* AFGHANISTAN - Bundesaußenminister Heiko Maas hat die Bereitschaft zur Wiederbesetzung der deutschen Botschaft in Kabul angedeutet - zugleich aber Bedingungen an die Taliban gestellt. "Wenn es politisch möglich wäre und die Sicherheitslage es erlaubt, dann sollte auch Deutschland in Kabul wieder eine Botschaft haben", sagte Maas in Doha. Es gebe ein großes Bedürfnis nach diplomatischer Präsenz - und Deutschland führe Gespräche mit den Taliban über ganz praktische Fragen etwa bei der Evakuierung. Allerdings werde die internationale Gemeinschaft auch Anforderungen an die nun Afghanistan beherrschenden Taliban stellen. "Isolation ist keine Antwort. Aber Anerkennung ist keine Priorität für uns", sagte auch der Außenminister Katars, Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani, nach einem Treffen mit Maas.

* AFGHANISTAN - US-Präsident Joe Biden hat in seinem letzten Telefonat mit seinem afghanischen Kollegen Aschraf Ghani vor der Machtübernahme der Taliban die Armee seines Verbündeten gelobt. "Sie haben eindeutig das beste Militär", sagte Biden in dem etwa 14 Minuten langen Gespräch am 23. Juli. "Sie haben 300.000 gut ausgerüstete Soldaten gegen 70.000 - 80.000 und sie sind offensichtlich in der Lage, gut zu kämpfen", heißt es in einer Abschrift des Telefonats, die der Nachrichtenagentur Reuters von einem Insider zugänglich gemacht wurde. Reuters konnte das Dokument anhand einer Tonaufnahme des Gesprächs verifizieren. Ghani war am 15. August vor den anrückenden Taliban aus seinen Präsidentenpalast geflohen, ohne dass seine Armee entschiedenen Widerstand geleistet hätte. Das US-Präsidialamt lehnte eine Stellungnahme ab, Ghani und seine Mitarbeiter waren nicht zu erreichen.

* CORONA - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 13.531 neue Positiv-Tests. Das sind 1970 mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 11.561 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 75,7 von 74,8 am Vortag, 23 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.

* VOLKSWAGEN - Der deutsche Autokonzern reicht wegen eines Urteils des Bundesstaats Ohio im Diesel-Abgas-Skandal Klage beim Obersten Gerichtshof der USA ein. Das Urteil habe die Türen für bereits abgegoltene Ansprüche nach dem bundesweit geltenden Luftreinhaltegesetz "Clean Air Act" wieder geöffnet und die Forderungen "könnten sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren auf 350 Millionen Dollar pro Tag oder mehr als 127 Milliarden Dollar pro Jahr belaufen", erklärte VW in den Gerichtspapieren. Das oberste Gericht des Bundesstaates hatte entschieden, dass die Anwendung des Clean Air Act auf VW nicht verhindere, dass Ohio Ansprüche gegen VW aufgrund eigener Gesetze verfolge.

* Die DEUTSCHE BANK plant einem Medienbericht zufolge eine Erweiterung der Impfpflicht an ihrem US-Hauptsitz in New York. Die Regelung soll nun für Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden im gesamten Bürokomplex gelten, zitiert das Medienunternehmen Bloomberg eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Bislang hatte der Kreditgeber die Impfpflicht nur für Mitarbeitern mit Zugang zu den US-Handelsräumen vorgeschrieben.

* AUTO1 - Goldman Sachs hat am Dienstagabend rund 2,2 Millionen Aktien des Autohändlers auf den Markt geworfen. Verkäufer sei DN Capital. Die Papiere würden im beschleunigten Bookbuilding-Verfahren institutionellen Investoren angeboten.

* THYSSENKRUPP - Stahlchef Bernhard Osburg soll mit einem neuen Vertrag im Rücken den Umbau des Unternehmens vorantreiben. Der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp Steel Europe verlängerte den Vertrag des Managers bis Ende Juni 2027. Damit stelle der Aufsichtsrat die personellen Weichen für die Zukunft und gebe Osburg ein starkes Mandat.

* APPLE - Die Produktion der Apple Watch Series 7 verzögert sich einem Medienbericht zufolge. Grund dafür sei die Komplexität des neuen Designs, berichtet die Zeitung "Nikkei" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Hersteller hätten mit der Produktion in kleinem Maßstab in der vergangenen Woche angefangen. Die Smartwatches hätten jedoch nicht die Qualitätsanforderungen erfüllt. Aufgrund der Schwierigkeiten sei die Produktion vorläufig gestoppt worden.

* WIENERBERGER - Der weltweit größte Ziegelhersteller hat mit dem Verkauf eigener Aktien brutto 81,25 Millionen Euro eingenommen. Insgesamt habe das Unternehmen 2,5 Millionen Anteilsscheine (2,2 Prozent des Grundkapitals) in einem beschleunigten Verfahren bei institutionellen Anlegern platziert, teilt Wienerberger mit. Der Preis je Dividendenpapier habe 32,50 Euro betragen.

* VANMOOF - Der niederländische E-Bike-Hersteller hat bei Finanzinvestoren 128 Millionen Dollar eingesammelt. Die Runde wird vom asiatischen Kapitalgeber Hillhouse Capital angeführt. Das Geld soll in den Ausbau der Produktionskapazitäten fließen, die Entwicklung neuer Technologien und die globale Expansion in 50 Städte weltweit bis Jahresende.

* CHINA - Die Produktion in Chinas Fabriken ist im August zum ersten Mal seit fast anderthalb Jahren wegen der Auswirkungen der Pandemie geschrumpft. Maßnahmen zur Eindämmung jüngster Virus-Ausbrüche, Lieferengpässe und hohe Rohstoffpreise versetzten der Fertigung einen Schlag. Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel im vergangenen Monat auf 49,2 von 50,3 im Juli und rutschte damit unter die 50er-Marke, die Wachstum und Kontraktion voneinander trennt. Das Ergebnis lag deutlich unter den Erwartungen der von Reuters befragten Analysten, die mit einem Index von 50,2 gerechnet hatten.

rtr