* VIRUS/DEUTSCHLAND/IMPFUNGEN - Das nachlassende Corona-Impftempo befeuert die Debatte über Einschränkungen für Ungeimpfte. Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet und SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich wiesen einen Vorstoß von Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) zurück, der Einschränkungen für Impfverweigerer vorgeschlagen hatte. CDU-Chef Laschet sagte im ZDF, er lehne eine Impfpflicht und indirekten Druck auf Ungeimpfte ab. Dass Geimpfte, Genese und Getestete etwa beim Zugang zu Veranstaltungen gleichgestellt seien, sei gut. Braun hatte der "Bild am Sonntag" gesagt: "Geimpfte werden definitiv mehr Freiheiten haben als Ungeimpfte." Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte der "Augsburger Allgemeinen", wer ein Impfangebot ausschlage, könne auf Dauer nicht mehr kostenlos getestet werden.

* ARMANI - Der italienische Modekonzern hat sich wegen steigender Nachfrage in China und den USA deutlich erholt. Im ersten Halbjahr sei der Umsatz um 34 Prozent gewachsen, teilte Unternehmensgründer Giorgio Armani mit. "Das Ziel ist es, bis 2022 auf das vor der Pandemie erreichte Niveau zurückzukehren."

* VIRUS/DEUTSCHLAND/REISERÜCKKEHRER - Angesichts steigender Corona-Neuinfektionen inmitten der Feriensaison nehmen Forderungen nach schärferen Regeln für Reiserückkehrer zu. "Die neuen Regeln für Reiserückkehrer müssen von 11. September auf 1. August vorgezogen werden", sagte Söder der "Augsburger Allgemeinen". Die Regelung solle auf einer Ministerpräsidentenkonferenz einheitlich geregelt werden. Das bislang für Ende August geplante Treffen solle vorgezogen werden. Ähnlich äußerte sich Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD).

* TUNESIEN - Die politische Krise in Tunesien spitzt sich weiter zu. Präsident Kais Saied entließ am Sonntag Ministerpräsident Hichem Mechichi und ordnete an, das Parlament müsse seine Arbeit für 30 Tage aussetzen. Die Immunität der Abgeordneten werde aufgehoben, erklärte der Präsident des nordafrikanischen Landes und drohte für den Fall gewaltsamem Widerstands mit einem Einsatz der Armee. "Viele Menschen wurden mit Heuchelei, Verrat und Raub um die Rechte des Volkes betrogen", sagte Saied. Er warne davor, zu Waffen zu greifen. "Wer eine Kugel abfeuert, dem werden die Streitkräfte mit Kugeln antworten." Er kündigte an, die Regierungsgeschäfte an der Seite eines neuen Ministerpräsidenten zu übernehmen. Der Parlamentspräsident Rached Ghannouchi sprach in einer ersten Reaktion von einem Staatsstreich.

* GALERIA - Mit einer veränderten Ausrichtung will der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof die Folgen der Corona-Pandemie überwinden. "Wir werden uns Ende Oktober mit unserem Konzept Galeria 2.0 strategisch neu aufstellen", sagte Vorstandschef Miguel Müllenbach dem "Handelsblatt". Insgesamt seien mittelfristig Investitionen in Höhe von etwa 600 Millionen Euro geplant. Es werde künftig drei Typen von Warenhäusern geben, das Weltstadthaus, regionaler Magnet und lokales Forum.

* CHINA/BILDUNG/NACHHILFE - Bildungsanbieter in China, die Nachhilfe in den Kern-Schulfächern anbieten, dürfen künftig keine Gewinne mehr erwirtschaften. Diese Nachhilfe-Schulen müssten gemeinnützig sein, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Der Anbieter TAL Education Group erklärte, er erwarte dadurch einen Rückschlag für sein Geschäft.

* CREDIT SUISSE - In der Überwachungs-Affäre, über die der frühere Konzernchef Tidjane Thiam gestolpert war, hat sich die Bank nach eigenen Angaben mit ihrem ehemaligen Manager Iqbal Khan außergerichtlich geeinigt. Ein Sprecher Khans und Khans jetziger Arbeitgeber UBS wollten sich dazu nicht äußern.

* CORONA/KURZARBEIT - Laut Bundesarbeitsminister Hubertus Heil belaufen sich die Gesamtausgaben für das Kurzarbeitergeld in der Corona-Krise seit Anfang 2020 auf 38 Milliarden Euro. "Das ist verdammt viel Geld. Die Alternative Massenarbeitslosigkeit wäre aber für unser Land sehr viel teurer", sagte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post".

* ÖSTERREICH/AFGHANISTAN/MIGRATION - Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) warnt die Europäische Gemeinschaft (EU) vor einem Anstieg der Flüchtlingszahlen nach dem Abzug der westlichen Truppen aus Afghanistan. "Das ist dramatisch für die Menschen dort, das wird zu Migrationsströmen führen", sagte Kurz am Sonntag in einer aufgezeichneten Ausgabe des Polit-Talks der Zeitung "Bild". Er sei der Meinung, dass die Probleme Afghanistans nicht dadurch gelöst werden können, dass Deutschland und Österreich wie 2015 massenhaft Menschen aufnehmen. Er sei daher "sehr froh", dass sich die Linie gegenüber der ungesteuerten Zuwanderung des Jahres 2015 in Europa und Deutschland geändert habe. "Wir müssen als Europäische Union jetzt schon im Sommer aktiv werden, um zu verhindern, dass es wieder ähnliche Zustände gibt wie damals."

* DEUTSCHLAND/KOHLE/KLIMA - Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet rechnet mit einem Kohleausstieg deutlich vor 2038. "Ich persönlich glaube, der Ausstieg geht schneller als wir alle glauben, durch den CO2-Preis", sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident im ZDF. Dennoch beharrte der CDU-Chef darauf, dass die Politik bei der 2020 getroffenen Entscheidung bleiben sollte, einen Ausstieg bis spätestens 2038 festzulegen.

rtr