* ISRAELS Ministerpräsident Benjamin Netanjahu steht vor dem Verlust seines vor zwölf Jahren angetretenen Regierungsamtes. Das Präsidialamt teilte mit, Oppositionsführer Jair Lapid habe Präsident Reuven Rivlin darüber unterrichtet, dass er eine Mehrheit im Parlament hinter sich versammelt habe und eine neue Regierung bilden könne. Demnach solle zunächst Naftali Bennett von der ultranationalistischen Partei Jamina Ministerpräsident werden, um nach rund zwei Jahren von Lapid abgelöst zu werden.

* LUFTFHART: Die Unstimmigkeiten im Luftverkehr zwischen Deutschland und Russland sind allem Anschein nach geklärt. Die Lufthansa teilte mit, russische Behörden hätten die Genehmigung für Passagierflüge in das Land erteilt. Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums hatte die zuständige russische Behörde FATA für den Monat Juni zunächst keine Einwilligung gegeben, so dass Flüge der Lufthansa, die am frühen Morgen des 2. Juni stattfinden sollten, am 1. Juni in den Abendstunden annulliert werden mussten.

* VONOVIA/DEUTSCHE WOHNEN -Deutschlands größter Wohnungsvermieter Vonovia hat sich schon vor dem offiziellen Start des Übernahmeangebots für die Deutsche Wohnen mehr als sieben Prozent der Anteile gesichert. Vonovia hält direkt 2,68 Prozent an der Deutsche Wohnen und hat über Aktienkaufverträge und Optionen Zugriff auf weitere 4,47 Prozent, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung hervorgeht. Vonovia strebt mehr als 50 Prozent an.

* BASF - Der Chemiekonzern erwägt einem Medienbericht zufolge zusammen mit dem Finanzinvestor Clayton Dubilier & Rice (CD&R) einen milliardenschweren Verkauf des Spezialchemieunternehmens Solenis. Zudem würde ein Börsengang von Solenis geprüft, berichtet die Agentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. BASF und CD&R peilten demnach eine Bewertung von bis zu fünf Milliarden Dollar einschließlich Schulden an.

* USA - Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) will mit dem Verkauf von Firmenanleihen beginnen, die sie im vergangenen Jahr während der Corona-Pandemie zur Stützung der Märkte erworben hat. Die Veräußerung der Bonds und börsennotierten Fonds, die aus der sogenannten SMCCF (Secondary Market Corporate Credit Facility) stammten, solle "langsam und planmäßig" erfolgen, teilte die Zentralbank mit.

* USA - In den USA ist die wirtschaftliche Erholung von den Folgen der Corona-Krise laut der Notenbank Federal Reserve zuletzt schneller vorangeschritten. Die Geschäftsaktivität hat sich in den jüngsten Wochen trotz mancher Lieferketten-Probleme, Schwierigkeiten bei Neuanstellungen und steigender Preise beschleunigt, wie die Fed in ihrem Konjunkturbericht Beige Book mitteilte. Von Anfang Mai bis spät in den Monat hinein sei die Wirtschaft mit einer etwas schnelleren Rate gewachsen. Steigende Impfraten und gelockerte Vorschriften zur Distanz-Wahrung hätten sich positiv auf die Konjunktur ausgewirkt. In ihrem Bericht, der auf den Wirtschaftskontakten der Notenbank aus den Regionen fußt, wies die Fed zudem darauf hin, dass die Preise wahrscheinlich weiter anziehen werden.

* EZB - Die Wirtschaft der Euro-Zone ist auf ihrem Weg aus der Virus-Krise heraus laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde immer noch auf kräftige geldpolitische Hilfen angewiesen. "Die EZB hat sich verpflichtet, günstige Finanzierungsbedingungen während dieser Phase sicherzustellen", sagte Lagarde in einer Rede. Die starke Unterstützung werde weiterhin für eine Brücke sorgen bis weit in die Zeit der Erholung hinein. Die nächste Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) findet Donnerstag in einer Woche statt.

* NICARAGUA/WAHLEN - In Nicaragua hat die Polizei die oppositionelle Politikerin Cristiana Chamorro in ihrem Haus festgesetzt. Die Polizei habe Chamorro unter Hausarrest gestellt und ihr Anwesen in der Hauptstadt Managua besetzt, schrieb ihr Bruder, der Journalist Carlos Chamorro, im Kurznachrichtendienst Twitter. Die Polizeiaktion folge auf einen Antrag der Staatsanwaltschaft, Chamorro wegen Geldwäsche und anderer Verbrechen zu verhaften, erklärten die Justizbehörden. Ein Gericht hatte dem Antrag stattgegeben, der Chamorro zudem von allen öffentlichen Ämtern aufgrund der gegen sie eingeleiteten strafrechtlichen Ermittlungen ausschließt.

* DEUTSCHLAND/GRÜNE - Zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Deutschland schlägt die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, einem Medienbericht zufolge eine Änderung des Grundgesetzes vor. "Ich möchte den Einsatz für gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland zu einem Leitmotiv der nächsten Bundesregierung machen", schreibt Baerbock in einem Fünf-Punkte-Plan, aus dem die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagausgaben) berichten. Als zentraler Schritt solle "regionale Daseinsvorsorge" als neue Gemeinschaftsaufgabe in das Grundgesetz aufgenommen werden.

* DEUTSCHLAND/KLIMA - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) haben sich gegen die weitere Verteuerung von Benzin ausgesprochen. "Wer jetzt einfach immer weiter an der Spritpreisschraube dreht, der zeigt, wie egal ihm die Nöte der Bürgerinnen und Bürger sind", sagte Scholz zu "Bild". Ein immer höherer CO2-Preis sorge "nicht für mehr Klimaschutz, sondern nur für mehr Frust". Bundesverkehrsminister Scheuer hält die Forderung der Grünen nach höheren Spritpreisen für "besorgniserregend". "Es geht nicht, dass die Preise immer weiter nach oben gehen," sagte Scheuer. Mobilität sei "auch ein sozialer Aspekt".

rtr