Der europäische Bankenindex kletterte um bis zu 4,1 Prozent auf 110,52 Punkte, das war der höchste Stand seit Ende April. Kein anderer Branchenindex in Europa legte stärker zu.

Anleger spekulieren nach Einschätzung von Händlern vor allem darauf, dass Trump die Finanzwirtschaft weniger stark regulieren wird als sein demokratischer Vorgänger Barack Obama. "Es ist zwar noch nicht klar, wie schnell und wie stark Trump die Regulierung zurückschrauben wird, aber generell kann man davon ausgehen, dass das Umfeld für Banken nicht mehr schlechter werden wird", schrieben die Analysten von Barclays in einer Kurzstudie. Angetrieben wurden die Bankkurse zudem von Spekulationen auf steigende Leitzinsen. Das niedrige Zinsniveau belastet seit Jahren die Bilanzen der Geldhäuser, weil ihnen wichtige Einnahmequellen fehlen.

Einer der größten Gewinner waren Deutsche Bank mit einem Kursplus von bis zu 5,4 Prozent auf 14,08 Euro. So viel hatten die Titel zuletzt vor dem Votum der Briten für den Ausstieg aus der Europäischen Union gekostet. Commerzbank legten um sechs Prozent auf 6,79 Euro zu und erreichten ebenfalls ein Fünf-Monats-Hoch. Stärkste Werte im Branchenindex waren die Schweizer Großbanken UBS mit einem Kursplus von zeitweise gut acht Prozent und Credit Suisse, die bis zu zehn Prozent zulegten. An der Wall Street hatten die Finanzinstitute am Mittwoch bereits starke Kursgewinne verbucht: JP Morgan kletterten um 4,5 Prozent auf ein Rekordhoch, Goldman Sachs gewannen sechs Prozent.