* USA/CHINA/HANDEL: China erwägt wegen der von US-Präsident Donald Trump angekündigten neuen Strafzölle den Abbruch der Handelsgespräche mit den USA. Die eigentlich für diese Woche geplante Reise von Vize-Ministerpräsident und Verhandlungsführer Liu He nach Washington sei nun "sehr unwahrscheinlich", schrieb der Chefredakteur der von der herrschenden Kommunistischen Partei herausgegebenen "Global Times". Trumps Verhalten habe die chinesische Seite überrascht, die nicht unter Drohungen weiterverhandeln wolle, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider. Auch nach Informationen des Senders CNBC werde Liu daher die mit einer 100-köpfigen Delegation geplanten Reise voraussichtlich abblasen.

* USA/IRAN: Die USA verlegen angesichts des Streits mit dem Iran Streitkräfte in den Nahen Osten. "Die Vereinigten Staaten streben keinen Krieg mit dem iranischen Regime an", erklärte der Nationale Sicherheitsberater John Bolton. "Aber wir sind voll und ganz bereit, auf jeden Angriff zu reagieren." Verlegt werden sollen eine Flugzeugträgerkampfgruppe und Bomber. Jeder Angriff auf Interessen der USA oder ihrer Verbündeten würden mit "unerbittlicher Kraft" begegnet. Die Entscheidung sei "als Reaktion auf eine Reihe von beunruhigenden und eskalierenden Anzeichen und Warnungen" zu sehen, so Bolton.

* BREXIT: Im Ringen um einen Brexit-Kompromiss schlägt die britische Premierministerin Theresa May einem Zeitungsbericht zufolge eine vorübergehende Zollunion mit der EU vor. Diese solle bis Juni 2022 währen, berichtete die "Sunday Times". Labour-Chef Jeremy Corbyn hat eine dauerhafte Zollunion mit der EU zu einer Bedingung gemacht, um die Brexit-Pläne von May zu unterstützen. Die Konservativen lehnen eine Zollunion hingegen ab, da sie Großbritannien davon abhalten würde, eigene Handelsabkommen mit anderen Ländern abzuschließen.

* INDUSTRIEPOLITIK/BDI: Der BDI lehnt Vorschläge von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ab, die Industriepolitik an der Förderung von Großunternehmen im internationalen Wettbewerb auszurichten. Der Verband sehe "die explizite politische Förderung von europäischen Champions kritisch", heißt es in einem BDI-Papier. Auf einer Konferenz zur Nationalen Industriestrategie erläutert Altmaier heute Vertretern aus den Unternehmen, Verbänden und dem Bundestag seine Planungen. Das Pressestatement von Altmaier ist für 13:45 Uhr angesetzt.

* SIEMENS erwägt Insidern zufolge, seine neu gebildete Sparte "Gas & Power" auszugliedern und damit auf einen Gang an den Kapitalmarkt vorzubereiten. Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser wolle die Pläne am Dienstag dem Aufsichtsrat unterbreiten und am Mittwoch den Investoren vorstellen, sagten zwei mit dem Vorhaben vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Mit einer Ausgliederung ("Carve-out") der gesamten Sparten oder von Teilen davon würde auch eine Fusion mit einem Konkurrenten einfacher.

* DEUTSCHE BANK: Für das Management des Instituts könnte die Hauptversammlung am 23. Mai ungemütlich werden. Der Stimmrechtsberater Ivox meldet laut "Börsen-Zeitung" Bedenken gegen eine Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat an. Diese solle jeweils "mindestens kritisch hinterfragt werden", berichtet die Zeitung unter Berufung auf Ivox-Empfehlungen an die Anteilseigner. Laut "Handelsblatt" empfiehlt der Stimmrechtsberater Glass Lewis sogar explizit, Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Bank nicht zu entlasten.

* THYSSENKRUPP sieht im Fall des seit Monaten von der EU-Kommission überprüften Stahl-Joint-Ventures mit TATA STEEL weiterhin Möglichkeiten für eine Einigung. "Die Wettbewerbskommission hat die von Thyssenkrupp und Tata Steel vorgeschlagenen Nachbesserungen der Zusagen zum Anlass genommen, einen weiteren Markttest durchzuführen", erklärte der Konzern. Zu den Ergebnissen des Tests sei man in andauernden Gesprächen mit der EU-Kommission. Die "FT" hatte zuvor berichtet, dass eine Untersagung der Pläne zunehmend wahrscheinlich sei - es sei denn, die Konzerne würden bei ihren Zugeständnissen nachlegen.

* AIRBUS droht der Bundesregierung wegen des Rüstungsexportstopps für Saudi-Arabien mit einer Klage. "Wir prüfen eine Untätigkeitsklage", sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.