* EZB - Beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe steht heute abermals eine Entscheidung über ein zentrales Kriseninstrument der Europäischen Zentralbank an. Dabei geht es um das 2015 aufgelegte billionenschwere Staatsanleihen-Kaufprogramm der Währungshüter, das den Namen "PSPP" trägt. Dieses wird von Kritikern wie dem Rechtsanwalt Peter Gauweiler (CSU) und dem AfD-Gründer Bernd Lucke seit Jahren angefochten. Das Gericht nimmt am Vormittag dazu Stellung, ob ihr maßgebliches Urteil zu den Käufen vom vergangenen Jahr umgesetzt wurde.(AZ: 2 BvR 1651/15 und 2 BvR 2006/15) Diese Prüfung wollten die Kläger mit ihren Anträgen durchsetzten.

* RTL und der französische Mischkonzern Bouygues wollen ihre Sendergruppen M6 und TF1 fusionieren und damit ein neues Schwergewicht im Fernseh- und Streaming-Markt in Frankreich aufbauen. Man habe exklusive Verhandlungen über die Schaffung eines "nationalen Media-Champions" begonnen, teilte die Bertelsmann-Tochter mit. Die RTL Group will den Schritt zu einem Teilausstieg bei M6 nutzen und an dem fusionierten Unternehmen nur noch 16 statt 48 Prozent halten: Elf Prozent der Anteile verkauft RTL für 641 Millionen Euro an den TF1-Großaktionär Bouygues, den Rest tauscht RTL in TF1-Anteile.

* SIEMENS kauft für 700 Millionen Dollar im Software-Geschäft zu. Der Münchner Technologiekonzern übernimmt den Elektronik-Marktplatzbetreiber Supplyframe aus Pasadena im US-Bundesstaat Kalifornien, wie Siemens mitteilte. Auf den Plattformen von Supplyframe wie "findchips.com" finden Entwickler und Hersteller von Elektronik-Komponenten zusammen.

* DEUTSCHE BANK kann auf eine bessere Bonitätsnote von Moody's hoffen. Die Ratingagentur stellte eine Anhebung aller kurz- und langfristigen Ratings der Bank in Aussicht. Das größte deutsche Geldhaus sei beim Konzernumbau und dem Ziel eines ausgeglicheneren Geschäftsmodells voran gekommen, erklärte Moody's. Die Kapital- und Liquiditätspuffer seien solide.

* GRAND CITY PROPERTIES hat im ersten Quartal stabile operative Erträge erzielt. Die Gewinngröße FFO I lag mit 47 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahresquartals, wie das Immobilienunternehmen mitteilte. Das bereinigte EBITDA lag bei 73 (74) Millionen Euro.

* BEFESA - Der deutsch-spanische Recycling-Konzern verliert seinen zweitgrößten Aktionär. Der spanische Vermögensverwalter Bestinver kündigte an, seine komplette Beteiligung von 1,7 Millionen Befesa-Aktien - das sind fünf Prozent des Grundkapitals - über die Berenberg Bank bei Investoren zu platzieren. Das Paket hat zum Xetra-Schlusskurs der Befesa-Aktie einen Wert von rund 103 Millionen Euro. Größter Befesa-Aktionär ist nach Refinitiv-Daten Allianz Global Investors mit gut zehn Prozent.

* SUSE - Der Linux-Softwareanbieter ist mit seinem milliardenschweren Börsengang am Ziel. Das Unternehmen aus Nürnberg und sein Eigentümer, der schwedische Finanzinvestor EQTEQTAB.ST legten den Ausgabepreis für 37,3 Millionen Suse-Aktien auf 30 Euro je Aktie fest. Er liegt damit nahe am unteren Ende der Spanne von 29 bis 34 Euro. EQT verzichtete auf die Aufstockungsoption, so dass das Emissionsvolumen bei 1,12 Milliarden Euro liegt. Suse feiert am Mittwoch sein Debüt an der Frankfurter Börse.

* GRENKE - Der mit Bilanzfälschungs-Vorwürfen konfrontierte Leasinganbieter erhält ein Testat seines Wirtschaftsprüfers. Die Prüfungsgesellschaft KPMG habe die Bilanz 2020 uneingeschränkt testiert, teilte Grenke mit. Der Geschäftsbericht werde daher wie geplant am Freitag veröffentlicht. Die Vorlage wurde Ende April verschoben, weil sich das Testat verzögert hatte.

* DANONE - Der scheidende Chef von Barry CallebautBARN.S, Antoine de Saint-Affrique, übernimmt das Steuer beim französischen Nahrungsmittelriesen. De Saint-Affrique trete den Führungsposten zum 15. September an, wie Danone mitteilt. Danone hatte sich nach Druck von aktivistischen Aktionären vom Vorstands- und Verwaltungsratschef Emmanuel Faber getrennt.

* BOSCH - Bosch-Chef Volkmar Denner geht davon aus, dass sich die Halbleiterknappheit bis ins kommende Jahr fortsetzt. "Es stehen uns noch schwierige Monate bevor, und der Zustand könnte bis 2022 angespannt bleiben", sagte Denner im Gespräch mit der "Frankfurt Allgemeinen Zeitung". Er deutete zudem weitere Investitionen am Halbleiter-Standort in Reutlingen an. Die globale Chip-Krise führt dazu, dass in diesem Jahr Hunderttausende Autos nicht gebaut werden können. Bosch ist der größte Automobilzulieferer der Welt.

* DEUTSCHLAND/WIRECARD - Die große Koalition hat sich nach Angaben von CDU und SPD beim Wirecard-Gesetz auf Details geeinigt. Wahrscheinlich wird der Gesetzentwurf damit bereits diese Woche im Bundestag abschließend beraten. Eine monatelange Hängepartie dürfte so bald zu Ende gehen.

* BITCOIN/REGULIERUNG - Nach der Kehrtwende von Tesla-Chef Elon Musk beim Thema Bitcoin als Zahlungsmittel werden Forderungen nach einer Regulierung der Digitalwährung wegen des hohen Energiebedarfs lauter. Der Sprecher der Europagruppe der Grünen und Abgeordneter im Europaparlament, Sven Giegold, fordert, den Ressourcenverbrauch von Kryptowährungen wie dem Bitcoin gesetzlich zu deckeln. "Solange Kryptowährungen kleine Sandkastenspiele waren, brauchte es keine Regulierung, man muss innovativen Technologien Raum zur Entfaltung geben. Aber wenn etwas in einer Größenordnung ökologisch schädlich wird, wie es das Schürfen von Kryptowährungen wie dem Bitcoin geworden ist, dann muss man eingreifen", sagte Giegold den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

rtr