Die beiden Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen zeigten sich mit der Zwischenbilanz am Dienstag zufrieden: "Diese Ergebnisse machen die Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie 2015+ deutlich", erklärten sie. Bei der Rendite hat die Bank aber noch ein großes Stück aufzuholen.

Der Nettogewinn lag mit 238 Millionen Euro zwar fast ein Drittel unter dem Vorjahresniveau. Die Deutsche Bank führte das aber maßgeblich darauf zurück, dass Kosten für Rechtsstreitigkeiten nicht von der Steuer absetzbar sind. Am Markt kam der Quartalsbericht nach den eher durchwachsenen Zahlen der großen US-Rivalen gut an: Die Deutsche-Bank-Aktie legte vorbörslich 1,7 Prozent zu.

Allein die Investmentbanker lieferten einen Vorsteuergewinn von 885 Millionen Euro ab, ein Plus von 17 Prozent. Der Anleihehandel entwickelte sich stabil - anders als bei vielen Konkurrenten. Damit dürfte sich Jain in seiner Strategie bestätigt fühlen: Er setzt nach der unlängst abgeschlossenen gut acht Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung mehr denn je auf das Kapitalmarktgeschäft. Jain hofft, dass die Flaute im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren, die die Branche in den vergangenen Quartalen gesehen hat, nur vorübergehend und den Niedrigzinsen geschuldet ist. "Die Volkswirtschaften wachsen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit", stellten die beiden Vorstandschefs nun fest. "Dies könnte dazu führen, dass sich die Zinssätze mit unterschiedlicher Geschwindigkeit normalisieren, was neue Möglichkeiten eröffnet."

Auch die Vermögensverwaltung, in den vergangenen beiden Jahren die größte Baustelle im Konzern, macht der Bank wieder Freude. Die Sparte lieferte im Quartal einen Vorsteuergewinn von 204 (Vorjahr: 80) Millionen Euro ab und konnte unter dem Strich neue Kundengelder in Höhe von elf Milliarden Euro einsammeln. Die Deutsche Bank will hier vor allem im Geschäft mit den Superreichen angreifen und den Schweizer Häusern Konkurrenz machen. Dagegen war das klassische Privatkundengeschäft dieses Mal rückläufig - das Ergebnis schrumpfte um 21 Prozent auf 403 Millionen Euro.

Reuters