BEIERSDORF - Portugals Wettbewerbsbehörde hat eine Kartellstrafe von 4,4 Millionen Euro gegen den Kosmetikhersteller verhängt. Das Unternehmen habe zwischen 2011 und 2017 mit den Supermarktketten Auchan, Modelo Continente und Pingo die Preise seiner Produkte abgesprochen.

RWE - Um die Braunkohle-Kraftwerke länger laufen lassen zu können, stoppt RWE die Frühverrentung von Mitarbeitern, die mit der Stilllegung von Braunkohle-Blöcken eigentlich in den Vorruhestand gehen sollten. "RWE Power wird ihre Personalplanung in Kraftwerken und Tagebauen an die neue Einsatzbereitschaft anpassen. Das umfasst mehrere hundert Stellen", sagte eine RWE-Sprecherin der "Rheinischen Post". "Der absehbar höhere Personalbedarf wird dadurch gedeckt, dass Mitarbeiter stellenweise erst später als bisher geplant über das sogenannte Anpassungsgeld in den vorgezogenen Ruhestand gehen können. Des Weiteren soll der Personalbedarf über Einstellung von Ausgebildeten und vom externen Arbeitsmarkt gedeckt werden."

MONDELEZ - Der Keks- und Chipshersteller will den kalifornischen Energieriegel-Produzenten Clif Bar für 2,9 Milliarden Dollar kaufen. Mit dem Schritt will Mondelez sein Snackriegel-Geschäft erweitern, wie der für seine Keksmarken Oreo und Chips Ahoy bekannte US-Konzern mitteilt.

JETBLUE AIRWAYS - Die US-Fluggesellschaft erhöht ihre milliardenschwere feindliche Kaufofferte für den Billigflieger Spirit Airlines Das Gebot werde auf 33,50 Dollar je Spirit-Aktie von ursprünglich 31,50 Dollar aufgestockt, teilt JetBlue mit. Mit dem Schritt will JetBlue die Konkurrentin von der Offerte überzeugen, die anfänglich rund 3,6 Milliarden Dollar schwer war. Eine Übernahme könnte das im Februar bekannt gewordene Fusionsvorhaben von Fronier Group und Spirit torpedieren, das die fünftgrößte Airline der USA hervorbringen würde.

OMIO - Die Berliner Reiseplattform stemmt trotz der schlechteren Marktbedingungen durch die Zinswende, Wirtschaftsabkühlung und Talfahrt von börsennotierten Technologiewerten eine neue Finanzierungsrunde. Es seien 80 Millionen Dollar bei Investoren eingesammelt worden, teilte das 2013 gegründete Startup, das früher unter dem Namen GoEuro firmierte, mit. An der Geldspritze beteiligten sich Lazard Asset Management und Stack Capital sowie Bestandsinvestoren wie Temasek und von Goldman Sachs verwaltete Fonds.

TESLA - Der US-Elektroautobauer steht in Texas wegen des Verdachts der Massenentlassungen ohne Einhaltung der Kündigungsfrist am Pranger. Zwei ehemalige Beschäftigte erklärten, sie seien im Juni in der Gigafabrik in Sparks ohne Einhaltung der vorgeschriebenen Frist entlassen worden, heißt es in der Klageschrift. Demnach habe Tesla mehr als 500 Mitarbeiter im Juni auf die Straße gesetzt. Laut dem US-Arbeitsrecht ("Worker Adjustment and Retraining Notification Act") sei bei einer derartigen Massenentlassung eine 60-tägige Kündigungsfrist vorgeschrieben. "Tesla hat den Angestellten lediglich mitgeteilt, dass ihre Kündigungen sofort wirksam werden würden", heißt es in der Klage. Die ehemaligen Mitarbeiter streben eine Sammelklage an. Tesla war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

EZB - Das geplante neue Werkzeug der EZB gegen ein Auseinanderdriften der Euro-Länder sollte aus Sicht von Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau das Engagement zur Verteidigung des Euro widerspiegeln. "Dies sollte ein Absicherungsinstrument sein", sagte das Ratsmitglied der EZB der Zeitung "Corriere della Sera". "Es sollte so viel wie nötig verfügbar sein, um so unser grenzenloses Engagement zum Schutz des Euro sehr klar zu machen." Ein solches maßgeschneidertes Instrument sei erforderlich, um zu gewährleisten, dass die Geldpolitik gleichmäßig in allen Ländern des Währungsraums wirkt.

DEUTSCHLAND/STEUERN - Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im Mai ungeachtet des russischen Krieges gegen die Ukraine deutlich gestiegen. Sie lagen um zehn Prozent höher als ein Jahr zuvor und summierten sich auf insgesamt fast 55 Milliarden Euro, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. In den ersten fünf Monaten des Jahres wuchs das Steueraufkommen um 15,1 Prozent auf fast 315 Milliarden Euro. Die höheren Einnahmen gehen dem Bericht zufolge unter anderem auf eine konjunkturelle Erholung nach dem Wegfall von Corona-Beschränkungen zurück.

Die EZB wird laut ihrem Chefvolkswirt Philip Lane ihre Pläne für eine leichte Anhebung der Zinsen im Juli nicht überdenken. Negative Zinsen seien nicht mehr angemessen für die Ländergemeinschaft, sagte er auf einer Veranstaltung. Der Ausstieg werde in zwei Schritten erfolgen, zunächst im Juli durch eine Anhebung des negativen Einlagensatzes von derzeit minus 0,5 Prozent auf minus 0,25 Prozent. Danach komme ein womöglich noch stärkerer Zinsschritt im September.

rtr