Die Ermittler werfen der Deutschen Bank vor, deutschen Kunden dabei geholfen zu haben, Gelder vor dem Finanzamt zu verbergen.

Laut "Süddeutscher Zeitung", die zuerst über das Thema berichtet hatte, gibt es wegen des gleichen Verdachts auch ein Ermittlungsverfahren gegen die Deutsche-Bank-Filiale in Luxemburg. Hier drohe dem Geldhaus ein Bußgeld in einstelliger Millionenhöhe. Die Staatsanwaltschaft Köln und die Deutsche Bank wollten sich zu beiden Fällen nicht äußern. Die Commerzbank, die HypoVereinsbank und die HSH Nordbank haben wegen ähnlich gelagerten Fälle bereits Bußgeldern in Millionenhöhe zugestimmt.

Die Finanzaufsicht BaFin prüft nach der Veröffentlichung der "Panama Papers" zudem gerade noch mal, welche Rolle deutsche Banken bei der Vermittlung von Briefkastenfirmen in dem mittelamerikanischen Land gespielt haben, wie mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Die Bonner Behörde, die sich mit dem Thema schon länger beschäftigt, habe den Geldhäusern dazu eine Reihe von Fragen geschickt. Die BaFin wollte sich dazu nicht äußern.

Laut "SZ" vermittelten deutsche Banken mehr als 1200 Briefkastenfirmen bei der Kanzlei Mossack Fonseca in Panama oder verwalteten diese für ihre Kunden. Alleine die Deutsche Bank komme auf 426. Das Institut betonte, es halte sich an alle Regeln und stelle durch Kontrollen sicher, dass es nicht zu kriminellen Handlungen komme. Die Deutsche Bank sieht deshalb keinen Anlass, die Strafverfolgungsbehörden einzuschalten. "Wir erfüllen international alle unsere Melde- und Auskunftsverpflichtungen", erklärte ein Sprecher. "Solange wir keine Erkenntnisse haben, dass die Gründung von Firmen im Ausland zu einer strukturierten Kapitalanlage nicht gesetzeskonform und nach den strengen internen Richtlinien der Bank erfolgten, sehen wir keine Veranlassung zu einer gesonderten Mitteilung an Aufsichts- oder Ermittlungsbehörden."

Reuters