* AFGHANISTAN - Bei der ersten offiziellen Pressekonferenz der Taliban seit der faktischen Machtübernahme in Afghanistan hat sich der Sprecher der Islamisten versöhnlich gegeben. "Wir wollen keinen Konflikt, keinen erneuten Krieg, und wir wollen die Konfliktfaktoren beseitigen", sagte Sabihullah Mudschahid in Kabul. Man wolle weder "innere noch äußere Feinde" haben. Die Rechte von Frauen würden respektiert, sie dürften arbeiten, studieren und aktiv an der Gesellschaft teilnehmen - "aber innerhalb des Rahmens des Islam". Er versprach, dass Soldaten, Polizisten sowie Übersetzer und andere ehemalige Mitarbeiter des Westens nicht verfolgt würden: "Niemand wird ihnen etwas antun. Niemand wird an ihre Tür klopfen." Am frühen Morgen landete die erste Lufthansa-Maschine mit Evakuierten aus Afghanistan in Frankfurt. Nach Angaben der Fluggesellschaft befanden sich rund 130 Personen an Bord. Der Airbus vom Typ A340 hatte in der usbekischen Hauptstadt Taschkent Passagiere von Bundeswehr-Flügen aus Kabul übernommmen.

* AFGHANISTAN/USA - Einer Reuters/Ipsos-Umfrage zufolge befürworten noch 46 Prozent der US-Bürger die Politik von Präsident Joe Biden. Das ist ein Rückgang von sieben Prozentpunkten und der tiefste Stand seit der Amtsübernahme im Januar. Für eine Fortsetzung des Militäreinsatzes in Afghanistan sind demnach 34 Prozent der Befragten. Doppelt so viele - 68 Prozent - sind der Meinung, dass der Krieg so oder so ein schlechtes Ende genommen hätte. Nach einem Telefonat mit dem britischen Premierminister Boris Johnson will US-Präsident Biden kommende Woche ein virtuelles Treffen der G7-Staats- und Regierungschefs aufsetzen, um das Vorgehen in Bezug auf die Lage in Afghanistan abzustimmen.

* DEUTSCHE BAHN - Die Lokführergewerkschaft GDL will ihren Arbeitskampf bei der Bahn verstärken und womöglich auch am Wochenende streiken. "Wir werden die Streiks ausweiten", sagte GDL-Chef Claus Weselsky der "Süddeutschen Zeitung". Die Deutsche Bahn könne das nur noch mit einem raschen neuen Tarifangebot verhindern. Die Bahn kritisierte das Vorgehen der GDL und erklärte, Lösungen könnten zum Greifen nahe sein.

* BLACKBERRY - Die USA warnen vor einer Sicherheitslücke einer BlackBerry-Software. Diese könnte dazu führen, "dass ein böswilliger Angreifer die Kontrolle über hochsensible Systeme erlangt, was das Risiko für kritische Funktionen der Nation erhöht", sagte die US-Behörde für Cybersicherheit und Infrastruktursicherheit (CISA). Die Sicherheitslücke könnte Hackern insbesondere einen Angriff auf Autos und medizinische Geräte ermöglichen. Das Problem betreffe nicht aktuelle oder neuere Versionen der Software, sondern Versionen aus dem Jahr 2012 und früher, teilte BlackBerry mit.

* ALCON - Der Augenheilkonzern ist im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. Unter dem Strich stand ein Plus von 151 Millionen Dollar nach einem Verlust von 422 Millionen Dollar im Vorjahr. Das schweizerisch-amerikanische Unternehmen steigerte seinen Umsatz im Berichtszeitraum um 75 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar. Für das Gesamtjahr erhöhte die Firma ihren Ausblick für den Umsatz auf 8,0 bis 8,2 von 7,8 bis 8,0 Milliarden Dollar.

* QANTAS - Die australische Fluggesellschaft führt für alle Mitarbeiter die Impfpflicht ein. Piloten, Kabinenpersonal und Flughafenmitarbeiter müssen bis zum 15. November vollständig gegen Covid-19 geimpft sein, während das übrige Personal bis zum 31. März 2022 Zeit habe, teilte Qantas mit.

* USA/FED - US-Notenbankchef Jerome Powell zufolge ist es unklar, ob sich die steigenden Corona-Infektionszahlen nennenswert auf die Wirtschaftserholung auswirken werden. "Covid ist immer noch bei uns ... und das dürfte sich noch eine Weile so fortsetzen," sagte Powell bei einer Internetveranstaltung. Die Menschen und Firmen hätten improvisiert und gelernt sich anzupassen und ihr Leben trotz Corona zu leben. Die Pandemie werfe immer noch einen Schatten auf die Wirtschaftsaktivität. Man könne zwar noch keinen Sieg gegen das Virus ausrufen. Jedoch hätten viele Firmen ihre Geschäftsmodelle an die neue Welt angepasst.

* DEUTSCHLAND/IMPFZENTREN - Mit dem Ende der Finanzierung durch den Bund wollen einem Medienbericht zufolge alle Bundesländer den Betrieb ihrer überregionalen Impfzentren einstellen. Das ergab eine Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland unter allen 16 Landesgesundheitsministerien. Grundsätzlich soll nach der Schließung der Impfzentren das Impfen in die Arztpraxen übergehen, sagt das Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westfalen. Die Finanzierung durch den Bund läuft Ende September aus.

rtr