk mitteilte, das rund 97 Prozent des Umsatzes mit Anzeigen macht. Dies ist deutlich mehr als von Analysten erwartet. Der Gewinn kletterte sogar um 53 Prozent auf 11,22 Milliarden Dollar.

* BMW - Ein unerwartet kräftiger Endspurt hat dem Autobauer 2020 zu deutlich höheren Einnahmen im Kerngeschäft verholfen. Vor allem in China sei das Geschäft besser gelaufen als erwartet, teilte BMW mit. In Großbritannien hätten die Händler sich vor dem Ablaufen der Brexit-Übergangsfrist mit Neuwagen eingedeckt. Dazu komme, dass wegen der Corona-Einschränkungen weniger Gewährleistungsfälle zu verbuchen waren. Der operative Mittelzufluss (Free Cash-flow) stieg im vergangenen Jahr auf 3,4 (2019: 2,6) Milliarden Euro. Allein im vierten Quartal habe die Kennzahl bei 2,8 (1,5) Milliarden Euro gelegen und damit fast dreimal so hoch wie die Erwartungen der Analysten von rund einer Milliarde Euro.

* DAIMLER geht von einigen Wochen Produktionsausfällen wegen des derzeitigen Mangels an Halbleitern in drei Mercedes-Pkw-Werken aus. Demnach hat das Kompaktwagenwerk Rastatt deshalb für drei Wochen Kurzarbeit beantragt ab 17. Januar, wie der Autobauer mitteilte. Am Standort Kecskemet in Ungarn werde die Produktion voraussichtlich für rund anderthalb Wochen ausgesetzt sein, noch bis 30. Januar. Das Werk Bremen habe für die erste Februarwoche Kurzarbeit beantragt.

* VOLKSWAGEN kann in Sachen Produktionsausfälle durch Mangel an Computerchips noch keine Entwarnung geben. VW teilte mit, dass im Autowerk Emden die Produktion im Februar ohne Einschränkungen laufen könne. Das Stammwerk Wolfsburg habe wegen der Halbleiter-Situation für Februar aber noch einzelne Kurzarbeitstage angemeldet. Auch in den Fahrzeug- und Komponentenwerken in Braunschweig und Kassel sei für den kommenden Monat vorsorglich Kurzarbeit beantragt worden, um flexibel reagieren zu können.

* Die SAP-Tochter QUALTRICS hat bei ihrem Börsengang in New York einem Insider zufolge Aktien für 30 Dollar das Stück verkauft. Das war mehr als die angepeilte Preisspanne, die wegen der großen Nachfrage zuletzt ohnehin bereits auf 27 bis 29 Dollar je Anteilschein erhöht worden war. Qualtrics winken somit Einnahmen von mehr als 1,5 Milliarden Dollar. Das Unternehmen käme auf einen Börsenwert von rund 15 Milliarden Dollar.

* GALERIA KARSTADT KAUFHOF - Der kriselnde Warenhauskonzern kann in der Corona-Pandemie auf einen staatlichen Kredit zurückgreifen. Bundeswirtschafts- und Bundesfinanzministerium hätten sich auf eine Stabilisierungsmaßnahme zugunsten des letzten deutschen Warenhauskonzerns in Höhe von bis zu 460 Millionen Euro verständigt, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Es handele sich um ein Nachrangdarlehen in entsprechender Höhe, für das der Konzern eine angemessene Verzinsung zahlen müsse.

* SAMSUNG ELECTRONICS - Der südkoreanische Technologiekonzern hat den Nettogewinn im vierten Quartal um 26 Prozent auf umgerechnet 4,9 Milliarden Euro gesteigert. Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 45,7 Milliarden Euro. Im laufenden Quartal rechnet das Unternehmen nach eigenen Angaben mit einer weiter robusten Nachfrage nach seinen Chips und höheren Umsätzen im Smartphone-Geschäft. Allerdings warnte Samsung, dass aufgrund von Währungseffekten und höheren Kosten im Zusammenhang mit der Halbleiterproduktion der Gewinn schwächer ausfallen könnte. Insgesamt erwartet der Konzern 2021 einer Erholung der globalen Nachfrage. Es bestünden aber weiterhin Unsicherheiten wegen der Corona-Pandemie.

* USA/HILFSPAKET - Der neue US-Präsident Joe Biden und seine Stellvertreterin Kamala Harris haben sich persönlich in das Ringen um eine Mehrheit für das Corona-Hilfspaket über 1,9 Billionen Dollar im Kongress eingeschaltet. Regierungssprecherin Jen Psaki kündigte an, Biden wolle sich mit Finanzministerin Janet Yellen und anderen Mitgliedern seines Finanzteams treffen, um die Auswirkungen der Hilfen und die Kosten von Verzögerungen zu bewerten. Für Biden habe das Hilfs-Paket oberste Priorität.

* USA/CHINA - Die neue US-Regierung setzt den konfrontativen Kurs gegen den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei fort. Telekommunikations-Geräte von nicht vertrauenswürdigen Anbietern wie Huawei seien eine Gefahr für die nationale Sicherheit der USA, sagte Regierungssprecherin Jen Psaki. Die USA würden sicherstellen, dass heimische Netzwerkbetreiber keine Teile derartiger Anbieter verwendeten und würden mit Verbündeten zusammenarbeiten, damit deren Netzwerke sicher seien.

* FED/GAMESTOP - Die US-Notenbank FED zeigt sich mit Blick auf die jüngsten Kurskapriolen beim Videospielehändler GameStop zugeknöpft. Er wolle sich nicht zu einer bestimmten Firma oder zu Marktaktivitäten äußern, sagte Notenbank-Chef Jerome Powell auf die Frage einer Reporterin nach dem Zinsentscheid. Dies sei nicht üblich. Spekulative Käufe hatten in den vergangenen Tagen an der Wall Street GameStop zeitweise dreistellige prozentuale Kursgewinne eingebracht. Börsianer machten einen "Short Squeeze" dafür verantwortlich.

* USA/KLIMA - Der neue US-Präsident Joe Biden treibt den Kampf gegen den Klimawandel voran. Er unterzeichnete mehrere Verfügungen, die eine Kehrtwende zur Politik seines Vorgängers Donald Trump markieren. So begrenzte er etwa die Nutzung von Bundesland für neue Öl- und Gasbohrungen ebenso wie Subventionen für fossile Energien. Der Klimawandel werde künftig eine zentrale Rolle spielen bei der Sicherheits- und Außenpolitik der USA, sagte Biden. Gleichzeitig werde der Ausbau Erneuerbarer Energien Millionen gut bezahlte Jobs schaffen.

rtrt