* VIRUS - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plant für das Jahr 2022 die Beschaffung von so viel Corona-Impfstoff ein, dass jede Person in Deutschland zweimal geimpft werden könnte. Das kündigte der CDU-Politiker nach Informationen von Reuters aus Teilnehmerkreisen im Bundeskabinett an. In einem dem Kabinett vorgelegten Bericht des Gesundheitsministeriums heißt es dazu, dass man neben dem Bezug von 84,4 Millionen Impfdosen von BioNTech/Pfizer auf einen Mix von verschiedenen Impfstoff-Technologien und -Herstellern setze. Die Impfstoffe des zweiten deutschen Impfstoff-Herstellers Curevac und von AstraZeneca sind dabei nicht eingeplant.

* VIRUS/RKI - Der Anteil der Delta-Variante an den Corona-Infektionen wird nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) bald auf über 50 Prozent steigen. Delta sei bisher in 37 Prozent der Proben nachgewiesen worden, teilt das RKI in seinem Bericht zu Virusvarianten mit. Die aktuell vorliegenden Daten zeigten, dass damit zu rechnen sei, dass die Delta-Variante sich gegenüber den anderen Varianten, insbesondere auch gegenüber der bisher dominierenden Alpha-Variante, durchsetzen werde. Die Delta-Mutation dürfte bereits ab dieser Woche (26. Kalenderwoche) mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmachen.

* VIRUS/CUREVAC - Die enttäuschenden Studienergebnisse beim Covid-19-Impfstoff von CureVac haben sich auch nach einer abschließenden Analyse bestätigt. Demnach zeigte das Vakzin eine Wirksamkeit von 48 Prozent gegen eine Covid-Erkrankung jeglichen Schweregrades und in allen Altersgruppen, wie das Tübinger Biotechunternehmen mitteilte. Bei einer Zwischenanalyse vor zwei Wochen waren es 47 Prozent gewesen. In der finalen Auswertung wurde nach Angaben von CureVac allerdings eine "signifikante Schutzwirkung" des Impfstoffs bei Studienteilnehmern zwischen 18 und 60 Jahren beobacht. Diese sind bei einer Infektion jedoch weniger gefährdet als ältere Menschen.

* DAIMLER will einem Medienbericht zufolge die Software für seine Fahrzeuge in Zukunft eigenständig produzieren. Zum einen wolle der Autobauer in vollem Besitz des Know-Hows sein in dem Feld, das vielleicht das Wichtigste ist in der Zukunft, zum anderen wolle Daimler die Wertschöpfung nicht mit Drittanbietern teilen, wie "Business Insider" unter Berufung auf Unternehmenskreisen berichtet.

* SIEMENS - Die fast 300.000 Siemens-Mitarbeiter müssen sich nach den Erwartungen von Betriebsratschefin Birgit Steinborn nicht auf das nächste Sparprogramm einstellen. "Auf die Belegschaft werden weitere große Veränderungen zukommen. Ich gehe aber davon aus, dass es weder neue Abspaltungen noch einen großen Stellenabbau geben wird", sagte Steinborn der "SZ" in einem gemeinsamen Interview mit Jürgen Kerner, der für die IG Metall im Aufsichtsrat des Münchner Technologie-Konzerns sitzt. Viele Mitarbeiter seien aber noch skeptisch. "Wenn die Wachstumsstrategie des Vorstands fliegt, dann wird man alle Ressourcen brauchen", sagte Steinborn der Zeitung.

* NORDEX - Der Windturbinenbauer stockt sein Kapital auf. Der Vorstand habe eine Bezugsrechtskapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital beschlossen, und zwar gegen Bareinlagen sowie einer Sacheinlage durch den spanischen Großaktionär Acciona, teilt Nordex mit. Es würden insgesamt rund 42,7 Millionen neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien der Gesellschaft ohne Nennbetrag zum Bezugspreis von 13,70 Euro je Aktie ausgegeben.

* CREDIT SUISSE - Die von Skandalen geplagte Schweizer Großbank will bis zum Ende des Jahres über ihre neue Strategie entscheiden. Das kündigte der neue Verwaltungsratspräsident Antonio Horta-Osorio in der "Neuen Zürcher Zeitung" an - in seinem ersten Interview in dieser Funktion. Er sieht die Großbank vor einem grundlegenden Wandel auf allen Ebenen. "Wir befinden uns in der Anfangsphase einer strategischen Neupositionierung der Bank", sagte Horta-Osorio. Zum einen müsse langfristig die Richtung bestimmt werden, zum anderen müssten parallel in kürzerer Frist die Probleme der Bank gelöst werden. Die aktuelle Phase der Meinungsbildung werde in einigen Monaten abgeschlossen sein. "Und wir können mit Entscheidungen gegen Ende des Jahres rechnen."

* MICRON TECHNOLOGY - Der US-Chiphersteller profitiert vom Trend zum Homeoffice. Der Umsatz stieg im dritten Quartal verglichen mit dem selben Vorjahreszeitraum um 36 Prozent auf 7,42 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen mitteilt. Den Gewinn ohne Sonderposten bezifferte Micron auf 1,88 Dollar je Aktie, was über den durchschnittlichen Erwartungen der Experten von 1,72 Dollar je Anteilsschein lag. Für das vierte Quartal rechnet das Unternehmen mit Erlösen von 8,2 Milliarden Dollar plus oder minus 200 Millionen Dollar. Die durchschnittlichen Schätzungen der Experten hatten nur rund 7,87 Milliarden Dollar betragen.

* MISTER SPEX - Der Berliner Online-Optiker hat mit seinem Börsengang 375 Millionen Euro eingenommen. 15 Millionen Aktien wurden zu je 25 Euro zugeteilt, in der Mitte der von 23 bis 27 Euro reichenden Preisspanne, wie das Unternehmen mitteilte. Vom Emissionserlös fließen 245 Millionen Euro direkt in die Kasse von Mister Spex, der Rest geht an die Altaktionäre. Am Freitag werden die Titel von Mister Spex erstmals an der Frankfurter Börse gehandelt.

* WWW - Der Original-Programmcode des World Wide Web ist versteigert worden. Ein Bieter zahlt 5,435 Millionen Dollar für die 1990 von Tim Berners-Lee geschriebenen Zeilen, gab das Auktionshaus Sotheby's bekannt. Die Software revolutionierte die Art, Informationen zu teilen und gilt als eine der wichtigsten Erfindungen seit dem Buchdruck.

* BOEING - Der US-Flugzeugbauer ernennt den Refinitiv-Finanzchef und ehemaligen General Electric-Manager Brian West zum Finanzvorstand.

* CHINA/INDUSTRIE - Das Wachstum der chinesischen Industrie hat sich im Juni infolge neuer Corona-Ausbrüche und Problemen in der Lieferkette verlangsamt. Der Caixin/Markit Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel im vergangenen Monat auf 51,3 von 52 Zähler im Mai, wie das Institut auf Basis endgültiger Daten zu seiner monatlichen Umfrage mitteilte. Der PMI markierte damit zwar den 14. Monat der Expansion, lag aber unter den Schätzungen der Analysten, die nur eine leichte Abschwächung auf 51,8 erwartet hatten.

rtr