Um 14.30 Uhr deutscher Zeit wird der neue US-Arbeitsmarkt-Bericht veröffentlicht. Nach Einschätzung der Bank ING dürften die Zahlen die Erwartung festigen, dass die US-Notenbank den Leitzins im Mai und Juni weiter erhöht. Die Experten der niederländischen Bank rechnen mit 500.000 neu geschaffenen Stellen. Banken sind bekanntlich Profiteure anziehender Zinsen, da sie im Kerngeschäft der Kreditvergabe dann besser verdienen.

Der JPMorgan-Experte Kian Abouhossein blickt jedoch auch auf das Investmentbanking. Er rechnet auf globaler Ebene im Vergleich mit den Markterwartungen mit einem generell starken ersten Quartal von Investmentbanken - und verweist dabei auf Aspekte wie etwa die gestiegene Volatilität an den Finanzmärkten.

Nach Goldman Sachs als seinem "Top Pick" ordnet der Analyst die Deutsche Bank in seiner Rangfolge der Favoriten nun auf dem zweiten Platz ein. Sein Kursziel für die Deutsche Bank Abouhossein von 14 auf 15 Euro herauf und sieht damit etwa 27 Prozent Luft nach oben.

Goldman Sachs ist extrem optimistisch


Am Donnerstag sorgte bereits eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs für zeitweilig kräftigen Auftrieb für die Aktien der Deutschen Bank. Der neue Analyst Chris Hallam sieht die Deutsche Bank sowohl als Profiteur steigender Kapitalmarktzinsen als auch von Marktanteilsgewinnen im Investmentbanking. Er nimmt den Wert mit einem Kursziel von 18,70 Euro mit "Buy" neu auf.

Zur Begründung schrieb er, dass die Frankfurter gut aufgestellt seien, um die Erwartungen zu übertreffen. Sie achteten auf die Kosten, sollten Marktanteile im Investmentbanking gewinnen und profitierten von steigenden Zinsen. Er rechnet zudem mit steigenden Markterwartungen an die Eigenkapitalrendite (RotE), die eine Neubewertung antreiben sollte. Auch für die kommenden Jahre seien die Aussichten gut, weil steigenden Einnahmen eine gesenkte Kostenbasis gegenüberstehe. Es winkten folglich höhere Dividenden und Aktienrückkäufe.

Etwas weniger optimistisch ist die kanadische Bank RBC. Auch sie hat das Kursziel für Deutsche Bank zwar angehoben - von 11 auf nun 12,50 Euro. Analystin Anke Reingen sieht die Deutsche jedoch nur als "Sector Performer". In ihrem Basisszenario geht sie in einer Studie vom Mittwoch von einer Konjunkturabschwächung im laufenden Jahr und einem wieder normalisierten Umfeld 2023 aus. Die Anlagestory für europäische Banken sei daher aktuell nicht ganz so attraktiv. Ihre Favoriten sind HSBC und UBS.

Börse Online Einschätzung zur Deutsche Bank-Aktie


Die Aktie der Deutschen Bank rutschte am Donnerstag nach starkem Start wieder auf 11,46 Euro zurück. Am Freitag nun steigt der Kurs nach dem JPMorgan-Votum auf 11,83 Euro. Mit dem Tagesplus von 2,7 Prozent liegt die Deutsche Bank an der DAX-Spitze. Seit dem März-Tief bei 9 Euro hat die Aktie bereits gut 30 Prozent aufgeholt.

Die Kursziele von JPMorgan und Goldman Sachs zeigen jedoch noch deutlich höheres Potenzial. Ausgehend vom aktuellen Niveau sieht GS noch 58 Prozent Luft nach oben. Auch Börse Online ist optimistisch für die Deutsche Bank und hat als Kursziel 16 Euro ausgegeben. Fazit: Anleger können weiterhin kaufen.

mmr mit dpa-AFX